Jedes Jahr über 10 % Dividendenrendite? Dann solltest du diese Branche kennen!

Dividendenaktien gibt es wie Sand am Meer. Doch Aktien, die dir jährlich über 10 % Dividendenrendite bescheren, sind eine absolute Seltenheit.

Es gibt aber eine Gruppe von Unternehmen, die dir durchschnittlich zweistellige Dividendenrenditen bescheren. Es handelt sich um die sogenannten „Business Development Companies“. Was diese Unternehmen machen und warum sie so hohe Dividenden haben, erkläre ich dir in diesem Beitrag. Und natürlich beantworte ich auch die Frage, ob BDCs tatsächlich ein gutes Investment sind.

Was sind Business Development Companies?

Eine Business Development Company ist eine geschlossene Investmentgesellschaft in den USA, die in kleine und mittelgroße Unternehmen investiert. BDCs wurden im Jahr 1980 ermöglicht, um kleineren und wachsenden Unternehmen leichteren Zugang zu den öffentlichen Kapitalmärkten zu verschaffen. Die meisten BDCs sind börsennotiert.

Voraussetzung für eine Business Development Company ist, dass sie mindestens 70 % ihres Vermögens in nicht börsennotierte US-Unternehmen mit einem Marktwert von weniger als 250 Millionen US-Dollar investiert. BDCs haben die Möglichkeit, sowohl Eigen- als auch Fremdkapital in Unternehmen zu investieren. Da sie bis zum Zweifachen ihres Eigenkapitals an Fremdkapital aufnehmen dürfen, vergeben sie in der Regel Darlehen und sonstigen Fremdkapitalformen an Unternehmen.

Warum sind die Dividenden von BDCs so hoch?

BDCs haben die Auflage, dass sie mehr als 90 % ihrer Gewinne an ihre Anteilseigner ausschütten müssen. Sofern dies der Fall ist, müssen sie nämlich keine Körperschaftssteuer bezahlen.

Das führt zu sehr hohen Gewinnausschüttungen. Die Dividendenrendite einer Business Development Company liegt in der Regel in einer Bandbreite zwischen 8 und 16 %. Viele BDCs haben einen mehrjährigen Track Record von zweistelligen Dividendenrenditen.

Was sind die weiteren Vorteile von BDCs?

Neben sehr hohen Dividendenrenditen und absoluten Gewinnausschüttungen haben BDCs drei weitere Vorteile. Sie werden an Börsen gehandelt und sind eine entsprechend liquide Geldanlage. Du kannst jederzeit BDC-Aktien kaufen und wieder verkaufen.

Zudem sind BDCs eine sehr gute Anlageform, dein Vermögen schnell und einfach zu diversifizieren. Business Development Companies investieren in die unterschiedlichsten Branchen. Das bedeutet, dass du mit einem Investment in mehrere BDCs deine Geldanlage sehr stark diversifizieren kannst, was wiederum das Risiko eines Investments senkt.

Und zum Dritten schütten BDCs regelmäßig ihre Gewinne aus. Im Gegensatz zu deutschen Aktien, bei denen du nur einmal im Jahr eine Dividende ausgeschüttet bekommst, erhältst du bei BDC-Aktien mehrmals im Jahr einen Gewinn gutgeschrieben. Die meisten BDCs schütten vier- bis sechsmal im Jahr ihre Gewinne aus. Es gibt aber auch einzelne Aktien, bei denen du eine monatliche Dividende kassierst.

Aber es gibt auch Nachteile

Keine Geldanlage hat nur Vorteile. So bringen auch BDCs gewisse Nachteile mit sich.

Zuallererst sind die Kurssteigerungen von BDC-Aktien nur unterdurchschnittlich, da sie regelmäßig fast ihre gesamten Gewinne ausschütten. Nicht selten ist die langjährige Kursentwicklung von BDC-Aktien auch negativ.

Business Development Companies sind zinssensibel. Zinsanhebungen wirken sich in der Regel negativ auf sie aus, da sie gestiegene Finanzierungskosten meist nur mit Zeitverzögerung an ihre Unternehmen weitergeben können. Das führt unter dem Strich zu sinkenden Gewinnen.

Und nicht zuletzt ist das Investitionsrisiko bei BDCs aufgrund der Beteiligungsstruktur grundsätzlich höher. Sie investieren in kleine und mittelgroße Unternehmen, die oftmals eine geringere Bonität und ein höheres Geschäftsrisiko aufweisen als Großunternehmen.

Wie finde ich die richtigen BDC-Aktien?

Um es gleich vorwegzunehmen: die richtige BDC-Aktie gibt es nicht. Welche Business Development Companies am besten zu dir passen, hängt von deinen Präferenzen ab. Grundsätzlich empfehle ich dir, in eine der größeren BDCs zu investieren. Groß bedeutet, dass sie eine hohe Marktkapitalisierung bzw. einen hohen Net Asset Value hat.

Die fünf derzeit wertvollsten BDCs sind Ares Capital (WKN: A0DQY4), Blackstone Secured Lending (WKN: A3DHXC), FS KKR Capital (WKN: A2P6TH), Blue Owl Capital (WKN: A2QPLU) und Main Street Capital (WKN: A0X8Y3). Sie haben aufgrund ihrer Größe die liquidesten Aktien und genießen an den Kapitalmärkten die größte Aufmerksamkeit.

Das soll aber nicht automatisch bedeuten, dass kleinere BDCs uninteressant sind. Zum Teil zahlen sie höhere Dividenden als ihre größeren Wettbewerber.

Wie bei Dividendenaktien generell sollte nicht nur die durchschnittliche Höhe der Dividende den Ausschlag für ein Investment geben, sondern auch die Steigerung und Kontinuität der Gewinnausschüttungen eine Rolle spielen.

Die Höhe der absoluten Dividende schwankt bei BDCs im Regelfall sehr stark. Einige wenige Business Development Companies zeigen aber auch eine relativ kontinuierliche Entwicklung bei ihren Dividendenzahlungen. Je nachdem, ob dir die absolute Höhe der Dividende oder eine kontinuierliche Steigerung wichtiger ist, solltest du dich für unterschiedliche Aktien entscheiden.

Fazit: Sind BDCs wirklich ein sinnvolles Investment?

Meine Antwort auf diese Frage ist ein ganz klares „Ja“. Vor allem für Anleger, die großen Wert auf ein regelmäßiges passives Einkommen legen, gibt es kaum eine bessere Branche. Mit BDCs hast du eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dauerhaft zweistellige Dividendenrenditen zu genießen.

Diese hohen Gewinnausschüttungen bezahlst du aber mit geringen Kurssteigerungen. Im mehrjährigen Durchschnitt erzielen BDC-Aktien eine Kursrendite zwischen 0 und 5 %. Unter dem Strich ergibt sich daraus aber trotzdem eine sehr attraktive Gesamtrendite.

Der Artikel Jedes Jahr über 10 % Dividendenrendite? Dann solltest du diese Branche kennen! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Peter besitzt keine der genannten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.