PAGE im Portfolio-Podcast: Community, Positionierung und Trends in der Kreativbranche

Unsere Chefredakteurin Anne Kaiser spricht im Portfolio-Podcast von Designerin, Illustratorin und Autorin Dr. Franziska Walther über unsere strategische Neuausrichtung, ihren Werdegang und Entwicklungen in der Branche Kurz vor Weihnachten 2024 ...

Jan 24, 2025 - 09:22
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PAGE im Portfolio-Podcast: Community, Positionierung und Trends in der Kreativbranche

Unsere Chefredakteurin Anne Kaiser spricht im Portfolio-Podcast von Designerin, Illustratorin und Autorin Dr. Franziska Walther über unsere strategische Neuausrichtung, ihren Werdegang und Entwicklungen in der Branche Zwei Illustrationen auf rosa Grund: ein Portrait von Anne Kaiser, daneben ein illustriertes PAGE Magazin, dessen Cover dazu einlädt, zu partizipieren

Bild: Dr. Franziska Walther

Kurz vor Weihnachten 2024 wurde es einmal ganz still in der Redaktion, während unsere Chefredakteurin Anne Kaiser mit der Podcasterin, Autorin und Illustratorin Dr. Franziska Walther plauderte. Dabei ging es um Annes Werdegang – aus dem Kommunikationsdesignstudium in die Agenturwelt und zu PAGE, um die Herausforderungen in der strategischen Ausrichtung von PAGE und die rasante Entwicklung der Kreativbranche. Am Mittwoch ist die Podcast-Folge erschienen.

Reinlesen: Podcast-Folge »Community als Schlüssel«

Franziska: Community ist ja gerade ein Begriff, der nicht nur für PAGE immer wichtiger wird. Was bedeutet Community für dich?

Anne: Community bedeutet für mich die Design-Branche – also alle Menschen, mit denen ich interagiere. Ich fühle mich da auch als Teil, und das hilft mir im Alltag unglaublich dabei, spannende Themen herauszufiltern.

Community ist für mich persönlich aber nicht nur Design, sondern auch mein ganzes Umfeld. Das umfasst Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen – Historiker:innen, Leute aus der Informatik, meine geliebten Game-Nerds – das finde ich wichtig. Dieses persönliche Community-Gefühl nehme ich auch mit, wenn ich über die PAGE-Community nachdenke.

Die PAGE-Community besteht natürlich primär aus Kreativen im professionellen Bereich. Wenn man diese jedoch weiterdenkt, gehört da auch ein erweitertes Umfeld dazu: Auftraggeber:innen, Menschen, die durch Design bereichert werden können. Im besten Fall entsteht so eine Community, die nicht nur innerhalb der eigenen Bubble bleibt, sondern sich nach außen öffnet und interagiert.

Franziska: Für mich ist Community zum Beispiel gegenseitige Unterstützung. In der Illustrations-Community erlebe ich das sogar noch stärker als in der Design-Community. Das ist für mich wie eine Familie – ich weiß, dass ich Kolleg:innen fragen kann, dass Fairness und Solidarität eine große Rolle spielen.

Anne: Gerade in den letzten Monaten, mit dem ganzen KI-Hintergrund, sieht man deutlich, welche Unterbranchen und Communities innerhalb des Designs diesen Zusammenhalt stärker leben. Film und Illustration zum Beispiel – dort sehe ich viel mehr Solidarität, Haltung und Unterstützung als in der klassischen Agenturbranche.

Das Thema beschäftigt uns bei PAGE gerade sehr. KI ist für uns ein zentrales Thema, und wir wollen dazu Perspektiven aufzeigen. Es geht darum, die Leute zu ermutigen und ihnen Tools an die Hand zu geben, um in Zukunft gut arbeiten zu können. Das ist allerdings für jede Branche unterschiedlich – vor allem für die Illustrationsbranche bedeutet KI eine riesige Veränderung.

Wie erlebst du das aktuell, gerade in Bezug auf die Community?

Franziska: KI ist in der Illustrations-Community ein riesiges Thema, und ich merke, dass es unglaublich viel Verunsicherung auslöst. Es gibt auch viel Widerstand. Ich habe das Gefühl, dass das Ganze oft sehr anstrengend ist, weil viele unkomfortable Gefühle hochkommen.

In den sozialen Medien entsteht dann manchmal so ein negativer Kreislauf, der sich hochschaukelt – das ist für alle belastend und bringt am Ende nichts wirklich Konkretes.

In der Designwelt sehe ich dagegen einen viel offeneren Umgang mit KI. Dort wird KI aktiv genutzt, um effizienter zu arbeiten oder bessere Ergebnisse zu erzielen. In der Illustration hingegen kenne ich kaum jemanden, der KI wirklich im kreativen Prozess nutzt. Vielleicht bei der Ideenfindung oder für organisatorische Aufgaben, aber für die eigentliche zeichnerische Arbeit sehe ich das nicht.

Anne: Ich glaube, in der Illustrationsbranche ist das auch eine Identitätsfrage. Design und Illustration wird oft auf den Output reduziert – das, was man am Ende sieht. Aber der kreative Prozess dahinter ist genauso wichtig. Und genau diesen sichtbar zu machen, ist eine Herausforderung, an der wir gerade arbeiten.

Gleichzeitig entsteht durch KI ein Rechtfertigungsdruck: Warum machst du das nicht schneller? Warum nutzt du nicht KI? Das kann schwierig sein, gerade wenn weder Kund:innen noch die eigene Community diesen Prozess vollständig verstehen.

KI wird uns sicher noch lange begleiten, und es geht darum, einen ethischen Umgang damit zu finden. In der PAGE-Redaktion versuchen wir, das Thema differenziert anzugehen, weil wir viele unterschiedliche Perspektiven aus der Community abbilden müssen.

Besonders in der Illustration merken wir die Spannungen. Wir sehen, wie belastend das Thema ist, aber wir können natürlich auch nicht aufhören, darüber zu berichten. Gleichzeitig versuchen wir, darauf zu achten, wie wir KI darstellen – immer mit dem Hinweis, dass es momentan keine einfache Lösung gibt und mit der Einladung zur Diskussion.

Weiterhören

Die gesamte Podcast-Folge mit Anne Kaiser findet ihr auf diegutemappe.de

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