Kingdom Come Deliverance 2 im Test: Noch besser und größer als der Vorgänger, macht Spaß wie ein Gothic fürs Mittelalter

Wie viel Spaß macht Kingdom Come Deliverance 2? Die MeinMMO-Redaktion hat über Wochen Böhmen unsicher gemacht, um das herauszufinden. Der Beitrag Kingdom Come Deliverance 2 im Test: Noch besser und größer als der Vorgänger, macht Spaß wie ein Gothic fürs Mittelalter erschien zuerst auf Mein-MMO.de.

Feb 4, 2025 - 08:04
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Kingdom Come Deliverance 2 im Test: Noch besser und größer als der Vorgänger, macht Spaß wie ein Gothic fürs Mittelalter
Kingdom Come Deliverance 2 Test Meinung Karsten Scholz

Die Warhorse Studios haben großes Vertrauen in die Qualität von Kingdom Come Deliverance 2. Woran man das merkt? Die Testzugänge gab es schon vor Wochen. MeinMMO-Redakteur Karsten Scholz und MeinMMO-Autorin Johanna Heuck verraten euch, wie viel Spaß der erneute Trip ins mittelalterliche Böhmen gemacht hat.

Fürs Protokoll: Ich fand 2018 schon Kingdom Come Deliverance richtig gut. Trotz des gemächlichen Einstiegs und all der Kanten, Bugs, technischen Aussetzer sowie potenziellen Frustpunkte gehört für mich der erste Trip ins mittelalterliche Böhmen zu den faszinierendsten Spielerfahrungen der vergangenen Dekade.

Im ersten Projekt von Warhorse steckt einfach verdammt viel Herz und Seele. Der Mix aus Rollenspiel und Mittelalter-Simulation funktioniert richtig gut. Und wenn man sich mit den sperrigen, herausfordernden Systemen arrangiert, erwartet alle Genre-Fans ein ungemein befriedigendes und faszinierendes Abenteuer, das sich deutlich von den gleichförmigen AAA-Produktionen anderer Entwickler abhebt.

Wer schreibt hier? Karsten Scholz ist eigentlich der MMORPG-Experte bei MeinMMO. Bereits seit den guten, alten SNES-Zeiten fühlt er sich aber auch im Genre der Singleplayer-Rollenspiele pudelwohl.

Zuletzt rotierten zum Beispiel (mal wieder) Baldur’s Gate 3, Dragon Age: The Veilguard sowie Drova auf seinen Festplatten. Mit Kingdom Come Deliverance hat er seinerzeit zum Release fast 60 Stunden verbracht. Bei Teil 2 sind es jetzt noch einmal deutlich mehr Stunden geworden.

Hier könnt ihr euch noch mal den launigen CGI-Trailer zum Launch von KCD2 anschauen:

Was muss ich zu Kingdom Come Deliverance 2 wissen? Falls ihr den ersten Teil nicht gespielt und vom Nachfolger kaum etwas mitbekommen habt, hier die Grundlagen: KCD2 ist ein Singleplayer-Rollenspiel, in dem ihr den Schmiedesohn Heinrich aus der Ego-Perspektive durch das mittelalterliche Böhmen des 15. Jahrhunderts steuert.

Das Mittelalter-RPG bietet einen großen Story-Fokus, aber auch eine offene Welt, in der alle Bewohner einen realistischen Tagesablauf besitzen – ähnlich wie zum Beispiel in den Rollenspielreihen von Piranha Bytes (Gothic, Risen, Elex). Euch erwarten Quests, glaubwürdig nachgestellte Tätigkeiten wie Alchemie und Schmiedekunst, Pferderennen, Würfelspiele und vieles mehr.

Die Mittelalter-Simulation umfasst aber nicht nur die Spielwelt, sondern auch Hauptfigur Heinrich. Er muss essen, sich waschen, schlafen, auf seine Rüstung achten und gelernte Fertigkeiten durch ständige Übung verbessern. Durch seine Entscheidungen und sein Auftreten gewinnt oder verliert er an Ruf und beeinflusst immer mal wieder auch das Schicksal von Bewohnern der Spielwelt.

Kingdom Come Deliverance 2: Simulation der Welt
Die Welt von Kingdome Come 2 fühlt sich „echt“ an.

Spürbarer Fortschritt zu Kingdom Come Deliverance

Was den zweiten Teil angeht, war meine Vorfreude natürlich groß, und das auch, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Autoren all die offenen Erzählstränge aus dem ersten Teil fortsetzen. Gleichzeitig hatte ich aber auch die Hoffnung, dass die Fortsetzung trotz des größeren Umfangs mit deutlich mehr Feinschliff erscheinen wird.

Dazu kann ich sagen: KCD2 besitzt weiterhin Kanten, Bugs und Problemchen – etwa bei der KI der NPCs, die teils wenig nachvollziehbar auf Heinrich reagiert oder sich in Kämpfen leicht aushebeln lässt – doch störten diese derart selten meine Spielerfahrung, dass sie für mich fast gar nicht ins Gewicht gefallen sind (von den zunehmend länger andauernden Ladezeiten abgesehen). Das sah bei Teil 1 noch anders aus.

Ein Fortschritt zum ersten Kingdom Come Deliverance lässt sich aber auch bei den eigentlichen Inhalten und Systemen ausmachen. Die Entwickler haben Lösungen für Kritik am beispielsweise Speichersystem oder den Kämpfen gefunden, ohne gleich alles völlig zu trivialisieren.

Teil 2 sieht zudem toll aus, die Ingame-Sequenzen sind oft stark inszeniert, der Umfang ist um fast das Doppelte gestiegen, der Einstieg deutlich weniger trantütig und es macht meist viel Freude, den vertonten Dialogen zu lauschen (meist, weil vereinzelte Sprecher von Nebenfiguren in der Qualität etwas abfallen).

Kingdom Come Deliverance 2: Kämpfe
Die Kämpfe spielen sich deutlich intuitiver als noch im Vorgänger.

Das Erbe von Gothic

Apropos Dialoge: Die machen auch deswegen viel Spaß, weil sie glaubwürdig geschrieben sind. Unterhält man sich etwa mit Leuten aus der Arbeiterklasse oder dem Armenviertel, könnte man meinen, man wäre wieder im berüchtigten Minental aus dem ersten Gothic – Flüche und fliegende Fäuste inklusive.

Eine weitere Parallele zur besten RPG-Reihe aus Deutschland: Wenn ihr Privatbesitz betretet, ins falsche Bett steigt oder fremdes Eigentum unter den Blicken des Besitzers auch nur schief anschaut, ist Schluss mit lustig. Wer da nicht das Weite sucht, fängt sich Maulschellen ein. Holt Heinrich im Eifer des Gefechts dann sogar eine Waffe raus, hat er die halbe Stadtwache an der Backe.

Und zumindest in den ersten Spielstunden ist auch die offene Welt für Heinrich ähnlich gefährlich wie das Minental für den namenlosen Helden im Jahr 2001: Eine falsche Weggabelung genommen und schon tappt man einer Gruppe aus Banditen in die Falle, die mit schlecht ausgerüsteten Freizeithelden den dreckigen Boden wischen.

Weiter geht es auf Seite 2 mit der Open World, Johannas Einschätzung und Gründen, warum Kingdom Come Deliverance 2 trotz aller Stärken nichts für euch sein könnte.

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