Lymphdrainage: Funktionieren Gesichtsmassagen wirklich?

Gesichtsmassagen sollen eine schmerz- und kostenfreie Alternative zu Facelifts sein. Kann das wirklich funktionieren?

Jan 27, 2025 - 20:26
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Lymphdrainage: Funktionieren Gesichtsmassagen wirklich?

Gesichtsmassagen sollen eine schmerz- und kostenfreie Alternative zu Facelifts sein. Kann das wirklich funktionieren?

Yoga fürs Gesicht, zahllose Cremes und Seren, teure LED-Masken - die angeblichen Möglichkeiten, Hautalterung zu bekämpfen, sind mannigfach. Mit der Gesichtsmassage gibt es aktuell einen Trend, der immerhin auch kostenlos ist. Dabei wird das Gesicht nahezu täglich über mehrere Minuten massiert, wobei die Blutzirkulation angeregt, der Lymphabfluss verbessert und Verspannungen beseitigt werden sollen.

In den sozialen Medien wird es vorgemacht: TikTokerin Devon Kelley massiert, streicht und knetet ihr Gesicht fünfmal die Woche in einer achtminütigen Routine und hat damit eines ihrer erfolgreichsten Videos 2024 erschaffen. In nur zwei Wochen sollen Veränderungen zu sehen sein, verspricht sie. Auf TikTok schreiben ihre Follower, dass auch ihre Gesichter sich verändert hätten.

Um Falten kann es sich dabei allerdings nicht handeln. Die entstehen bekanntermaßen im Alter durch die schwindende Elastik im Bindegewebe, die Reduzierung von kollagenem Stützgewebe und den Verlust von Hyaluronsäure. Keiner dieser drei Faktoren lässt sich mit Massagen beheben.

Weniger Falten durch Lymphdrainage?

Allerdings ist im Zusammenhang mit Gesichtsmassagen auch oft von Lymphflüssigkeit die Rede, die durch die Bewegungen sozusagen aus dem Gesicht "herausgewischt" werden soll. Im medizinischen Kontext ist die Massage als Lymphdrainage bekannt. Dabei wird der Transport von Lymphflüssigkeit meistens in den Beinen oder Armen durch sanfte Grifftechniken angeregt. Das Ziel ist es, Schwellungen und Schmerzen von Lymph- und Lipödem-Patienten oder auch Schwangeren zu mindern.

Kosmetikstudios versprechen durch professionelle Lymphdrainage im Gesicht positive Effekte wie ein weniger geschwollenes Gesicht, weniger Unreinheiten und weniger Rötungen. Funktionieren Gesichtsmassagen also tatsächlich?

Ob man die Massage zuhause mit Hilfe von YouTube-Videos, Edelsteinrollern oder seinen Fingern durchführt oder im Kosmetikstudio durchführen lässt - das Prinzip ist dasselbe: Die Lymphgefäße werden massiert, wobei Wasser bewegt wird und ein kurzfristiger Effekt entstehen kann. Eine von der amerikanischen "Cosmopolitan" befragte Dermatologin bestätigte, dass die Massage von Vorteil sein kann, "da sie die Bewegung in unserem Gesicht erhöht und die Flüssigkeitsansammlung verringert".

Seine Skincare-Routine mit einer sanften Gesichtsmassage zu verbinden, kann somit Schwellungen minimal reduzieren, die Blutzirkulation anregen und für einen erfrischten Teint sorgen. Ein langfristiger Anti-Aging-Effekt im Sinne eines schmerzlosen Facelifts, wie es auf Social Media oft versprochen wird, ist allerdings ausgeschlossen.