News: Frankfurt, Dschungelcamp, Kovac

Eintracht Frankfurt verliert gegen Rom. Richtig spannend wurde es dabei nur in der völlig absurden, beinahe dystopischen und zwischendurch fantastischen TV-Übertragung. Das und mehr in den Themen des Tages.

Jan 31, 2025 - 08:52
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News: Frankfurt, Dschungelcamp, Kovac

Beinahe aberwitzig

Der „Bergdoktor“. Der „Krimi aus Brandenburg“. Ein Bond-Streifen. „Roadtrip Amerika“. All das hätten Fans der Eintracht gestern Abend um 21 Uhr im TV sehen können, stattdessen hingen die meisten von ihnen vermutlich vor RTL. Dort lief nämlich die Europa League. Frankfurt auswärts bei der AS Rom, klingt gar nicht mal so schlecht. War es auch nicht. Was aber weniger an der sportlichen Vorstellung lag.

Die ist nämlich recht schnell erzählt: Das harmlose Frankfurt unterlag der Mannschaft um Auswanderer Mats Hummels mit 0:2. Was auch an Dino Toppmöllers bewusster Rotation lag: Ohne Spielmacher Mario Götze fehlte gegen die tief stehenden Defensivketten der Italiener die Durchschlagskraft, auch hinten taten sich immer wieder Lücken für die Römer auf. Bereits vor Anpfiff galt die Achtelfinalteilnahme für die SGE allerdings als sicher, heißt: nicht überzeugend, aber okay. Und für den neutralen Zuschauer ein bisschen schnöde.

Alles andere als langweilig, beinahe aberwitzig war dafür das, was der übertragende TV-Sender den Fußballfans am gestrigen Abend bot. Dass eine sportlich einigermaßen folgenlose Donnerstagspartie kein Quotenschlager werden würde, schien auch RTL zu wissen. Die Schnapsidee also: Eine Konferenz, zusammengebastelt aus dem Spiel der Eintracht und dem Erfolgsformat „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“. Sprich: dem Dschungelcamp. Was erstmal nach dystopischem Fußballalptraum klingt (und sich nach einer halben Stunde auch humoristisch ziemlich abgenutzt hatte), aber einige rethorische Perlen des Kommentatorenduos produzierte, wie: „Er entpuppt sich hier als absolute Liefermaschine, Pfosten übrigens in Rom.“ Klar. Und wir dachten, der Gipfel der dieswöchigen Fernsehabsurdität sei bereits mit der irren Champions-League-Konferenz am Mittwoch erreicht worden. Was bloß zwei Fragen aufwirft: Ob da der Bergdoktor noch mithalten kann, einerseits. Und: Wie viele Ameisen könnte Dino Toppmöller verdrücken?

Ein klarer Cut

Man muss es den Dortmundern lassen: Eine Kehrtwende, das ist Niko Kovač allemal. Immerhin heißt der Vorgänger des in Berlin geborenen Kroate Nuri Şahin, ist für seinen schwarzgelben Stallgeruch bekannt und außerdem für einen bei Dortmund nun mal erfolgreichen, aber dennoch progressiven Ballbesitzfußball. Kovac, den der BVB gestern als mittelfristige Besetzung der Trainerposition verkündete und der ab Sonntag die Geschicke in Dortmund übernimmt, bringt weder den Dortmunder Krippenmief noch die innovative Spielidee mit. Unter ihm wird es heißen: Kontern, Disziplin, Schuften. Aber eben auch das, was viele Fans des strauchelnden ehemaligen Bayernjägers gefordert hatten: einen klaren Cut. Für den Lars Ricken auch gar „nicht sooooo lange“ brauchte (zwischen Sahin-Rauswurf und Kovac-Verkündung liegen acht Tage), wie der BVB-Chef gestern sicherging, zu erwähnen.

Warum die Reaktionen (vor allem in Presse und sozialen Medien) dennoch kaum euphorisch sind? Nun ja, das liegt einerseits an der Vertragslaufzeit: Für anderthalb Jahre hat Kovač unterschrieben, dabei wollten Fans lieber einen Sofortretter, der bis zum Rundumneustart das Schlimmste verhindert. Andererseits ist die Traineraktie Kovač seit seiner katastrophalen Amtszeit in Wolfsburg gehörig gesunken. Aber immerhin hat er jetzt rund vier Monate Zeit, seinen Ruf wiederherzustellen und das verzweifelte BVB-Umfeld zu beruhigen. In anderen Worten: gar nicht soooo lange. Viel Glück!

Was die Kovac-Entscheidung über den BVB aussagt: Ein echter Kompromiss

Überlebenswichtige Tipps

Ein weiterer Freitag, eine weitere Tipprunde! Es geht mal wieder um den Spieltagssieg. Auf diese Ergebnisse hat sich die Newsletter-Redaktion geeinigt, weshalb es definitiv exakt so kommen wird. Andere Angaben also bloß auf eigene Gefahr.

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Rätselecke

Und ein Rätsel haben wir natürlich auch noch für euch. Beziehungsweise: drei Kronen. Die ihr bitte und gern den passenden Vereinen zuordnen dürft. Lösungen wie immer gern an newsletter@11freunde.de. Es lohnt sich, denn: Diesmal gibt es ein Bundesliga-Stickeralbum von Topps zu gewinnen, samt 20(!) Stickertüten. Na, wenn das mal keine Motivation ist. Gestern suchten wir nach den gemorphten Wappen von Brighton & Hove Albion, Manchester United, Southampton und Newcastle. Ein kleines England-Best-Of also.

Was heute ansteht

Freitag bedeutet: Wochenende! Und der gute, alte, nationale Spielbetrieb. Die zweite Liga legt mit dem Duell zwischen Elversberg und Karlsruhe und dem Trainergipfel zwischen Florian Kohfeldt und Miro Klose bei Darmstadts Gastspiel in Nürnberg los. Wer danach immer noch nicht völlig fußballsatt ist, kann sich das erstklassige Hauptgericht Bremen gegen Mainz einverleiben.

Mahlzeit und schönes Wochenende!