Kartoffelsuppe, Dokus, Podcasts
Den Sonntag habe ich halb tatenlos vergrübelt, weil eine Kolumne einigermaßen dringend zu schreiben war und meine Kreativität zunächst etwas außerplanmäßig untertourig lief. „Is this a deadline, which I see before me?” Wie schon der geplagte Freiberufler Macbeth bei Shakespeare bangend fragte. Den Rest des Tages habe ich dann mit Kochen (Kartoffelsuppe), Dokus und Podcasts... Der Beitrag Kartoffelsuppe, Dokus, Podcasts erschien zuerst auf Buddenbohm & Söhne.
Den Sonntag habe ich halb tatenlos vergrübelt, weil eine Kolumne einigermaßen dringend zu schreiben war und meine Kreativität zunächst etwas außerplanmäßig untertourig lief. „Is this a deadline, which I see before me?” Wie schon der geplagte Freiberufler Macbeth bei Shakespeare bangend fragte.
Den Rest des Tages habe ich dann mit Kochen (Kartoffelsuppe), Dokus und Podcasts verbracht, es hätte also schlimmer kommen können. Ab und zu habe ich mich außerdem leicht vor der kommenden Woche gegruselt. So wurde mir nicht langweilig und die Stimmung glitt nicht in allzu entspannte Bereiche ab, man kommt da sonst auch schwer wieder heraus.
Außerdem bin ich wie immer lange draußen herumgelaufen (Regen, Kälte, das ganze Programm wieder) und habe dabei das Hörbuch laufen lassen, Ian McEwans Lektionen, das immer noch gut und ablenkend ist. Denn ablenken muss man sich für einige Stunden pro Tag in diesen Zeiten. Schon ein kurzer Nebenbeiblick auf irgendeinen Bildschirm und die abgebildete Nachrichtenlage darauf verdirbt die Laune doch recht zuverlässig.
Da, wo man im Stadtteil gerade eine Turnhalle abgerissen hat, im Zweifelsfalle bei uns immer, um ein neues Hotel zu bauen, sieht man nun ein größeres Graffiti.
Abends weitere Erzählungen von Alice Munro im Bett. Und so verging meine Zeit, die am Sonntag mir gegeben war.
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Gerne gesehen: Eine ARD-Doku, bei der man schon wieder etwas bemüht an aktuellen politischen Fragen vorbeidenken muss. Wenn man das hinbekommt, dann ist die Sendung immerhin entspannt zu betrachten: Menschen am Rande der Welt – Grönland. Über einen kleinen Ort weit draußen, jenseits von allem, irgendwo hinterm Eis. 40 Häuser nur, von denen im Winter nur zehn bewohnt sind. Mit Schule, Kirche und Handel, was man so braucht.
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Gehört: Eine Ergänzung noch zur neulich verlinkten Sendung über die Eisschmelze im Klimawandel: Bayerns Gletscher sind verloren. Und zwar sind sie demnächst verloren, wenn nicht sogar sofort, unverzüglich.
Außerdem hörte ich am Wochenende zwei längere Sendungen. Eine vom Deutschlandfunk über Geschichte und Gegenwart der Baltischen Staaten: Mit feindseligen Nachbarn kennen sie sich aus. 44 Minuten sind das. Ich fand die Folge lehrreich, denn es gab, wie ich leider merkte, erstaunlich große, wenn nicht schon peinliche Wissenslücken bei mir. Besonders aus der Zeit des Umbruchs nach dem Sowjetreich.
Aber gut, es war damals auch eine stark beschleunigte, enorm ereignisreiche Zeit. So eine aufgeladene Zeit, wie wir sie gerade wieder ähnlich erleben. Und vielleicht war es damals so schwer wie heute, bei allem hinterherzukommen, obwohl wir noch nicht den ganzen Tag am Internet hingen. Ich kann mich aber nicht ausreichend erinnern.
In Bezug auf die Sowjetunion fiel jedenfalls in der Sendung der wunderbar lapidare Satz: „Es war alles für immer, bis es vorbei war.“
Die zweite längere Sendung war wieder der Podcast von Carolin Ehmke, „In aller Ruhe“, diesmal mit dem angenehm nüchternen Politwissenschaftler Volker Perthes, über die Lage in den USA und in Nahost, in Syrien.
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Gelesen: Sicher etwas um die Ecke gedacht, aber man kann sich küchenpsychologisch eine Linie denken, von den in den letzten Tagen hier geposteten Links und all den wüsten Meldungen in den Nachrichten über die Lage in den USA zum sich gerade belebenden Offline-Trend des Junk-Journalings. Ich finde es einigermaßen naheliegend.
Es spricht mich nicht an, aber ich kann den Reiz nachvollziehen.
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