Studie: Mikroplastik führt in Mäusegehirnen zu verstopften Blutgefäßen
Mikroplastik ist überall zu finden. Über die gesundheitlichen Auswirkungen der Partikel für den Körper ist jedoch weiterhin wenig bekannt. Eine neue Studie zeigt, dass Mikroplastik in Mäusegehirnen die Blutzirkulation stört, was neurologische Auffälligkeiten auslöst. Wir essen Mikroplastik, wir trinken es und wir atmen es ein. Mit dem Überbegriff Mikroplastik sind kleine Kunststoffpartikel gemeint, die fünf Millimeter und kleiner sind. Mikroplastik ist überall. Egal wo Forscher in den vergangenen Jahren nachgesehen haben, haben sie die winzigen Teilchen gefunden – vom Mount Everest bis zum Marianengraben, von Spinnennetzen bis zum Inhalt von Säuglingswindeln. Der Grund ist offensichtlich: Die Menschheit bringt seit über 100 Jahren Kunststoffe in immer größeren Mengen hervor. Kunststoffe, die sich unter natürlichen Bedingungen kaum abbauen, sondern nur in kleinere Teile zerfallen. Kleinere Teile, die über Luft und Wasser ihren Weg in Nahrungsketten und schließlich in Organe finden. Dabei sind die Langzeitfolgen von Mikroplastik für Menschen nach wie vor unklar. Mikroplastik gelangt ins Gehirngewebe von Mäusen Ein chinesisches Forscherteam hat nun in einer Studie herausgefunden, wie es dazu kommen kann, dass Mikroplastik Hirnfunktionsstörungen und neurologische Beeinträchtigungen hervorrufen kann. Schon länger ist erwiesen, dass kleinere Mikroplastikpartikel die Blut-Hirn-Schranke überwinden und so ins Gehirngewebe gelangen können. Bisher war aber nicht wissenschaftlich geklärt, wie genau die Partikel zu Schäden im Gehirn führen können.Die 21 Körperpeelings in unserem Test schrubben Schmutz, Schweiß und Schüppchen von der Haut. Aber welche Substanzen sorgen für den reinigenden Abrieb und wie steht es ansonsten um die Inhaltsstoffe? Bis auf wenige Ausnahmen geben wir grünes Licht.Mikroplastik wird von Fresszellen aufgenommen In einem Experiment wurden Mäusen Mikroplastikpartikel direkt ins Blut injiziert. Anschließend wurde eine Bildgebungstechnologie eingesetzt, die es ermöglicht, dreidimensionale Bilder von Gehirnzellen in Echtzeit zu erfassen. So konnte man die Mäusegehirne abbilden, während das Tier wach war. Etwa zwei Stunden nach Behandlung der Mäuse konnten die Wissenschaftler erstmals das Mikroplastik im Blutkreislauf sehen. Nach circa drei Stunden wurde Mikroplastik in Blutzellen in Hirngefäßen nachgewiesen. Dies deutet darauf hin, dass Immunzellen, sogenannte Fresszellen, die Partikel aufnehmen können. Hirngefäß-Verstopfungen führen zu neurologischen Störungen Die Fresszellen mit dem Mikroplastik blockierten Blutgefäße im Gehirn der Mäuse. Die Gefäßblockaden führten zu einer wesentlich schlechteren Durchblutung, insbesondere in kleinen Gefäßen mit geringem Blutfluss. Die schlechtere Durchblutung der Gehirne hatte Folgen für die Mäuse: Sie zeigten Verhaltensänderungen wie reduzierte Beweglichkeit, Gedächtnisverlust und verminderte motorische Koordination, zudem verloren sie an Gewicht. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Mäuse vielfältige Abnormalitäten in der neurologischen Verhaltensregulation aufweisen, die depressiven Zuständen ähneln, die mit einer gestörten Durchblutung einhergehen. Es zeigte sich, dass höhere Mikroplastik-Konzentrationen zu stärkeren Gefäßblockaden und intensiveren neurologischen Beeinträchtigungen führten.Die gute Nachricht zuerst: Feste Mikroplastikpartikel sind aus Gesichtspeelings verschwunden. In einigen Produkten stecken allerdings immer noch teils schwer abbaubare synthetische Polymere, wie unser Test zeigt. Und dreimal sehen wir rot: Die Peelings von Cattier, Sebamed und Burt’s Bees fallen durch. Was ist da los?Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Menschen strittig Am 28. Tag nach der Mikroplastik-Injektion gab es keinen signifikanten Unterschied mehr zwischen dem Verhalten der Mikroplastik-Mäuse und der Kontrollgruppe. Das deutet laut den Forscherinnen und Forschern darauf hin, dass die Beeinträchtigung der Verhaltensfähigkeiten, die durch die Blockade der Fresszellen und die damit veränderte Durchblutung verursacht wurde, nach 28 Tagen wiederhergestellt war. Doch obwohl die Verhaltensauffälligkeiten nach 28 Tagen nicht mehr signifikant waren, waren chronische Effekte auf die Hirnfunktion weiterhin sichtbar. Wie übertragbar der Tierversuch auf Menschen ist und ob Mikroplastik auch in menschlichen Gehirnen zu Gefäßblockaden und neurologischen Beeinträchtigungen führt, ist strittig. Unabhängige Forscherinnen und Forscher kritisieren an der Studie unter anderem, dass das Mikroplastik direkt in hohen Mengen ins Blut injiziert wurde und nicht wie üblich über die Nahrung aufgenommen wurde. Auch seien Mäuse und Menschen physiologisch nicht vergleichbar, da die Gefäße von Mäusen sehr viel kleiner seien. Weiterlesen auf oekotest.de: Mikroplastik: Woher kommt es und warum schadet es der Umwelt? 20 Jahre Mikroplastik: Verschmutzung könnte sich bis 2040 verdoppeln Bedenkliche Inhaltsstoffe in Kosmetik: Bei diesen Stoffen lohnt es sich genauer hinzuschauen
Mikroplastik ist überall zu finden. Über die gesundheitlichen Auswirkungen der Partikel für den Körper ist jedoch weiterhin wenig bekannt. Eine neue Studie zeigt, dass Mikroplastik in Mäusegehirnen die Blutzirkulation stört, was neurologische Auffälligkeiten auslöst.
Wir essen Mikroplastik, wir trinken es und wir atmen es ein. Mit dem Überbegriff Mikroplastik sind kleine Kunststoffpartikel gemeint, die fünf Millimeter und kleiner sind. Mikroplastik ist überall. Egal wo Forscher in den vergangenen Jahren nachgesehen haben, haben sie die winzigen Teilchen gefunden – vom Mount Everest bis zum Marianengraben, von Spinnennetzen bis zum Inhalt von Säuglingswindeln.
Der Grund ist offensichtlich: Die Menschheit bringt seit über 100 Jahren Kunststoffe in immer größeren Mengen hervor. Kunststoffe, die sich unter natürlichen Bedingungen kaum abbauen, sondern nur in kleinere Teile zerfallen. Kleinere Teile, die über Luft und Wasser ihren Weg in Nahrungsketten und schließlich in Organe finden. Dabei sind die Langzeitfolgen von Mikroplastik für Menschen nach wie vor unklar.
Mikroplastik gelangt ins Gehirngewebe von Mäusen
Ein chinesisches Forscherteam hat nun in einer Studie herausgefunden, wie es dazu kommen kann, dass Mikroplastik Hirnfunktionsstörungen und neurologische Beeinträchtigungen hervorrufen kann.
Schon länger ist erwiesen, dass kleinere Mikroplastikpartikel die Blut-Hirn-Schranke überwinden und so ins Gehirngewebe gelangen können. Bisher war aber nicht wissenschaftlich geklärt, wie genau die Partikel zu Schäden im Gehirn führen können.
Die 21 Körperpeelings in unserem Test schrubben Schmutz, Schweiß und Schüppchen von der Haut. Aber welche Substanzen sorgen für den reinigenden Abrieb und wie steht es ansonsten um die Inhaltsstoffe? Bis auf wenige Ausnahmen geben wir grünes Licht.
Mikroplastik wird von Fresszellen aufgenommen
In einem Experiment wurden Mäusen Mikroplastikpartikel direkt ins Blut injiziert. Anschließend wurde eine Bildgebungstechnologie eingesetzt, die es ermöglicht, dreidimensionale Bilder von Gehirnzellen in Echtzeit zu erfassen. So konnte man die Mäusegehirne abbilden, während das Tier wach war.
Etwa zwei Stunden nach Behandlung der Mäuse konnten die Wissenschaftler erstmals das Mikroplastik im Blutkreislauf sehen. Nach circa drei Stunden wurde Mikroplastik in Blutzellen in Hirngefäßen nachgewiesen. Dies deutet darauf hin, dass Immunzellen, sogenannte Fresszellen, die Partikel aufnehmen können.
Hirngefäß-Verstopfungen führen zu neurologischen Störungen
Die Fresszellen mit dem Mikroplastik blockierten Blutgefäße im Gehirn der Mäuse. Die Gefäßblockaden führten zu einer wesentlich schlechteren Durchblutung, insbesondere in kleinen Gefäßen mit geringem Blutfluss.
Die schlechtere Durchblutung der Gehirne hatte Folgen für die Mäuse: Sie zeigten Verhaltensänderungen wie reduzierte Beweglichkeit, Gedächtnisverlust und verminderte motorische Koordination, zudem verloren sie an Gewicht.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Mäuse vielfältige Abnormalitäten in der neurologischen Verhaltensregulation aufweisen, die depressiven Zuständen ähneln, die mit einer gestörten Durchblutung einhergehen. Es zeigte sich, dass höhere Mikroplastik-Konzentrationen zu stärkeren Gefäßblockaden und intensiveren neurologischen Beeinträchtigungen führten.
Die gute Nachricht zuerst: Feste Mikroplastikpartikel sind aus Gesichtspeelings verschwunden. In einigen Produkten stecken allerdings immer noch teils schwer abbaubare synthetische Polymere, wie unser Test zeigt. Und dreimal sehen wir rot: Die Peelings von Cattier, Sebamed und Burt’s Bees fallen durch. Was ist da los?
Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Menschen strittig
Am 28. Tag nach der Mikroplastik-Injektion gab es keinen signifikanten Unterschied mehr zwischen dem Verhalten der Mikroplastik-Mäuse und der Kontrollgruppe. Das deutet laut den Forscherinnen und Forschern darauf hin, dass die Beeinträchtigung der Verhaltensfähigkeiten, die durch die Blockade der Fresszellen und die damit veränderte Durchblutung verursacht wurde, nach 28 Tagen wiederhergestellt war. Doch obwohl die Verhaltensauffälligkeiten nach 28 Tagen nicht mehr signifikant waren, waren chronische Effekte auf die Hirnfunktion weiterhin sichtbar.
Wie übertragbar der Tierversuch auf Menschen ist und ob Mikroplastik auch in menschlichen Gehirnen zu Gefäßblockaden und neurologischen Beeinträchtigungen führt, ist strittig. Unabhängige Forscherinnen und Forscher kritisieren an der Studie unter anderem, dass das Mikroplastik direkt in hohen Mengen ins Blut injiziert wurde und nicht wie üblich über die Nahrung aufgenommen wurde. Auch seien Mäuse und Menschen physiologisch nicht vergleichbar, da die Gefäße von Mäusen sehr viel kleiner seien.
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- Mikroplastik: Woher kommt es und warum schadet es der Umwelt?
- 20 Jahre Mikroplastik: Verschmutzung könnte sich bis 2040 verdoppeln
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