Mit Ach und Weh
Am Donnerstag und Freitag habe ich ausgiebig herumgekränkelt, bei klarem und auch unerfreulich schnellem Abwärtstrend des Allgemeinzustandes und nicht ohne zwischendurch noch die Herzdame anzustecken, man will auch nicht allein leiden. Bis ich etwa da ankam, wo ich zuletzt bei der ersten Covid-Infektion war. Eine solche ist es nun nicht, aber normale Infekte können es... Der Beitrag Mit Ach und Weh erschien zuerst auf Buddenbohm & Söhne.
Am Donnerstag und Freitag habe ich ausgiebig herumgekränkelt, bei klarem und auch unerfreulich schnellem Abwärtstrend des Allgemeinzustandes und nicht ohne zwischendurch noch die Herzdame anzustecken, man will auch nicht allein leiden.
Bis ich etwa da ankam, wo ich zuletzt bei der ersten Covid-Infektion war. Eine solche ist es nun nicht, aber normale Infekte können es auch in sich haben. Es fällt einem dann wieder ein, was fast schon vergessen war. Ich habe noch Glück, ich habe so etwas selten und nicht quartalsweise, so wie viele andere.
Aber es gilt selbstverständlich, was die Tante Jolesch bei Friedrich Torberg sagte: „Gott soll einen hüten vor allem, was noch ein Glück ist.“ Könnte man auch mal wieder lesen, dieses Buch, muss man da nebenbei notieren.
Herumgelegen also. Mit Ach und Weh. Zwischendurch viel geschlafen, unruhige Fiebernickerchen, durchjagende Albträumchen und wirre Visionen, Sie kennen das. Was man so macht, wenn man krank ist. Sogar die Fieberbiber fielen mir zwischendurch wieder ein, aber diesen abgefahrenen Bezug verstehen vermutlich nur noch gestandene Bloggeria-Veteraninnen und Internet-Silverbacks. Those were the days, my friend, we thought they never end.
Zwischendurch immer mal wieder die Nachrichten mitgelesen. Wobei sich zeigte, dass die einigermaßen abgedrehte Nachrichtenlage, die zu durchleben wir gerade unangenehmerweise genötigt werden, sich teils von fiebrigen Träumen nicht mehr recht unterscheiden ließ und diese wiederum auch höchst ungebeten anreicherte.
Es kam mir auf diese Art alles vielleicht noch etwas verrückter und auch bedrohlicher vor als Ihnen. Und das will vermutlich etwas heißen, in diesen Tagen des freiheitlich-demokratischen Verfalls.
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Zwischendurch Marianne Faithfull winken. Auch wichtig.
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Und immer weiter die Lektionen von Ian McEwan gehört, wenn auch mit einigen Lücken, da ich zu oft einschlafe, wenn ich mich liegend mit Hörbüchern beschäftige. Es ist, wie bereits erwähnt, ein langes Hörbuch. Ich habe lange keines mehr mit einem solchen Umfang gehört.
Literarisch würde ich dem Autor mittlerweile einige freundliche Vorwürfe machen wollen. So wird etwa neben der Romanhandlung nennenswert zu viel Geschichtsunterricht eingebaut, manchmal eher lose mit der Handlung verwoben. Von wegen „show, don’t tell“, das wird hier teils ad absurdum geführt.
Aber die Vorwürfe muss ich gar nicht machen, denn auch der Geschichtsunterricht interessiert mich und ich höre also noch einmal nach, wie es damals mit der Kubakrise war, wie mit Tschernobyl oder auch mit dem aufkommenden Thatcherismus. Und ich finde alles interessant, da muss ich nicht meckern.
Kann ich das wenigstens bei einem Thema noch sagen.
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