Für die Rente: So viel sollten Frauen mit 30 bereits für ihre Rente gespart haben
Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer, leben dafür aber länger. Das wirkt sich auch auf die finanziellen Mittel in der Rente aus. Wie viel eine 30-jährige Frau bereits gespart haben sollte, könnte überraschen.
Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer, leben dafür aber länger. Das wirkt sich auch auf die finanziellen Mittel in der Rente aus. Wie viel eine 30-jährige Frau bereits gespart haben sollte, könnte überraschen.
Eine höhere Lebenserwartung und im Schnitt 18 Prozent weniger Gehalt als Männer: Die Rentenlücke von Frauen unterscheidet sich in Folge dessen deutlich von der ihrer Männer. Hinzu kommen Elternzeiten, Teilzeitarbeit, während die Kinder klein sind, und mangelndes Know-how in Finanzfragen, aber auch Desinteresse an Geldanlagen und ein falsches Money Mindset, unentlohnte Care-Arbeit, finanzielle Missverhältnisse in Beziehungen ... Die Liste ist lang und die Konten von Frauen oft leerer als die von Männern – vor allem im Alter. Wie groß die Rentenlücke im Durchschnitt aktuell ist und wie viel Geld 30-jährige Frauen bereits jetzt zur Seite gelegt haben sollten, um diese auszugleichen, hat die Plattform für Geldanlagen WeltSparen einmal berechnet.
So viel sollten junge Frauen bereits mit 30 Jahren auf der hohen Kante haben
30-jährige Frauen sollten bereits 69.000 Euro angespart haben, 40-Jährige benötigen Rücklagen in Höhe von 122.000 Euro. Stolze Summen, die vermutlich bei den wenigsten auf dem Konto liegen.
Für die Berechnung wurden die Durchschnittsgehälter in verschiedenen Altersklassen herangezogen und darüber hinaus angenommen, dass zehn Prozent des Nettogehaltes ab sofort bis zum Renteneintritt gespart werden könne. Wenig überraschend, aber nicht minder auffällig sind die Unterschiede in den Gehältern zwischen den Geschlechtern.
Ein Rechenbeispiel
Eine 30-jährige Frau verdient in Deutschland durchschnittlich 40.194 Euro pro Jahr. Das entspricht 2023 einem monatlichen Nettogehalt von 2.197 Euro. Angenommen, die Frau ist unverheiratet, hat keine Kinder und zahlt, seit sie 25 ist, kontinuierlich in die Rentenversicherung ein, ergibt sich für sie nach heutigem Stand eine gesetzliche Nettorente von durchschnittlich 1.266 Euro. Damit fehlen ihr monatlich etwa 931 Euro, um im Alter ihren heutigen Lebensstandard halten zu können. Bei 16 Jahren Rentenbezug ergibt das im Alter hochgerechnet etwa 179.000 Euro, die durch private Altersvorsorge ausgeglichen werden müssten, will sie ihren Lebensstandard halten.
Frauen sollten rund zehn Prozent des Einkommens sparen
Um die Rentenlücke zu schließen, wird empfohlen, bis zum Renteneintrittsalter mit 67 Jahren zehn Prozent des Monatseinkommens zu sparen. So könnten laut WeltSparen rund 110.000 Euro angespart werden. Die Differenz von rund 69.000 Euro müsste die 30-Jährige schon heute angespart haben, um ihre Rentenlücke zu schließen. Für Frauen, die berufliche Auszeiten für Familiengründung und Kindererziehung genommen haben oder in Teilzeit arbeiten, sehen diese Beträge nochmal ganz anders aus. Bei Männern übrigens auch. Zum Vergleich: Ein Mann müsste im Alter von 30 Jahren durchschnittlich nur etwa 37.000 Euro an Erspartem besitzen, um seinen Lebensstandard im Ruhestand zu halten.
Was Frauen tun können
Wem jetzt angst und bange wird: keine Panik. Mit den richtigen Anlagestrategien kann man auch im fortgeschrittenen Alter noch ausreichend tun. Beginnt man schon in jungen Jahren, geht man sogar mit einem ordentlichen Plus in den wohlverdienten Ruhestand. Die Crux an der Sache: Statt wegschieben muss man sich damit beschäftigen. ETFs, Aktien, Tagesgeld ... Wenn dir das gar nichts sagt, wird es höchste Zeit. Wir versprechen: Es ist kein Hexenwerk, und man kann sich auch als absolute Anfängerin in Sachen Finanzen gut beraten lassen und sich in das Thema hineinfinden. Es gibt auch viele leicht verständliche Bücher dazu, beispielsweise "Reich in Rente" von Helma Sick, "Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können" von Natascha Wegelin oder "Young Money Guide" von Henning Jauernig. Aber das Geld in die Hand nehmen, das muss jede:r selbst.