Tiktok-Ban, Tech-Bros, Vertraut-Typ, Brooklyn & Olaf Scholz (Netzkulturcharts Januar 2025)
Was geht online? Die Netzkulturcharts sind meine völlig subjektive Antwort auf diese Frage. Ich liste darin Phänomeme auf, die ich inspirierend, interessant oder bemerkenswert finde. Sie sind regelmäßiger Bestandteil meines Digitale Notizen-Newsletter Auf Tiktok reposte ich übrigens Clips, die mir besonders auf- oder gefallen.Auf Instagram komMEMEtiere ich dann und wann Aktuelles – und erzähle Hintergründe […]
Was geht online? Die Netzkulturcharts sind meine völlig subjektive Antwort auf diese Frage. Ich liste darin Phänomeme auf, die ich inspirierend, interessant oder bemerkenswert finde. Sie sind regelmäßiger Bestandteil meines Digitale Notizen-Newsletter
Auf Tiktok reposte ich übrigens Clips, die mir besonders auf- oder gefallen.
Auf Instagram komMEMEtiere ich dann und wann Aktuelles – und erzähle Hintergründe zu Memes.
Platz 1: Tiktok-Ban und Red Note
Die Frage, wie es mit Tiktok weiter geht, ist nicht gelöst – nur aufgeschoben. Die kurzzeitige Flucht zu RedNote scheint sich wieder reduziert zu haben. Es bleibt aber die Frage: Ist das goldene Tiktok-Zeitalter schon wieder vorbei? Ganz sicher ist: es ist nicht falsch, sich RedNote schon mal anzuschauen.
Platz 2: Barron Trump und die Tech-Bros
Dass die Chefs aller großen Tech-Firmen prominente Plätze bei der Amtseinführung von Donald Trump eingenommen haben, ist ausführlich besprochen worden – wie auch ihre Anbiederung und die Folgen dieser Machtverschiebung. Dass auch sein „sehr großer Sohn“ Barron eine Rolle bei der Wahl Donald Trumps spielte, ist dabei etwas unter gegangen. Als sein Vater ihn erwähnte und er ins Publikum winkte, lieferte er damit einerseits eine Meme-Vorlage. Die Szene inspirierte aber auch einige Kommentator:innen, seine Rolle bei der Gewinnung junger Wähler:innen zu betonen. Dieser x-Thread fasst ganz gut zusammen, wie Barron seinen Vater dazu brachte, mehr Podcasts zu besuchen und Social-Media-Creator einzubauen.
Platz 3: Brooklyn und Olaf Scholz
Der laute Ruf „Olaf Scholz“ machte ihn berühmt. Jetzt nutzt Olaf Scholz die Berühmtheit von Brooklyn und tritt in seinem Tiktok-Kanal auf. Ob das eine Auswirkung auf die Wahl hat? Ungewiss. Aber es zeigt, dass Netzkultur und die damit verbundene Aufmerksamkeit zu einem bedeutsamen Bestandteil politischer Kommunikation geworden ist – und dass Olaf Scholz versucht, diese für sich zu nutzen.
Platz 4: Gesicht & Geräusch
In einem eher anstrengenden, weil politischen Monat gibt es einen Trend, der an die Ursprünge von Tiktok erinnert: die Plattform war mal als Lipsynch-Angebot bekannt geworden, bei der Menschen ihr Gesicht zu fremden Geräuschen zeigten. Genau das geschieht bei dem „Face & Sound“ trennt, bei dem sich mindestens zwei Leute zeigen und die eine Person eine Grimasss zu einem Geräusch zieht, das die andere Person macht.
Hier vorgeführt von einigen deutschsprachigen Reels- & Tiktok-Influencern.
Platz 5: Der Vertraut-Typ
Andrew.DVZ ist ein Tiktok-Star. Sein Ruhm beruht zu weiten Teilen darauf, dass er in einem etwas ungelenkten Deutsch-Englisch seine POV-Videos mit der beständig wiederholten Aufforderung „Vertraut“ versieht. Deshalb ist er auch vor allem als „Vertraut“-Typ bekannt.
Das ist mehr als ein lustiger Sprach-Gag, denn Andrew thematisiert die zentrale Frage digitale Kommunikation in seinen Clips: Wem kann oder soll ich eigentlich noch vertrauen? Und so wie alle anderen auf Tiktok, darum bitten, das Plus weg zu machen (also zu folgen), so bitte Andrew um das wichtigste: Vertrauen!