Europas (E-) Autojahr 2024 in vielen Zahlen und Grafiken
Statistikfreunde aufgepasst: Jato Dynamics hat für das Autojahr 2024 einige interessante Daten und Fakten für den europäischen Automarkt zusammengetragen. Der Beitrag Europas (E-) Autojahr 2024 in vielen Zahlen und Grafiken erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.
Statistikfreunde aufgepasst: Das Beratungsunternehmen Jato Dynamics hat für das vergangene Autojahr 2024 einige interessante Daten und Fakten für den europäischen Automarkt zusammengetragen. Europas Markt für neue Personenkraftwagen wuchs im letzten Jahr um 0,9 Prozent auf insgesamt 12.909.741 neue Pkw. Trotz des leichten Anstiegs der Registrierungen war 2024 das fünfte Jahr mit deutlich gedämpften Neuzulassungszahlen im Vergleich zu den Werten vor der Corona-Pandemie. Der europäische Automarkt ist seit dem Beginn der Pandemie Anfang 2020 um fast 2,9 Millionen Einheiten geschrumpft.
„Insgesamt sind die Ergebnisse für 2024, wenn man die Bandbreite der Herausforderungen berücksichtigt, mit denen die europäische Automobilindustrie konfrontiert ist, nicht übermäßig negativ“, kommentiert Felipe Munoz, Global Analyst bei Jato Dynamics, die aktuellen Zahlen. Man würde jedoch erwarten, dass jede andere Branche inzwischen signifikante Anzeichen einer Erholung gezeigt hätte.
Für die Automobilindustrie spreche allerdings nur sehr wenig dafür, dass sie in die Realität vor der Pandemie zurückkehren kann: „Die höheren Kosten für Fahrzeuge, die Zunahme der Arbeit von zu Hause aus, der Inflationsdruck auf die Löhne sowie das Aufkommen neuer Mobilitätslösungen gehören zu den Gründen, warum die Europäer keine brandneuen Autos mehr kaufen“, fuhr Munoz fort.
Weniger Elektroautos, mehr Hybride
2024 war kein positives Jahr für den Verkauf von Elektroautos in Europa. Dabei kannte die Kurve zuvor nur eine Richtung – nach oben. Der Absatz von E-Autos stieg zwischen 2019 und 2020 um +107 Prozent, zwischen 2020 und 2021 um +63 Prozent, zwischen 2021 und 2022 +29 Prozent und +28 Prozent zwischen 2022 und 2023. Im Jahr 2024 wurden in Europa 1.985.996 neue Elektroautos registriert, was erstmals einen Rückgang von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt.
Der Rückgang der Registrierungen spiegelte sich auch im Marktanteil von Elektroautos in Europa wider, der von 15,7 Prozent im Jahr 2023 leicht auf 15,4 Prozent im vergangenen Jahr zurückging. Ein Mangel an Klarheit über Anreize für Elektroautos, der vergleichsweise hohe Kaufpreis neuer Modelle und niedrige Restwerte sowie Bedenken hinsichtlich der Ladeinfrastruktur gehören zu den Gründen für den Rückgang.
Trotz des Rückgangs im vergangenen Jahr wird sich die Situation im Laufe des Jahres 2025 voraussichtlich deutlich verbessern, da der Durchschnittspreis von Elektroautos in Europa weiter sinkt, was zum einen auf die Einführung günstigerer Modelle zurückzuführen ist, zum anderen auf eine geänderte Preispolitik der Hersteller zugunsten von E-Autos, damit sie ihre ab 2025 in Europa deutlich strengeren CO2-Grenzwerte einhalten können. Viele haben bereits ihre E-Modelle günstiger und Verbrenner teurer gemacht, damit mehr Verbraucher dazu bereit sind, auf ein E-Auto umzusteigen.
Elektroauto-Marktanteil nach Ländern
Norwegen behielt seine in relativen Zahlen führende Position als E-Auto-Markt auch im Jahr 2024 bei, mit einem Elektroauto-Marktanteil von 88 Prozent. Es folgen Dänemark (51 Prozent), Schweden (35 Prozent) und die Niederlande (34,7 Prozent). Dänemark, Belgien, Norwegen, Luxemburg und die Niederlande waren die fünf Länder in Europa, in denen Elektroautos im Vergleich zum Vorjahr den größten Marktanteil gewannen, während die Märkte Deutschland, Irland, Finnland, Rumänien und Schweden rückläufig waren.
Finnland mit 30 Prozent Marktanteil sowie Schweden mit 35 Prozent lagen dennoch deutlich oberhalb des Europa-Schnitts mit 15 Prozent.
Top 10 der Elektroauto-Hersteller
Aus Herstellersicht hat sich der europäische Elektroauto-Markt im Jahr 2024 nicht wesentlich verändert. Der Volkswagen-Konzern blieb mit mehr als 427.000 Einheiten seiner Elektromodelle im Jahr 2024 der Top-Seller. Sein Anteil am E-Auto-Markt ging leicht von 22,2 Prozent im Jahr 2023 auf 21,5 Prozent im Vorjahr zurück und bleibt leicht unter seinem Anteil am Markt für neue Pkw unabhängig von der Antriebsart, der 2024 bei 26,1 Prozent lag.
Tesla folgte auf dem zweiten Platz, obwohl die Konkurrenz durch andere Hersteller mehr und mehr zunimmt. Auf den dritten Platz kam Stellantis. Der 14 Automarken unter einem Dach vereinende Konzern konnte trotz eines Absatzrückgangs von 10 Prozent unter den drei größten Herstellern von E-Autos bleiben. Überdurchschnittlich hohe Anteile am Gesamtabsatz haben Elektroautos bei der BMW-Group (23 Prozent) sowie Mercedes-Benz (19 Prozent) und der chinesischen Geely-Gruppe (41 Prozent), zu der unter anderem Volvo und Polestar gehören.
Top 20 Bestseller: Plug-in-Hybride und Elektroautos
Von den insgesamt fast einer Million verkaufen Plug-in-Hybriden war der Volvo XC60 das beliebteste Modell, gefolgt vom Ford Kuga und dem BMW X1. Die Top 5 komplettieren der Mercedes GLC und der Cupra Formentor.
Bei den Elektroautos verteidigte Tesla seine beiden Spitzenpositionen mit Model Y und Model 3 als beliebteste Stromer in Europa. Auf Anhieb den dritten Platz erreichte der Volvo EX30. Dicht hinter dem schwedischen Chinesen folgt ein Trio des VW-Konzerns, anführt vom Skoda Enyaq, dahinter die beiden VW-Modelle ID.4 und ID.3.
China gewinnt weiter an Einfluss
Nach den Berechnungen von Jato stammten gut 21 Prozent aller in der EU28 zugelassenen Neufahrzeuge im Jahr 2024 aus Werken in Deutschland, gefolgt von Spanien (14 Prozent) und Tschechien (fast 10 Prozent). China ist zum sechstgrößten Herkunftsland für in Europa zugelassene Neufahrzeuge aufgestiegen, und konnte zwischen 2023 und 2024 die Türkei, Japan, Großbritannien, die Slowakei sowie Südkorea überholen. Und das mit einem überproportional hohen Elektroauto-Anteil.
„Chinas Einfluss in Europa – sowohl von chinesischen Herstellern als auch von in China hergestellten Fahrzeugen – wächst stetig. Ihre Produkte sind sehr wettbewerbsfähig, aber es bleibt abzuwarten, wie stark sich die Einführung von Zöllen auf ihr Wachstum auswirken wird“, kommentiert Munoz.
Der Dacia Sandero führt zum ersten Mal
Auf das Ende der Herrschaft des Volkswagen Golf als Europas beliebtestes Pkw-Modell unabhängig von der Antriebsart im Jahr 2021 folgten jährliche Wechsel an der ersten Position. Im Jahr 2022 gewann der Peugeot 208 die Krone, im Jahr 2023 war es das Tesla Model Y. Und 2024 belegte der Dacia Sandero – der bereits seit 2021 zu den drei meistverkauften Modellen gehört – den ersten Platz.
Die Popularität des Sandero ist vor allem auf seinen Status als eines der günstigsten Automodelle in Europa zurückzuführen. Sein Preis ermöglichte es ihm, die Modellrangliste in zwei Märkten – Spanien und Portugal – anzuführen, während er in Frankreich, Italien, Belgien, Österreich und Rumänien zu den fünf meistverkauften Modellen gehörte.
Im Jahr 2024 gingen die Neuzulassungen des Tesla Model Y um 17 Prozent zurück – der stärkste Rückgang unter den Top 36 Modellen – und es wurde auf den vierten Platz durchgereicht, überholt von Renault Clio und VW Golf.
Quelle: Jato Dynamics – Pressemitteilung vom 03.02.2025
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