mSpy-Leak: Tipps und Gegenmaßnahmen gegen Spionage-Apps
Mit der Spionage-App mSpy überwachen Menschen heimlich die Handys ihrer Partner:innen. Das ist illegal. Jetzt gibt ein Leak Einblick in die Kommunikation mit Kund:innen. Die zeigt, wie skrupellos die Täter:innen ihre engsten Bezugspersonen ins Visier nehmen – auch in Deutschland. Quelle: mSpy-Leak: Vom Partner verwanzt (netzpolitik.org, Januar 2025) Wie niederträchtig und ekelhaft das ist, kann […]
Mit der Spionage-App mSpy überwachen Menschen heimlich die Handys ihrer Partner:innen. Das ist illegal. Jetzt gibt ein Leak Einblick in die Kommunikation mit Kund:innen. Die zeigt, wie skrupellos die Täter:innen ihre engsten Bezugspersonen ins Visier nehmen – auch in Deutschland.
Quelle: mSpy-Leak: Vom Partner verwanzt (netzpolitik.org, Januar 2025)
Wie niederträchtig und ekelhaft das ist, kann man kaum in Worte fassen. Es ist erschreckend, wie tief Menschen in die Privatsphäre anderer eindringen, um Kontrolle auszuüben. Allerdings soll es in diesem Beitrag nicht darum gehen, das Verhalten solcher Täter zu verurteilen, sondern vielmehr darum, was zu tun ist, wenn man den Verdacht hat, dass eine Spionage-App auf dem eigenen Gerät installiert wurde.
Der erste Schritt ist, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen. Wenn du den Verdacht hast, dass sich eine Spionage-App auf deinem Gerät befindet, solltest du umgehend folgende Maßnahmen ergreifen:
- Internetverbindung trennen: Sobald du den Verdacht hast, dass auf deinem Gerät eine Spionage-App läuft, ist es entscheidend, sofort die Internetverbindung zu unterbrechen. Versetze das Gerät in den Flugmodus, damit es keine Daten mehr senden oder empfangen kann. Auf diese Weise verhinderst du, dass die App weiterhin persönliche Informationen an eine dritte Partei überträgt oder den Zugriff auf dein Gerät ermöglicht.
- Überwachungssoftware identifizieren und entfernen: Nachdem das Gerät vom Netz getrennt wurde, kannst du mit der Identifizierung und Entfernung der Spionage-App beginnen. Oftmals sind diese Apps schwer zu finden, da sie sich hinter unscheinbaren Namen oder als harmlose Apps tarnen. Schaue in den Einstellungen unter »Apps« nach ungewöhnlichen oder unbekannten Programmen. Wenn du eine verdächtige App entdeckst, solltest du diese deinstallieren. Es kann sogar sinnvoll sein, das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen. Dies stellt sicher, dass wirklich alle Spuren der Überwachungssoftware entfernt werden. Achte darauf, dass du zuvor deine wichtigen Daten sicherst, da ein Zurücksetzen des Geräts alle Inhalte löscht.
- Passwörter ändern und Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren: Um sicherzustellen, dass dein digitales Leben geschützt ist, ist es wichtig, nach dem Entfernen der Spionage-App alle Passwörter für deine Online-Konten zu ändern. Dies sollte nicht nur für das Gerät selbst, sondern auch für alle wichtigen Konten wie E-Mail, soziale Netzwerke und Bankkonten geschehen. Besonders wichtig ist es, die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) zu aktivieren, wo immer dies möglich ist. Die 2FA fügt eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzu, indem sie nicht nur das Passwort, sondern auch einen zweiten Authentifizierungsschritt (wie einen Code per App) erfordert. Dadurch wird es für potenzielle Angreifer erheblich schwieriger, Zugriff auf deine Konten zu erlangen, selbst wenn sie dein Passwort kennen.
- Polizei benachrichtigen: Sollte sich herausstellen, dass die Spionage-App ohne deine Zustimmung installiert wurde, ist es wichtig, den Vorfall der Polizei zu melden. Die heimliche Überwachung von Personen ist in vielen Ländern illegal und stellt einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Privatsphäre dar. Die Polizei kann Ermittlungen aufnehmen und möglicherweise auch rechtliche Schritte gegen die Täter einleiten. Es ist ratsam, alle relevanten Informationen zu sammeln, wie etwa die verdächtigen Apps oder Hinweise auf den Täter, bevor du den Vorfall meldest.
- Sicherheitsvorkehrungen für die Zukunft treffen: Nachdem du die unmittelbare Bedrohung beseitigt hast, solltest du langfristige Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass so etwas in Zukunft noch einmal passiert. Dazu gehört, dass du dein Gerät und deine Online-Konten regelmäßig auf verdächtige Aktivitäten überprüfst. Sorge dafür, dass du starke Passwörter (in Kombination mit einem Passwort-Manager) verwendest, die schwer zu erraten sind. Achte darauf, dass du deine Geräte nur mit vertrauenswürdigen Personen teilst und immer sicherstellst, dass keine unbefugten Personen physischen Zugriff auf dein Gerät haben. Die Nutzung von Funktionen wie Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung kann einen zusätzlichen Schutz bieten und verhindern, dass Dritte unbefugten Zugriff auf dein Gerät erhalten.
Dies sind natürlich nur erste Hilfsmaßnahmen. Es gibt aber auch raffinierte Spionage-Apps, die sich mit Root-Rechten auf dem Gerät so gut verstecken, dass sie nicht einfach anhand des App-Namens erkannt werden können. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, zusätzliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein weiterer Schritt könnte der Einsatz einer App wie G DATA Mobile Security Light sein, die ebenfalls in der Lage ist, Spionage-Apps zu identifizieren. In besonders komplexen Fällen sollte dann ein Experte hinzugezogen werden.