News: VfL Bochum, VfB Stuttgart, John Tolkin

Die Bundesligasaison feiert ihre Volljährigkeit, Holstein Kiel verpflichtet einen streitbaren Amerikaner und Wayne Rooney hat einen neuen Job. Das sind die Themen des Tages.

Jan 20, 2025 - 07:55
News: VfL Bochum, VfB Stuttgart, John Tolkin

Frankfurt und Stuttgart siegen, Bochum feiert

Seit diesem Wochenende ist die Bundesligasaison volljährig. Stolze achtzehn Spieltage alt. Sie kann nun selbstständig Entscheidungen treffen, ist wahlberechtigt und darf Hochpro süppeln. Davon, wie sehr der Eintritt ins Erwachsenenalter fetzt, können vor allem Stuttgarter und Frankfurter berichten. Sie sind die Gewinner dieses Wochenendes. Während die Eintracht den Spieltag schon am Freitag mit einem Sieg gegen die armen Teufelchen aus Dortmund eingeleitet hatte, fegte der VfB über gleichermaßen bemitleidenswerte Freiburger hinweg und untermauerte, was nicht jeder Beobachter vor der Saison geahnt hat: Bei der Vizemeisterschaft in der vergangenen Saison handelte es sich nicht um ein Strohfeuer. Stuttgart brennt auch 2025 ein Feuerwerk ab. Kontrolliert natürlich.

Ungezügelt dagegen waren die Feierlichkeiten in Bochum. Wo der VfL mal wieder einen 0:3-Rückstand egalisierte. Zu verdanken hatte der abstiegsbedrohte Klub die furiose Aufholjagd dem Niederländer Myron Boadu, der im Sommer glücklos aus Monaco gekommen war und ein für alle Mal bewiesen hat, dass im Vergleich zum Ruhrpott selbst die Côte d’Azur nur abstinken kann. Bei seinem Trainer, dem stets beherrschten Dieter Hecking, brachte das sogar eine pyromanische Ader zum Vorschein: „Wir haben das Stadion angezündet.“ Was Bochums ärgster Konkurrent im Abstiegskampf nicht behaupten kann. Die Kieler ließen sich ziemlich wehrlos von Hoffenheim abschießen. Und weil der FC St. Pauli beim parallel stattfindenden Blutgefrierer gegen Heidenheim gewann, hat sich der Bodensatz am Tabellenende weiter verfestigt. Zu diesem konnten die Unioner dank des ersten Sieges unter Steffen Baumgart immerhin fürs Erste etwas Abstand gewinnen.

Der VfB siegt und siegt:
Wie die Stuttgarter wieder ein Spitzenteam wurden

Flache Erde, flache Moralvorstellung

Wenn Donald Trump an diesem Montag zum neuen US-Präsidenten vereidigt wird, dann kehrt ein durchgeknallter Verschwörungstheoretiker ins Weiße Haus zurück. Der Amerikaner John Tolkin wird die Inauguration womöglich gebannt vor dem Fernseher begleiten. Er spielt seit neuestem für Holstein Kiel. Was längst nicht jedem gefällt. Grund sind seine kruden Umtriebe in den Sozialen Medien. Dort hat sich der Linksverteidiger, der im Winter aus New York gekommen war, als homophober, fremdenfeindlicher Flacherdler hervorgetan, der obendrein ein generelles Problem mit Impfungen hat. Aus Protest entrollten die Kieler Ultras am Samstag ein Transparent, auf dem ein Zitat von Sportchef Carsten Wehlmann zu lesen war: „Wie bereits in der Vergangenheit müssen die Spieler sportlich, menschlich, wirtschaftlich und in unsere Vereinsphilosophie passen.“ Der Verein hatte zuvor bereits mit einer Stellungnahme auf den Tolkin-Transfer reagiert. Darin wird der Spieler selbst zitiert: „Ich bedauere, dass Dinge, die ich in der Vergangenheit in meinen Social-Media-Aktivitäten gemacht habe, Menschen verletzt, irritiert oder beleidigt haben könnten.“ Dass der KSV Holstein Kiel und dem Spieler hiermit ein Paradebeispiel einer Nonpology, also einer Pseudo-Entschuldigung, gelungen ist, die in keiner Weise ein Reuebekenntnis darstellt, sondern all jenen die Schuld zuschiebt, die sich verletzt fühlen „könnten“, muss den Verantwortlichen noch jemand erklären.

Train with Wayne

Ihr fragt euch sicher auch, was eigentlich Wayne Rooney macht. Keine Sorge: Er liegt nicht auf der faulen Haut in Dubai. Der Engländer hat einen neuen Trainer-Job. Und zwar nicht irgendwo. Sondern im Jumeirah Beach Hotel. In Dubai. Während eines siebentägigen Feriencamps wird er dort Kinder trainieren. Sehr reiche Kinder. „Train with Wayne“, wird das Programm heißen, das im Februar stattfindet. „Während die Kinder von einem der bekanntesten Fußballspieler lernen, können die Eltern am privaten Strand entspannen, sich mit Gourmet-Mahlzeiten verwöhnen lassen oder die zahlreichen familienorientierten Aktivitäten des Resorts erkunden“, heißt es auf der Website des Hotels. Ein Familien-Package kostet schlappe 8000 Euro.

Dieses Team ist ein Rätsel

Welcher Bundesligaspieler kickte mit diesen elf Spielern zusammen? Lösungen an newsletter@11freunde.de. Glückliche Gewinner dürfen sich auf eine unvergessliche Woche im Plaza Inn Recklinghausen freuen. Inklusive Blutgrätschen-Seminar mit Helmut Rahner und Tomasz Hajto. Hehe. Am Freitag suchten wir natürlich die unvergessene Uefa-Cup-Saison 1979/80 mit vier deutschen Vereinen im Halbfinale.

Und wie geht es weiter?

In England trifft der FC Chelsea auf die Wolverhampton Wanderers. In Spanien trifft der FC Villareal auf RCD Mallorca. Und im Weißen Haus treffen die Amerikaner die falsche Entscheidung.

Kommt trotzdem gut in die Woche!