Top 10: Die beste kabellose Überwachungskamera im Test
4K-Auflösung, Dual-Objektiv, Akku, Wi-Fi und Laden per Solarmodul: Kabellose Überwachungskameras haben viel zu bieten. Wir zeigen die besten Modelle.
4K-Auflösung, Dual-Objektiv, Akku, Wi-Fi und Laden per Solarmodul: Kabellose Überwachungskameras haben viel zu bieten. Wir zeigen die besten Modelle.
Laut Kriminalstatistik sind 2023 Wohnungseinbrüche in Deutschland um 18,1 Prozent auf 77.819 Fälle gestiegen. Diese haben nach einer Schätzung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft einen Schaden von 340 Millionen Euro (+ 70 Millionen) verursacht, das sind durchschnittlich 4370 Euro pro Einbruch. Bei 46 Prozent der Einbrüche bleibt es allerdings beim Versuch, weil die Anlagen gut gesichert sind. Zu einer umfassenden Sicherung (PDF) zählt laut Polizei auch der Einsatz von Überwachungskameras, die nicht nur vor ungebetenen Gästen warnen, sondern mit zuschaltbaren LED-Leuchten und Alarmsirenen Diebe abschrecken. Die Polizei warnt davor, dafür Kamera-Attrappen zu nutzen, denn die erkennen viele Einbrecher als solche.
Häufig scheitert der Einsatz von Überwachungskameras im Outdoor-Bereich jedoch an fehlenden Kabeln für Netzwerk- und Stromversorgung. Kabellose WLAN-Überwachungskameras mit Akku sind hier erste Wahl, sofern der heimische Router bis zum geplanten Standort der Kamera funkt. Sollte das nicht der Fall sein, können Anwender auf LTE-Kameras ausweichen. In beiden Fällen muss aber, je nach Stärke des Akkus, das Gerät früher oder später an die Ladestation. Es sei denn, der Akku wird per Solarpanel betankt. Damit entfällt größtenteils das manuelle Aufladen der Überwachungskamera, sofern das PV-Modul einige Stunden täglich Sonnenenergie ernten kann. Sämtliche Überwachungskameras in unserer Bestenliste unterstützen das Aufladen per Solarmodul.
Welche kabellose Überwachungskamera ist die beste?
Die Reolink Trackmix Akku ist zweifellos die aktuell leistungsfähigste kabellose Überwachungskamera. Sie bietet, wie von Reolink-Kameras gewohnt, einwandfreie Leistungswerte in puncto Konfiguration, Bedienung und Alarm-Benachrichtigung. Und auch die Darstellungsqualität weiß zu überzeugen. Mit zwei Objektiven bietet sie eine Totalansicht und gleichzeitig eine vergrößerte Darstellung. Die automatische Bewegungsverfolgung funktioniert im Test einwandfrei. Die PTZ-Mechanik reagiert sehr flott und arbeitet dabei äußerst leise. Fehlalarme sind dank der integrierten KI, mit der sich die Erkennung auf Personen, Fahrzeuge und Tiere sowie nach deren Größe eingrenzen lässt, nahezu ausgeschlossen. Benachrichtigungen in Form von Pushnachrichten und E-Mails erfolgen zeitnah.
Stehen hingegen ein möglichst großes Sichtfeld und eine farbige Nachtsicht ohne Zusatzbeleuchtung im Anforderungsprofil, ist die zweitplatzierte Reolink Argus 4 Pro empfehlenswert.
Und auch auf Rang 3 landet eine Reolink-Kamera: Die Argus Track basiert im Wesentlichen auf Reolinks bekannter Trackmix-Serie. Das Gehäuse fällt allerdings deutlich kompakter und eleganter aus. Ansonsten ist alles an Bord, was leistungsfähige Überwachungskameras auszeichnen.
Auswahlkriterien für WLAN/LTE-Überwachungskameras mit Akku
Bei WLAN- oder LTE-Kameras mit Akku war bislang die Speicherkapazität des Energieträgers ein wichtiges Kriterium. Dank der Möglichkeit, diesen per Solarmodul zu laden, spielt die Akkukapazität inzwischen eine untergeordnete Rolle. Worauf man stattdessen beim Kauf einer WLAN- oder LTE-Überwachungskamera achten sollte, klären wir im Folgenden.
Farbige Nachtsicht
Aus Sicherheitsgründen statten immer mehr Hersteller von Überwachungskameras ihre Geräte mit LED-Leuchten (Ratgeber) aus. Getreu dem Motto Licht vertreibt finstere Gestalten, schalten sich die auch als Spotlight bezeichneten LED-Scheinwerfer bei Bedarf automatisch ein, sobald die Kamera eine Bewegung erfasst. Ein Nebeneffekt der Zusatzbeleuchtung ist, dass entsprechende Überwachungskameras auch bei Dunkelheit Videos in Farbe aufzeichnen, während Varianten ohne Beleuchtung nachts nur in Schwarz-Weiß aufnehmen können. Vorteil: Das Bild mit farbiger Nachtsicht ist klarer, sodass ungebetene Gäste besser identifiziert werden können. Nachteil: Die LED zur Beleuchtung benötigt Energie, sodass der Akku dadurch zusätzlich belastet wird.
Überwachungskameras mit LED-Leuchten bieten ein höheres Sicherheitsniveau als Modelle ohne Lampen. Bis auf die Eufy Solocam S220 beherrschen alle anderen Modelle dieser Bestenliste die farbige Nachtsicht.
Objektiv: starr oder neig- und schwenkbar
Sogenannte PTZ-Kameras (Pan, Tilt, Zoom – Schwenken, Neigen, Zoomen) überwachen dank eines schwenk- und neigbaren Objektivs einen deutlich größeren Bereich als Überwachungskameras mit einer starren Linse. Letztere bieten meist ein 110 bis 140 Grad großes Sichtfeld, während PTZ-Varianten in der Summe auf 360 Grad kommen. Wer sich mit einem 180°-Sichtfeld begnügt, kann auch zu einer Überwachungskamera mit Doppel-Objektiv wie der Reolink Argus 4 Pro greifen.
Hohe Auflösung sorgt für mehr Details
Die Auflösung einer Überwachungskamera ist für viele Anwender ein entscheidendes Auswahlkriterium. Je höher diese ausfällt, desto mehr Details liefern die aufgezeichneten Videos und Bilder. Natürlich muss der Bildsensor dafür ausgelegt sein und auch bei hoher Auflösung noch eine genügende Lichtempfindlichkeit bieten. Was Letzteres anbelangt, sind die in dieser Bestenliste aufgeführten Überwachungskameras gut aufgestellt. Sie bieten bei Tag und bei Nacht eine gute oder sehr gute Bildqualität. Aber sie unterscheiden sich bezüglich Auflösung zum Teil erheblich. Das sollten Anwender bedenken, wenn es darum geht, auch mal auf ein bestimmtes Objekt zu zoomen.
Überwachungskamera | Auflösung (Breite x Höhe) | Pixelanzahl | Verhältnis zu Full-HD |
Reolik Argus Track, Reolink Argus 3 Ultra, Reolink Go PT Ultra, Reolink Argus PT Ultra, Reolink Argus Track, Reolink Altas PT Ultra, Eufycam S3 Pro, Eufy S330 | 3840 x 2160 | 8.294.400 | + 300 Prozent |
Reolink Argus 4 Pro | 5120 x 1440 | 7.372.800 | + 256 Prozent |
Eufy Solocam S340, Ezviz C8c 3K | 2880 x 1620 | 4.665.600 | + 125 Prozent |
Reolink Trackmix Akku, Eufy S230 4G, TP-Link Tapo C420S2, TP-Link Tapo C425, Ezviz Elife 2K+ | 2560 x 1440 | 3.686.400 | + 78 Prozent |
Eufy Solocam S230 4G, S230, S220 | 2304 x 1296 | 2.985.984 | + 44 Prozent |
Full-HD-Kamera | 1920 x 1080 | 2.073.600 | Full-HD |
Modelle mit hoher Auflösung sind gegenüber einer klassischen Full-HD-Kamera klar im Vorteil. So bietet die Eufy Solocam S40 mit einer Auflösung von 2304 × 1296 Pixeln eine um 44 Prozent höhere Pixelanzahl. Bei den Reolink- und Ezviz-Modellen, die mit 2560 × 1440 Bildpunkten auflösen, liegt der Vorteil bei 78 Prozent. Und die Eufy Solocam S330 sowie die Reolink-Varianten Argus 3 Ultra, Argus PT Ultra, Altas PT Ultra und Go PT Ultra kommen mit 4K auf die vierfache Auflösung eines Full-HD-Modells, was klare Vorteile beim Zoomen bietet. Noch besser sind dafür Überwachungskameras optischem Zoom wie Reolink Trackmix Akku, Argus Track sowie die Eufy Solocam S340 geeignet.
Bedienung per App und am Desktop, Zeitrafferaufnahmen, Cross-Camera-Verfolgung
Die Qualität der Apps zur Bedienung der in dieser Bestenliste aufgeführten Überwachungskameras ist insgesamt gut. Anwender können damit sämtliche relevanten Parameter bequem einstellen und die Kameras effizient steuern. Im Detail gibt es aber dennoch einige bemerkenswerte Unterschiede. Eufy bietet etwa bei seinen Modellen mit Solarpanel ein Energie-Dashboard, das mithilfe zahlreicher Grafiken relevante Daten zur Energieversorgung übersichtlich darstellt. Außerdem integriert die Anker-Marke mit der Cross-Kamera-Verfolgung eine Funktion, die Aufnahmen unterschiedlicher Eufy-Überwachungskameras in ein Video mit allen Perspektiven zusammenschneidet. Damit kann man Weg einer Person oder eines Haustiers exakt nachverfolgen.
Wer seine Überwachungskamera auch vom Desktop bequem steuern möchte, ist mit den Reolink-Modellen am besten bedient. Die für Windows und macOS vorliegende Desktop-Anwendung bietet nahezu die gleichen Einstellmöglichkeiten wie die mobile App. Auch lassen sich beide Tools ähnlich bedienen, was eine konsistente Benutzererfahrung garantiert.
Das ist nicht selbstverständlich. Oft bieten Kamerahersteller keine Desktop-Anwendung zur Steuerung ihrer Geräte oder es gibt nur eine Web- oder Desktop-Anwendung mit reduzierter Funktionalität, wie im Fall von Eufy und Ezviz, die sich zudem im Hinblick auf die Bedienung von der mobilen Anwendung unterscheiden.
Mit den Reolink-Modellen können Anwender zusätzlich zur Sicherheitsüberwachung auch eine Zeitraffer-Aufnahme konfigurieren, um so etwa den Fortschritt beim Hausbau oder andere Ereignisse zu dokumentieren.
Integration in Smart-Home-Systeme
Eine direkte Integration in Smart-Home-Systeme (Bestenliste) wie Aqara, Bosch, Homekit, Home Assistant, Homey Pro, Smartthings oder Tuya sehen die Hersteller der hier vorgestellten WLAN- und LTE-Modelle größtenteils nicht vor. Immerhin sind die Eufy-Überwachungskameras dank Community-Apps kompatibel mit Homey Pro und Home Assistant. Die Tapo-Modelle von TP-Link lassen sich inklusive Livestream und Bewegungsmelder in Smartthings integrieren. Für Ezviz-Überwachungskameras gibt es die Möglichkeit, sie in Homematic IP anzubinden. Wir verzichten auf das Wort Integration bewusst, da lediglich ein Link zur Ezviz-App in Homematic eingebaut ist.
Den Standard Onvif (Open Network Video Interface), der eine einfache Integration in kompatible Smart-Home-Zentralen (Bestenliste) erlaubt, unterstützen batteriebetriebene WLAN- und LTE-Kameras grundsätzlich nicht. Seit Kurzem kann man mithilfe des rund 90 Euro teuren Reolink Home Hub die batteriebetriebenen Modelle von Reolink auch in Dritthersteller-Lösungen wie Synology Surveillance Station (Testbericht) und in Smart-Home-Zentralen wie Homey Pro und Home Assistant einbinden.
Standardmäßig unterstützten die hier gelisteten Produkte nur die Integration in Amazon Alexa und Google Assistant, sodass Anwender die Überwachungskamera per Sprache steuern oder das Livebild auf einem smarten Display (Ratgeber) wie Amazon Echo oder Nest Hub betrachten können.
Tipp für Apple-Anwender: Wer Homey Pro oder Home Assistant als Smart-Home-Zentrale verwendet, kann damit sämtliche daran angeschlossene WLAN-, Zigbee- und Z-Wave-Geräte auch mit Homekit verwalten. Für experimentierfreudige Anwender steht als Alternative mit Homebridge eine Software parat, die ebenfalls Smart-Home-Geräte in Homekit integriert.
Zwei-Wege-Audio
Dank einer Gegensprechfunktion, die häufig auch mit Zwei-Wege-Audio bezeichnet wird, können Anwender über das Smartphone mit den meisten Überwachungskameras dieser Bestenliste Gespräche mit Personen vor der Kamera führen. Lediglich die Eufy-Modelle S330 und S230 4G sind dafür mangels Lautsprecher nicht geeignet.
Unterstützung für 2,4-GHz- und 5-GHz-Bänder
Die Wi-Fi-Modelle dieser Bestenliste funken standardmäßig im reichweitenstarken 2,4-GHz-Band. Nur die Reolink-Varianten unterstützen zusätzlich die Funkübertragung mit 5 GHz. Damit sind zwar höhere Datenraten möglich, doch dieser Vorteil ist in der Praxis nur dann relevant, wenn zwischen Wi-Fi-Router und Überwachungskamera eine optimale Verbindung zustande kommt, die nicht von Hindernissen wie stark gedämmten Außenwänden beeinträchtigt wird. Da die meisten Anwender ihren WLAN-Router allerdings im Innenraum positioniert haben, ist die reichweitenstarke 2,4-GHz-Frequenz in der Praxis meist die bessere Wahl, um eine zuverlässige Verbindung zur Überwachungskamera herzustellen.
Speicherung der Videos
Sämtliche Überwachungskameras dieser Bestenliste speichern Videos lokal, entweder auf einem integrierten Speicher wie einige Eufy-Modelle oder auf einer microSD-Karte (siehe folgende Tabelle). Optional bieten sämtliche Varianten auch eine kostenpflichtige Speicherung in der jeweiligen Hersteller-Cloud. Reolink bietet mit dem Home Hub einen zentralen Speicherort für seine Überwachungskameras. In diesem Fall ist eine microSD-Karte zur Speicherung der Videos für die einzelnen Kameras nicht nötig.
Sonne als Energielieferant: Überwachungskameras mit Solarpanel
Die Sonne als Energiequelle zum Laden einer Überwachungskamera zu nutzen, wird bei den Herstellern immer beliebter. Die meisten Anbieter von Funk-Überwachungskameras realisieren dies mit einem Solarpanel, das per USB-Kabel den Akku der Kamera lädt. Eufy hat bei den Modellen Solocam S230, S220, S340 und Eufycam S330 sowie S3 Pro das Solarpanel gleich auf der Gehäuseoberfläche integriert. Das hat den Vorteil, dass man nur ein Gerät montieren muss. Andererseits schränkt das die Auswahl des Montageorts auch etwas ein: Schließlich muss das Solarpanel für das Auftanken des Kamera-Akkus zumindest einige Stunden das Sonnenlicht ernten, um es in elektrische Energie umwandeln zu können. Somit kommen schattige und wettergeschützte Montageorte für diese Modelle nicht infrage.
Überwachungskameras mit separatem Solarpanel sind da flexibler: Anwender können solche Modelle beispielsweise geschützt unter einem Vordach im Schatten platzieren, während sie für das Solarpanel, dank eines mehreren Meter langen Anschlusskabels meistens problemlos ein sonniges Plätzchen für die Montage finden.
Fazit
Überwachungskameras wirken auf Diebe abschreckend, besonders wenn sie über eine zuschaltbare LED-Beleuchtung und Sirene verfügen und so per Licht und Ton den Eindringling aus dem Konzept bringen. Dank Akku und Solarpanel müssen Anwender die in dieser Bestenliste aufgeführten kabellosen Überwachungskameras im günstigsten Fall nicht einmal mehr manuell laden, wenn am Aufstellort zeitweise die Sonne scheint. Bei Minus-Temperaturen funktioniert das Laden per Solarpanel allerdings nicht zuverlässig, sodass während der Winter-Monate ein manuelles Laden notwendig werden kann.
Die Solocam-Modelle von Eufy S330, S220, S230 und S3 Pro integrieren das Panel sogar auf der Gehäuseoberfläche. Während diese Varianten an einem sonnigen Platz montiert werden müssen, um von der Sonnenkraft zu profitieren, sind die Modelle mit separatem Solarpanel hinsichtlich der Montage etwas flexibler. Anwender können diese Kameras geschützt unter einem Dach im Schatten befestigen und das Solarpanel an einem potenziell sonnigen Platz montieren.
Leider unterstützten akkubetriebene Überwachungskameras standardmäßig nicht den Onvif-Standard. Somit lassen sie sich in der Regel nicht in Smart-Home-Zentralen (Bestenliste) wie Home Assistant oder Homey Pro integrieren. Immerhin stehen für diese beiden Lösungen Community-Apps für Eufy-Überwachungskameras parat. Und die Tapo-Kameras von TP-Link können Anwender immerhin in Samsung Smartthings integrieren. Mit dem neuen Home Hub von Reolink lassen sich deren Akku-Kameras ebenfalls in Smart-Home-Zentralen einbinden.
Weitere Informationen zu Überwachungskameras bieten unsere diversen Bestenlisten:
- Die beste Video-Türklingel im Test – Reolink vor Eufy
- Top 7: Die besten kleinen Überwachungskameras im Test – Babyphone inklusive
- Top 10: Die besten 4K-Überwachungskameras
- Top 10: Die beste Überwachungskamera mit PTZ im Test
- Top 10: Die besten Überwachungskameras mit perfekter Nachtsicht im Test
- Die besten Floodlight Cams: Überwachungskameras mit hellen LED-Strahlern im Test
- Top 10: Die beste Überwachungskamera mit Dual-Objektiv im Test
- Top 10: Die beste PTZ-Überwachungskamera für innen im Test