Wassersprudler: Sodastream E-Duo im Test: Und es hat Zsscchhhhh gemacht
Ein Wassersprudler ist einfach zu benutzen. Der Sodastream E-Duo soll es nun noch leichter machen. Doch wozu braucht man das elektrische Modell? Der stern hat es getestet.
Ein Wassersprudler ist einfach zu benutzen. Der Sodastream E-Duo soll es nun noch leichter machen. Doch wozu braucht man das elektrische Modell? Der stern hat es getestet.
Flasche rein, den Knopf gedrückt halten und einiges Zischen später hat man Sprudel: Warum Sodastream und Co. beliebt sind, ist leicht zu erklären. Der Edelsprudler des Unternehmens, der E-Duo, setzt auf einen vermeintlich moderneren Ansatz – und sprudelt elektrisch. Ob man das braucht, verrät der Test.
Zunächst das Offensichtliche: Auch wenn der E-Duo anders als alle anderen Modelle des Herstellers mit einem Kabel für die Steckdose daherkommt, sprudelt er das Wasser natürlich nicht per Strom auf. Sondern setzt ganz klassisch auf Kartuschen. Das hat seine Vorteile – aber auch einen großen Nachteil.
Sodastream E-Duo im Test: So einfach sprudelt der Elektro-Sodastream
Die Inbetriebnahme ist durch den Stromanschluss nur unwesentlich komplizierter: Standort aussuchen, Kartusche einsetzen, Stecker in die Steckdose – und los geht’s.
Die größte Änderung gibt es oben am Gerät: Statt eines einzelnen Buttons hat der Sodastream E-Duo nämlich drei. Will man wenig, mittel und viel Kohlensäure in seinem Wasser, wählt man einfach den passenden Button für Stufe eins bis drei. Und das Gerät erledigt den Rest, indem es in brummenden Pulsen Gas in die Flasche pumpt. Herausnehmen muss man die Flasche natürlich wieder selbst.
Ohne Strom lässt sich der E-Duo übrigens nicht betreiben: Hat man keinen Abstellort mit Steckdose oder fällt der Strom aus, bleibt das Wasser still.
Vor- und Nachteile des Strom-Models
Das automatisierte Sprudeln wirkt am Anfang gewöhnungsbedürftig und ehrlicherweise auch als ziemlich geringer Vorteil gegenüber dem einfachen Modell. Auf Dauer gewöhnt man sich aber nicht nur daran, sondern lernt auch die weiteren Vorteile zu schätzen.
Das sind vor allem zwei: Man muss nicht die ganze Zeit beim Sprudeln neben dem Gerät stehen und das Ergebnis ist sehr konstant. Während man bei klassischen Wassersprudlern die ganze Zeit durchdrücken muss und die Länge eher intuitiv schätzt, ist das beim E-Duo nicht der Fall. Während er sprudelt, kann man schon mal ein Glas holen gehen. Kehrt man zurück, ist auf das Ergebnis Verlass: Die Kohlensäuremenge ist im jeweiligen Modus sehr konstant. Und wenn mal mehr oder weniger Sprudel gewünscht ist, drückt man eben den anderen Knopf.
Leider hat das gleichmäßige Sprudeln auch einen klaren Nachteil: Der klassische Trick bei einer leeren Kartusche – lange halten, um doch noch etwas herauszubekommen –, funktioniert beim E-Modell nicht. Stattdessen versucht er es genauso lange wie sonst, es kommt einfach weniger Gas an. Ist die Kartusche am Schwächeln, muss man sie deshalb früher austauschen als bei den klassischen Modellen.
Kartusche ist nicht gleich Kartusche
Das ist auch deswegen ärgerlich, weil die E-Variante die Kartusche gefühlt ohnehin nicht ganz so lange durchhält. Bei unserer Testfamilie mit vier Sprudeltrinkern schaffte der einfache Sodastream auch mal zwei Wochen ohne Kartuschen-Tausch, beim E-Duo ist in der Regel nach einer schon Schluss.
Genau dieselben kann man nicht verwenden: Während die klassischen Sodastreams blaue Kartuschen mit Schraubverbindung nutzen, setzen die Duo-Modelle auf die neueren rosafarbenen. Die haben vor allem einen Vorteil: Statt eingeschraubt zu werden, hebelt man sie mit einem Quick Connect genannten System fest in das Gerät. Das ist einfacher und schneller, sitzt aber genauso gut. Weil sie auch das Gleiche kosten, ist die Umstellung eigentlich ein Vorteil.
Läden, die Sodastream führen, bieten in der Regel beide Kartuschenvarianten an, auch für die Quick-Connect-Kartuschen gibt es günstigere Drittanbieter. Einen Nachteil gibt es für Kunden, die von einem älteren Sodastream wechseln: Hatte man mehrere blaue Kartuschen zum Wechseln, kann man die leider nicht mit dem E-Duo weiternutzen.
Mehr Wasser – aber auch mehr Luft
Dasselbe gilt für die Flaschen. Die Duo-Modelle – es gibt auch eines ohne elektrischen Sprudler – heißen nämlich so, weil sie anders als die anderen Modelle sowohl Plastik- als auch Glasflaschen unterstützen. So kann man zu Hause die Glasflaschen nutzen, aber für unterwegs die leichtere Plastikflasche einpacken. Bei nahezu allen anderen Sprudler-Modellen muss man sich vor dem Kauf entscheiden und kann nur eine Art nutzen.
Auch die neuen Flaschen selbst haben einen klaren Vorteil: Sie sind mit 0,8 statt 0,6 Litern ein ganzes Glas Wasser größer als die älteren Karaffen. Bei einer vierköpfigen Familie muss man also nicht immer eine zweite Flasche machen.
Leider scheint die neue Form die Kohlensäure etwas schlechter zu halten. Während wir die 0,6-Liter-Karaffen auch mal offen herumstehen ließen, verlieren die 0,8er ihre Kohlensäure auch schneller, wenn man sie mit einem Deckel schließt. Dafür dürfte das größere Volumen verantwortlich sein, das der Kohlesäure mehr Raum zum Abdunsten lässt.
Im Lieferumfang sind jeweils mindestens eine Glas- und eine Plastikflasche enthalten, manche Sets bieten weitere Flaschen. Beide Flaschenarten lassen sich in Sets nachkaufen.
Schwierige Reinigung
Eine echte Schwachstelle ist das Sauberhalten des Geräts. Weil der Sodastream-Duo Glasflaschen nutzt, muss er sie aus Sicherheitsgründen ganz umschließen, nutzt dafür die bekannte Metallschale. In der sammeln sich abhängig vom Härtegrad des Wassers auch schon nach kurzer Zeit Kalkrückstände an. Und die wird man schwer wieder ganz los.
Grund ist eine Entscheidung Sodastreams: Die Plastikkralle, die den Flaschen am Boden Halt geben soll, ist nämlich anders als bei älteren Modellen nun am Boden fixiert, statt einfach eingelegt. Zwar lässt sie sich mit einem Klickmechanismus herausnehmen, die Halterungen ganz unten lassen sich aber nicht entfernen – und auch nicht komplett reinigen. So wird der Sodastream E-Duo in Haushalten mit kalkhaltigem Wasser auf Dauer leider immer etwas verkalken.
Die gute Nachricht: Es handelt sich nur um optische Unreinheiten. Die allgemein größte Hygiene-Herausforderung von Wassersprudlern umgeht der Sodastream E-Duo einfach. Weil die Sprudel-Vorrichtung nicht wie bei vielen Modellen ins Wasser eintaucht, sammeln sich dort auch keine Kalkrückstände oder Bakterien.
Fazit: Starker Sprudler
Der Sodastream E-Duo ist durchaus der beste Sprudler des Herstellers, aber er ist nicht ohne Makel. Der Stromanschluss macht das Sprudeln zwar etwas bequemer und präziser, wirklich groß ist der Mehrwert aber nicht. Viele der anderen Vorteile – die Kartuschen mit Quick Connect, die größeren Flaschen und die Wahl zwischen Plastik für unterwegs und Glas für zu Hause – hat auch der einfache Sodastream Duo. Und das bei einem deutlich geringerem Preis.
Für die meisten Kunden ist deshalb das einfache Duo-Modell der bessere Kauf. Oder man entscheidet sich für eine alternative Marke. Laut Stiftung Warentest können etwa der My Sodapop oder der Soda Trend Style qualitativ mit den Modellen von Sodastream mithalten. Hier erfahren Sie mehr.