Samsung Galaxy S25+ im Test

Das Samsung Galaxy S25+ ordnet sich rund 200 Euro günstiger unter dem S25 Ultra ein. Ist es ein Geheimtipp oder eher ein fauler Kompromiss? Das zeigt der Test.

Feb 4, 2025 - 07:36
 0
Samsung Galaxy S25+ im Test

Das Samsung Galaxy S25+ ordnet sich rund 200 Euro günstiger unter dem S25 Ultra ein. Ist es ein Geheimtipp oder eher ein fauler Kompromiss? Das zeigt der Test.

Das Samsung Galaxy S25+ nimmt wie bei Geschwistern die etwas ungeliebte Mittelposition zwischen dem Flaggschiff S25 Ultra und dem sehr kompakten S25 ein. Es richtet sich damit an alle, denen das Galaxy S25 zu klein, das Ultra-Modell aber zu teuer wäre. Auf den ersten Blick scheint sich an den Spezifikationen aber wenig geändert zu haben. Die wesentlichste Änderung ist, dass nun der stärksten Chip von Qualcomm unter der Motorhaube werkelt. Dazu kommen Software-Verbesserungen und KI. Ob das Galaxy S25+ eine bezahlbare Alternative zum S25 Ultra ist, zeigt dieser Test.

Design

Geht es um das Äußere, hat sich gegenüber dem Vorgänger nahezu nichts getan. Optisch ist es vom S24+ kaum zu unterscheiden. Zwar bleibt das S25+ weiterhin ein sehr schickes Handy, aber nach drei Jahren wirkt das Äußere mittlerweile etwas altbacken. Das Gehäuse ist kantig, mit drei runden Linsen auf der Rückseite. Neu ist der breitere, schwarz lackierte Ring um die drei Kameralinsen, der deutlich markanter wirkt.

Das Gehäuse ist minimal dünner und leichter als beim S24+, damit betragen die Abmessungen 158,4 × 75,8 × 7,3 mm bei 190 g. Damit bleibt es erstaunlich dünn und leicht für ein Gerät dieser Klasse. Die Verbreitung des Gehäuses mit mattem Metallrahmen und einer Rückseite aus Gorilla Glass Victus 2 ist gewohnt hochwertig und verleiht dem Smartphone ein edles Design. Es ist erneut staub- und wasserdicht nach IP68 (gilt nur für Süßwasser bis in eine Tiefe von 1,5 m für die Dauer von 30 Minuten).

Display

Auch am Bildschirm hat sich wenig geändert – was aber auch nicht nötig gewesen wäre. Das OLED-Display mit LTPO-Technologie ist einfach großartig und löst mit 3120 × 1440 Pixeln (513 PPI) messerscharf auf. Die Aktualisierungsrate regelt sich automatisch von 1 bis 120 Hz, was für ein geschmeidiges Bild bei Animationen oder Spielen und zusätzlich für hohe Effizienz beim Akkuverbrauch sorgt. Die Bildqualität ist einfach klasse und dank einer Helligkeit von bis zu 2600 Nits ist die Anzeige bei Sonnenschein stets ablesbar. Zum Schutz kommt robustes Gorilla Glass Vicuts 2 zum Einsatz. Schade, das reflexionsarme Armor 2 bleibt dem Ultra-Modell vorbehalten.

Kamera

Kaum große Änderungen gibt es bei der Kamera. Hier bleibt alles beim alten: 50 Megapixel für die Hauptkamera, 12 Megapixel für Weitwinkelaufnahmen und 10 Megapixel für die Telelinse mit dreifachem optischem Zoom. Für Selfies kommt eine Frontkamera mit 12 Megapixeln zum Einsatz.

Die Kamera des Galaxy S25+ liefert wie schon der Vorgänger Fotos mit hohen Details, guter Schärfe und ausgewogenem Dynamikumfang – sowohl bei Tageslicht als auch in dunkleren Umgebungen. Auch Selfies sehen gut aus. Der Nachtmodus in Kombination mit der optischen Bildstabilisierung (OIS) sorgt für ansprechende Ergebnisse bei wenig Licht.

Videos lassen sich in bis zu 8K bei 30 FPS oder 4K bei 60 FPS aufnehmen und überzeugen durch eine hervorragende Stabilisierung und gute Videoqualität. Dazu kommen einige Profi-Einstellungsmöglichkeiten, KI-gestütztes Entfernen von Hintergrundgeräuschen bei Clips sowie die Möglichkeit der Farbabstimmung hin zum RAW-Format „Galaxy Log“.

Dazu kommen bereits bekannte Tools zur Fotobearbeitung, etwa das Löschen oder Verschieben von Objekten, was im Test zuverlässig funktionierte. Viel Spaß hatten wir zudem mit der Erstellung von Cartoon-Avataren auf Basis eines Selfies. Verbesserungspotenzial gibt es bei der Farbdarstellung, die gelegentlich etwas kraftlos wirkt. Bei stark wechselnden Lichtverhältnissen gerät der Dynamikumfang sporadisch an seine Grenzen. Was die Kamera angeht, kann sie nicht mit dem S25 Ultra oder anderen Top-Smartphones wie dem Honor Magic 7 Pro oder Google Pixel 9 Pro mithalten.

Ausstattung

Samsung hat beim Prozessor nachgebessert. Das S24 und S24+ mussten sich noch mit einem Exynos-Chip aus eigenem Hause begnügen – der zugegebenermaßen sogar sehr potent war. Das Galaxy S25+ setzt jetzt mit dem Snapdragon 8 Elite for Galaxy den derzeit besten mobilen Chip von Qualcomm ein. Damit bewegt sich das Plus-Modell bei der Performance auf Augenhöhe mit dem Ultra.

Leistungsreserven gibt es auf viele Jahre hinaus in ausreichendem Maße, egal ob für Unterhaltung oder zum Zocken. Das belegen auch die Top-Ergebnisse bei den Benchmarks (PCmark: 20.000 Punkte; 3Dmark Wild Life Extreme 6700 Punkte). Lediglich bei hoher Dauerbelastung im Stresstest wird das Gerät spürbar warm und lässt mit 55 Prozent bei der Effizienz nach.

Der Arbeitsspeicher beträgt immer 12 GB RAM, als Speicher stehen 256 GB oder 512 GB jeweils nach flottem Standard UFS 4.0 zur Auswahl. Eine Erweiterung per microSD-Karte ist nicht möglich. Bei Schnittstellen und Mobilfunk ist alles auf dem neuesten Stand: Wi-Fi 7, 5G, Bluetooth 5.4, NFC, UWB und USB-C 3.2. Der Klang des Stereolautsprechers ist ausgesprochen gut, die Sprachqualität beim Telefonieren ebenfalls. Zur Ortung nutzt das Gerät GPS, Glonass, Beidou, Galileo und QZSS (Genauigkeit von 3 m laut GPS-Test).

Software

Das S25+ wird mit Android 15 und der Bedienoberfläche One UI 7 ausgeliefert. Zum Testzeitpunkt im Januar stammt der Sicherheits-Patch aus dem Dezember. Samsung verspricht sieben Jahre Software-Support und ebenso viele Android-Upgrades. Samsung hat einige praktische Verbesserungen eingeführt. Ein KI-gestütztes Briefing namens „Now Brief“ auf dem Homescreen fasst Wetter, Termine und Verkehrsinformationen zusammen, während die „Now Bar“ auf dem Startbildschirm Live-Widgets mit nützlichen Informationen anzeigt, etwa der Stoppuhr.

Auch in diesem Jahr legt Samsung den Fokus auf Künstliche Intelligenz. Googles Gemini ersetzt weitgehend Bixby, letzteres bleibt aber teils erhalten, was für Verwirrung sorgen kann. Gemini erledigt etwa dank „AI Agents“ App-übergreifende Aufgaben, etwa die Suche nach Sport-Events mit anschließenden Kalendereinträgen oder das Suchen nach Restaurants nach bestimmten persönlichen Kriterien.

Weitere KI-Funktionen sind die sprachbasierte Suche in den Einstellungen, „AI Select“ zum Zuschneiden von Bildschirminhalten und „Circle-to-Search“, das nun auch Musik erkennt. Ein Dolmetscher ist ebenfalls an Bord, der auch Telefonate in Echtzeit übersetzen kann, wenn auch mit Verzögerung und nicht immer korrekt.

Akku

Wie schon beim Galaxy S24+ bietet auch das S25+ eine Akkukapazität von 4900 mAh – was fast auf dem Niveau eines S25 Ultra ist. Beim Battery Test von PCmark kamen wir auf eine hervorragende Akkulaufzeit von rund 14,5 Stunden. Einen Tag schafft das Handy locker, bei nicht übermäßiger Nutzung sollten auch knapp zwei Tage drin sein.

Mit bis zu 45 Watt kann man das Smartphone aufladen, damit dauert ein Ladevorgang etwas länger als eine Stunde. Kabelloses mit Qi ist bei 15 Watt, umgekehrtes Laden mit 4,5 Watt möglich. Das sind verglichen mit chinesischen Modellen keine Top-Werte.

Preis

Das Samsung Galaxy S25+ mit 256 GB hat eine UVP von 1149 Euro. Wer jetzt das Smartphone bei Samsung bestellt, bekommt 512 GB zum gleichen Preis wie 256 GB. Das beste Angebot bei Ebay beträgt mit 256 GB derzeit nur 990 Euro und mit 512 GB rund 1080 Euro. Sehr chic ist die neue Farbe Navy, dazu kommen Icyblue, Silver und Mint. Es gibt obendrein exklusive Sondereditionen in Blueblack, Coralred sowie Pinkgold. Die Preise dürften bald fallen, zudem gibt es oft gute Vorbestell-Deals mit Trade-In-Optionen und mehr.

Fazit

Das Galaxy S25+ ist sozusagen die „goldene Mitte“ der Galaxy-Reihe – mit Abstrichen. Es richtet sich an alle, denen das Samsung Galaxy S25 Ultra zu wuchtig und teuer, das S25 aber viel zu klein ist. Dank Snapdragon 8 Elite bietet es Leistung auf absolutem Spitzen-Niveau, exzellent ist auch der Bildschirm. Wer ein S24+ hat, wird kaum Grund haben umzusteigen, Besitzer der 23er-Reihe und darunter bekommen hier ein ordentliches Hardware-Update.

Etwas mehr Kreativität bei Samsung hätten wir uns dennoch gewünscht. Der potente Prozessor ist die einzige echte Hardware-Neuerung. Die Koreaner haben sich primär auf Software und Künstliche Intelligenz konzentriert. Es scheint fast, als hätte man es sich bequem gemacht und es versucht durch den KI-Wirbel zu kaschieren. Auch bei der Kamera hat sich wenig getan. Diese liefert immer noch gute Aufnahmen, kann aber nicht mehr ganz mit dem Ultra oder chinesischen Top-Smartphones mithalten.

  • lange Akkulaufzeit
  • enorm starke CPU-Leistung
  • tolles Display
  • wenig Neuerungen
  • keine Speichererweiterung