Mittwochsmeldung

Eine Blog-Nachricht aus Österreich und eine aus Los Angeles. *** Am Mittwochmorgen habe ich so ausgeprägt wie selten ein ausgesprochen unangenehmes Gefühl, für das es dieses berühmte Comicbild aus Tim & Struppi gibt, welches in den sozialen Medien wieder und wieder ritualisiert geteilt wird. Es kann und kann an diesem Tag nicht erst die Wochenmitte... Der Beitrag Mittwochsmeldung erschien zuerst auf Buddenbohm & Söhne.

Jan 14, 2025 - 15:04
Mittwochsmeldung

Eine Blog-Nachricht aus Österreich und eine aus Los Angeles.

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Am Mittwochmorgen habe ich so ausgeprägt wie selten ein ausgesprochen unangenehmes Gefühl, für das es dieses berühmte Comicbild aus Tim & Struppi gibt, welches in den sozialen Medien wieder und wieder ritualisiert geteilt wird. Es kann und kann an diesem Tag nicht erst die Wochenmitte sein. Unmöglich ist das, es ist auszuschließen und sollte keineswegs Bestandteil meiner Wirklichkeit sein. Es müsste mindestens Donnerstag sein, eher aber Freitag, und morgen also frei, endlich frei.

Wie es auch schon auf das Monatsende zugeht, und sicher nicht erst der 8. Tag sein kann.

Der Januar war doch bereits vollkommen ausreichend mit allem befüllt, wir werden uns darauf doch sicher einigen können. Übervoll ist er längst, let’s call it a month. Immer wieder das Drosten-Zitat im Sinn und auch auf den Lippen, am liebsten aber auch als Autoresponder in Outlook, als probate Antwort auf alles: „Ja, ist gut jetzt.

Wenn man das so weiter rechnet – wir werden am Jahresende vermutlich etwa ein Jahrzehnt mit dem Jahr 2025 zugebracht haben. Und das ist in einer ohnehin stark alternden Bevölkerung womöglich etwas ungünstig.

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Ansonsten ein Tag in Hammerbrook, das Office-Office. Zu Fuß gehe ich am frühen Morgen dort hin, durch die Dunkelheit, durch die Kälte, durch den Sturm auch, schon wieder durch den Sturm. Ein wilder Südwest weht um mich herum, in Spitzen bis 9 Bft und meine Winterjacke flattert wie das Cape von Batman im Wind. Die Frisur aber sitzt, der Noise-Cancelling-Kopfhörer hält mir Haare und Hirn zusammen.

Der Mittelkanal in Hammerbrook an einem dunklen Januarmorgen, Licht aus den Fenstern der Bürogebäude an den Ufern

Ich höre unterwegs weiter Münklers „Welt in Aufruhr“, während eine ruppige Böe gerade ein größeres Bauzaunteil quer über eine Kreuzung vor mir verschiebt. Das passt wieder schön zusammen, es wirkt wie für mich inszeniert, und ich nicke der Realität also anerkennend zu. Auch würdigen, was geboten wird.

Im Coffee-Shop hole ich mir vor der Arbeit noch das richtig gute Zeug to-go. Ich werde dort mit einem freundlichen „Da bist du ja wieder“ begrüßt, und es klingt fast ein wenig so, als hätte auch ein „endlich“ in diesen Satz gepasst. Mit einiger Sicherheit ist dies im Offline-Teil der Welt der netteste Satz der Woche bisher, ach was, des Jahres sogar. Stets sollte man sorgsam auch auf so etwas achten, damit die Stimmung ebenfalls weiterhin sitzt.

Der Rest des Tages aber … fragen Sie nicht, nein, fragen Sie nicht.  Fragen wir uns lieber, was die Maus am Donnerstag macht, das ist zielführender und verweist immerhin auf neue Möglichkeiten.

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