Mathe und neuronale Netzwerke: Auf Pornhub laufen Lernvideos richtig gut

Wie passt die Plattform Pornhub mit Matheunterricht und Wissenschaftsvideos zusammen? Eigentlich gar nicht, und doch geht da derzeit eine ganze Menge. Einige Kanalbetreiber stellen mittlerweile fest, dass sie mit ihren Lerninhalten ausgerechnet im Zentrum der Fleischeslust viel mehr verdienen als bei Youtube. Und es geht nicht nur schönen, jungen Damen so.

Zara Dar verdient dreimal so viel wie auf Youtube

Zara Dar studierte früher einmal Bioingenieurswesen, beschloss dann aber, sich auf ihre Onlyfans-Karriere zu konzentrieren. Der Wissensdurst ließ sie trotzdem nicht los, nebenbei sind auch Computerwissenschaften ihr Steckenpferd. Laut eines LinkedIn-Posts verdient sie nun mit ihren wissenschaftlichen Videos zum Thema neuronale Netzwerke auf Pornhub dreimal so viel, wie sie auf Youtube dafür bekommen würde – bei gleicher Aufrufzahl. Dabei präsentiert sie nur begrenzt ihre nackte Haut, sondern baut sich lieber vor laufender Kamera einen Onlyfans-Benachrichtigungsroboter aus einem Einplatinencomputer. Nur selten erhält sie dabei Kommentare, dass sie mehr von ihrem Körper zeigen soll.

Mathematiker aus Taiwan unterrichtet seit 2020 auf Pornhub

Das ist jedoch noch nicht alles: Auch eher nicht Onlyfans-taugliche Typen wie der Mathematikdozent Zhang Xu aus Taiwan machen mit Lernvideos auf Pornhub ihre Reibach. Auf dem Portal nennt sich der Mann Changhsu – und auch seine Schüler aus dem echten Leben wissen seit Jahren, wo er im Internet zu finden ist. Seine Beiträge sammeln regelmäßig fleißiger Likes als die üblichen Pornhub-Videos. Seit 20 Jahren unterrichtet Zhang Xu nun schon Mathematik, seit 2020 lädt er seine Videos auf Pornhub hoch. Auch auf anderen Videoplattformen ist er zu finden, doch die frivole Umgebung diente ihm lange Zeit als Alleinstellungsmerkmal. Mittlerweile findet sein Vorgehen immer mehr Nachahmer, wie jeder erfolgreiche Trend.

2021 stand im Stern zu lesen, dass »Changhsu« allein durch seine Online-Kurse satte 200.000 Euro verdient. Mit diesem Geld bezahlt er unter anderem einen kleinen Mitarbeiterstab. Filterblasen sind also kein Naturgesetz, auch sie können platzen.

Quelle: heise.de