Warum Warren Buffett jetzt keine Aktien kauft
Warum Warren Buffett jetzt keine Aktien kauft: Es könnte den einen Grund geben. Oder vielleicht noch einen zweiten... Der Artikel Warum Warren Buffett jetzt keine Aktien kauft ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.
Warren Buffett sitzt seit Jahren auf jeder Menge Cash. Und der Cashberg wächst immer weiter. Insbesondere durch Teilverkäufe seiner Position von Apple hält der Starinvestor mittlerweile 325 Mrd. US-Dollar in Bargeld und kurzfristigen Investitionen. Wobei das Orakel von Omaha immerhin seine freien Mittel in kurzfristige Staatsanleihen investiert, um ein wenig Rendite zu generieren.
Die Welt rätselt trotzdem: Was hat Warren Buffett vor? Er könnte immerhin fast jedes deutsche Unternehmen mit seinem Bargeld erwerben. Auch viele US-Unternehmen könnte er in Gänze erwerben. Natürlich nicht die Tech-Schwergewichte. Aber mit diesem Maß an Liquidität wären viele Investitionen denkbar.
Selbst bei Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) könnte Warren Buffett bei einer Marktkapitalisierung von rund einer Billion US-Dollar mehr als 30 % der ausstehenden Aktien kaufen und einziehen. Trotzdem bleibt die grundsätzliche Frage bestehen: Warum kauft Warren Buffett denn eigentlich keine Aktien mehr? Ich glaube, dass es einen primären und dominanten Grund dafür gibt.
Warren Buffett: Darum werden keine Aktien gekauft
Eigentlich folgt Warren Buffett lediglich seinem eigenen Erfolgsrezept. Er kauft günstig, verkauft selten und wenn dann lediglich teuer oder bei einer scheiternden Investitionsthese. Er ist nicht für Aktionismus bekannt. Auch nicht dafür, sein Portfolio immer neu zu ordnen. Die aktuelle Cash-Reserve und die Seltenheit seiner Investitionen ist trotzdem bezeichnend.
Für mich ist der dominante Grund: Der Aktienmarkt ist für Warren Buffett einfach zu teuer. Sehr teuer. Möglicherweise sogar viel zu teuer. Das Orakel von Omaha verwendet zur Einordnung der Märkte schließlich den nach ihm benannten Buffett-Indikator. Das ist eine Kennzahl, die die aktuelle Marktkapitalisierung aller US-Unternehmen in ein Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt setzt. Ein Wert von 100 % gilt als fair, von unter 70 als sehr günstig und über 120 spricht er von einer Überbewertung.
Der aktuelle Wert liegt jedoch bei 208 %. Laut dem US-Portal buffettindicator.net (keine Connection zum Orakel von Omaha!) bedeute das eine extreme Überbewertung des Aktienmarktes. Natürlich heißt das nicht, dass jetzt die Märkte plötzlich korrigieren müssen. Sie sind jedoch einfach zu teuer für den Starinvestor, um ein Fundament für langfristig-orientierte Investments zu tätigen.
Natürlich gibt es noch günstige Chancen!
Trotzdem dürfen wir einen Fehler nicht machen: Nur weil Warren Buffett jetzt keine Aktien kauft, heißt das nicht, dass es keine günstigen Chancen mehr gibt. REITs oder Lebensmittel-Dividendenaktien habe ich beispielsweise für mich als günstige Kaufgelegenheiten identifiziert. Auch der Starinvestor würde mir in dem Punkt vermutlich nicht widersprechen. In jeder Marktphase existieren einige Aktien, die nicht zu teuer sind.
Für Warren Buffett gibt es jedoch ein Hindernis. Denn er kann nicht jede Aktie kaufen. Bei Berkshire Hathaway ist er mit einer Marktkapitalisierung von einer Billion US-Dollar und einem Cash-Berg von 325 Mrd. US-Dollar in einer gigantischen Liga angekommen. Kleinere und mittelgroße Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 10 oder 15 Mrd. US-Dollar sind für ihn weniger interessant. Er müsste sie komplett erwerben, damit sie überhaupt einen Einfluss in dem Portfolio hätten.
Das zeigt wiederum: Warren Buffett kauft vermutlich kaum Aktien, weil er einerseits den Markt als sehr teuer betrachtet. Und andererseits in seiner Auswahl stark eingeschränkt ist. Keine gute Kombination, um die großen Wetten einzugehen.
Auch wenn Warren Buffett keine Aktien kauft: Wir können es trotzdem tun!
Für mich gibt es daher plausible Gründe, dass Warren Buffett keine Aktien mehr erwirbt. Der springende Punkt ist jedoch: Wir können es trotzdem machen. Entscheidend ist in dieser Marktphase jedoch, dass wir bedeutend selektiver werden. Der Buffett-Indikator sollte auch für uns ein Mahnmal sein. Ein Mahnmal dafür, dass wir jetzt eben nicht mehr jede Chance ergreifen.
Aber mit selektiven Investments in den kleineren und mittelgroßen Chancen oder auch bei vereinzelten Qualitätsaktien mit Discount können wir das Fundament für eine langfristige Rendite legen. Natürlich ist auch Zurückhaltung denkbar und das Warten auf seine Chancen. So wie Warren Buffett, der auch in dieser Disziplin mittlerweile ein Weltmeister rist.
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Vincent besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Apple und Berkshire Hathaway.