Mit Kryptowährungen für Gaza spenden
In Gaza droht eine unvorstellbare humanitäre Katastrophe. Jetzt, nach dem Waffenstillstand, fehlt es an allem. Mit Kryptowährungen kann man an einige Organisationen spenden, die helfen, das Leid zu lindern.
In Gaza droht eine unvorstellbare humanitäre Katastrophe. Jetzt, nach dem Waffenstillstand, fehlt es an allem. Mit Kryptowährungen kann man an einige Organisationen spenden, die helfen, das Leid zu lindern.
Man kann sich die Not kaum vorstellen. In Gaza leben 2,3 Millionen Menschen, während das Land selbst im Idealfall kaum 200.000 Menschen ernähren kann. Jetzt, wo es zu weiten Teilen ein Trümmerfeld ist, dürfte es noch weniger sein. Die Abhängigkeit von Lebensmitteleinfuhren ist gigantisch.
Gleichzeitig hat Israel die Hilfsorganisation UNRWA verboten, die bisher für den Großteil der Nahrungsmittelversorgung aufkommt. Zugleich stellen die USA, Schweden und die Niederlande die Hilfe ein, während andere europäische Länder, etwa die Schweiz, sie kritisch prüfen. Die Hilfe schwindet in dem Moment, in dem sie am meisten gebraucht wird.
Dauerhaft bräuchte es eine Lösung, die in die von Trump ins Spiel gebrachte Richtung geht: Das winzige und weitgehend unfruchtbare, aber heillos übervölkerte Gebiet muss leerer werden. So grausam es sich anhört, führt kein Weg daran vorbei, damit die Einwohner Gazas jemals eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben haben, anstatt ewig am Tropf von Hilfsorganisationen zu hängen.
Noch aber lehnt die Weltgemeinschaft, darunter auch Deutschland, es ab, solche Vorschläge überhaupt nur zu diskutieren. Das mag moralisch richtig sein, vor allem wenn Trump seine Finger im Spiel hat, ist langfristig gesehen aber zynisch.
Akut führt dagegen kein Weg daran vorbei, die Menschen in Gaza mit Lebensmitteln und dem bitter Notwendigsten zu unterstützen. Daher habe ich ein wenig recherchiert, wie man spenden kann, passend zu unserem Blog natürlich in Kryptowährungen.
Kein Terror, kein Antisemitismus!
Wenn ihr googelt, findet ihr zahlreiche Hilfsorganisationen, die Euro per Banküberweisungen oder Kreditkarte annehmen. Mir persönlich sind bei der Auswahl zwei Punkte wichtig:
- Erstens, dass die Hilfsorganisation nicht, wie die UNRWA, Verbindungen zum Terror der Hamas pflegt (die UNRWA hat zum 7. Oktober erst geschwiegen, um einen Tag später Israel anzuklagen; sie hat sich auch noch nicht mal dafür entschuldigt, dass in ihren Einrichtungen Geiseln festgehalten wurden usw.).
- Zweitens, dass die Hilfsorganisation keine antiisraelischen Narrative verbreitet, etwa vom „Genozid“. Amnesty International beispielsweise hat extra eine neue Definition des Völkermords erfunden, die zwar jeden Krieg zu einem solchen macht (und dem Begriff damit seine Relevanz raubt), aber es erlaubt, Israel des Genozids zu beschuldigen. Auch Formulierungen wie „besetzte Gebiete“ wirken unnötig politisch und scheinen den Konflikt eher anzuheizen, anstatt den bitter nötigen Frieden zu befördern.
Dies macht die Auswahl etwas schwierig. Wie schwierig illustriert eine kurze Anekdote: Ich stand mit einem Organisator von Krypto-Spenden in Kontakt. Als ich ihm sagte, dass ich Amnesty für antisemitisch halte, beendete er das Gespräch. Meine entschiedene Haltung zu Antisemitismus scheint ihn mehr zu stören als das Leid in Gaza.
Ich vermute, hier wirkt eine gewisse Ausprägung linken Denkens mit, das Verlierer – Notleidende – verherrlicht und Gewinner – prosperierende Gesellschaften – verdammt. Palästinenser können in dieser Sichtweise nur unschuldige Opfer sein, Israel nur ein Täter, und Vorwürfe an Hilfsorganisationen werden zu „Desinformation“ (UNRWA), mit denen ein monströses Israel den Hunger in Gaza verschärfen will.
Mit Kryptowährungen spenden
Aber zurück zu den Spenden. Wenn ihr Fiat-Geld spenden wollt, würde ich empfehlen, auch an Organisationen zu spenden, die sich für „Frieden“ einsetzen. Eine Aussöhnung zwischen Palästinensern und Israelis ist der einzige nachhaltige Weg, das Leiden zu beenden. Leider finde ich keine, die auch Kryptowährungen akzeptiert.
Was Bitcoin und andere Kryptowährungen angeht, hat The Giving Block eine Kampagne für Israel und Gaza gestartet. Diese bündelt zahlreiche Hilfsorganisationen, die in der Region aktiv sind. Die Auswahl ist aber nur mäßig überzeugend.
Man findet Organisationen wie UNRWA und Amnesty, die ich aus oben genannten Gründen eher meiden würde, dazu zahlreiche rein jüdische Organisationen, von denen man im Einzelfall recherchieren muss, ob sie auch in Gaza Hilfe leisten, sowie allgemeine, gegen den Hunger vorgehende Hilfsorganisationen wie Action Against Hunger, World Central Kitchen, Mercy Corps oder Direct Relief. Ich vermute, die letzteren versprechen noch am ehesten, politisch neutral Nothilfe zu leisten.
Eine weitere Organisation findet man über Crypto For Charity: HEAL Palestine. Sie kümmert sich ebenfalls um medizinische Hilfe und Nahrungsmittel, aber auch um Bildung. Hier kann man auch mit Kryptowährungen bezahlen, zahlreiche Coins auf zahlreichen Chains. Doch hier zeigt sich auch, wie schwierig es ist, Tuchfühlung zum Terror zu vermeiden. Denn so gut wie alle Vorsitzenden von HEAL waren beim Palestine Children’s Relief Fund (PCRF), einer NGO, die mit der Hamas zusammenarbeitet und dieser auch Geld schickt.
Durch das Netzwerk palästinensischer NGOs um die Hamas herum, ist es schwierig, eine Organisation zu finden, die völlig unabhängig agieren kann. Im Zweifel ist das Beste, was man bekommt, vermutlich einen Einäugigen anstatt eines Blinden.
Rote und grüne Flaggen
Danach wird es schwieriger. Wenn man einfach nur googelt, wie „charity Bitcoin Gaza“ und so weiter, stößt man zwar auf eine weite Anzahl von Webseiten. Etwa Crypto for Gaza, USDT 4 Gaza und weitere. Oft gibt es aber noch nicht mal Hinweise, um zu prüfen, wie seriös diese Seiten sind. Ohne ein vertrauensbildendes Dach wie den Giving Block oder Crypto for Charity ist schwer auszuschließen, dass Scammer die Notlage ausnutzen, um an eure Coins zu kommen. Es wäre gewiss nicht das erste Mal.
Gleichzeitig droht, dass eure Krypto-Spenden in Terror-Netzwerken verschwinden. Die Antiterror-Gruppe MEMRI warnte erst Anfang des Monats davor, dass Pro-Hamas-Parteien oder salafistische Jihadis Kryptowährungen wie USDT für Spenden annehmen und für den Kauf von Waffen missbrauchen.
Manche islamische Stiftungen, etwa die Sabili Foundation, akzeptieren Kryptowährungen, um damit in Gaza Nothilfe zu leisten. Zugleich baut die Stiftung Moscheen, verteilt den Koran, trainiert Imame und spricht von einem „ongoing Genocide“, einem fortlaufenden Genozid. Ob dies wirklich den Frieden fordert und den Menschen in Gaza hilft, müsst ihr selbst entscheiden. Für mich wäre es eine rote Flagge, die ich eher vermeiden würde.
Konstruktiver wirkt Islamicdonate.com. Die ägyptische Organisatione arbeitet auch in Gaza und anderen Krisenzonen der Region. Sie ist zwar stark religiös geprägt und appelliert an die muslimische Pflicht zur Wohltätigkeit, ohne fundamentalistisch zu wirken; sie scheint bei ihrer Hilfe eher praktisch anstatt missionarisch zu denken, und sie beklagt zwar das Leid in Gaza, vermeidet es aber, Israel einseitig die Schuld zu geben. Die Organisation könnte genau das sein, was Gaza braucht. Spenden kann man auch Bitcoin, ETH und USDT.
Unbedingt vermeiden sollte man dagegen Ray Youssef, den ägyptischen CEO der Wechselplattform Noones.com. Er spielt sich zwar als Helfer für Gaza auf, verbreitet aber massiv Antisemitismus und unterstützt offen Terroristen. Wenn man nicht der Meinung ist, Gaza brauche unbedingt noch mehr Krieg und Hass, sollte man ihn oder mit ihm verbundene Organisationen nicht unterstützen.