Generationenfrage: Warum die Generation Babyboomer ein besonderes Verhältnis zu Bargeld hat

Die Jugend von heute seufz ... Typisch Boomer! In der BRIGITTE-Kolumne Generationenfrage dürfen "Jung" und "Alt" ungeniert Fragen stellen, um die Eigenheiten der jeweils anderen Generation besser zu verstehen. 

Jan 20, 2025 - 10:36
Generationenfrage: Warum die Generation Babyboomer ein besonderes Verhältnis zu Bargeld hat

Die Jugend von heute seufz ... Typisch Boomer! In der BRIGITTE-Kolumne Generationenfrage dürfen "Jung" und "Alt" ungeniert Fragen stellen, um die Eigenheiten der jeweils anderen Generation besser zu verstehen. 

Was hat es mit den ständigen WhatsApp-Storys der Ü40er auf sich? Woher kommt die Angst vorm Telefonieren bei den Jüngeren? Und warum bedankt sich die ganze Welt eigentlich bei Beyoncé #thankyoubeyonce? Die Redakteur:innen der BRIGITTE möchten nicht länger übereinander reden, sondern miteinander. Deshalb fragen sie von nun an einfach mal gegenseitig nach ...

Eva, 28: Letztens wieder an der Supermarktkasse, ich ganz am Ende der Schlange: "Moment, ich habe das passend!" Darauf folgte minutenlanges Kramen in der Geldbörse, bis besagte Person mittleren Alters doch mit einem größeren Schein bezahlte. Zumindest die 15 Cent hatte die Dame dann parat. Seitdem man selbst in Deutschland fast überall mit Karte oder sogar dem Smartphone bezahlen kann, fällt mir auf, dass die jüngere Generation fast gar kein Bargeld mehr dabei hat, während ältere Generationen scheinbar immer noch Scheine und Münzen bevorzugen. Von meiner Oma höre ich regelmäßig den Spruch: "Ach Eva, diesen kleinen Betrag musst du doch nicht mit Karte zahlen." Dabei macht es doch eigentlich gar keinen Unterschied, wie groß oder klein die Summe ist. Woher kommt die Liebe zum Bargeld, Oma?

Rosemarie, 73: Dass ich lieber bar bezahle, stimmt – und das hat mehrere Gründe, die für die jüngeren Menschen wie dich wahrscheinlich schwerer nachzuvollziehen sind. Einer davon ist, dass ich damit aufgewachsen bin. Schon meine Eltern haben immer gesagt: "Nur Bares ist Wahres." Das hat sich wohl eingebrannt (lacht). Sie haben sowohl den Zweiten Weltkrieg als auch die Einführung der D-Mark miterlebt. Bargeld in der Hand zu halten, hieß damals einfach, sich etwas leisten zu können. Außerdem mag ich es nicht, meine Daten überall anzugeben und so abhängig von der Technik zu sein. Es muss nur mal irgendetwas gehackt werden, dann haben wir den Salat. Letztens zum Beispiel haben die Kartenlesegeräte im Supermarkt nicht funktioniert, da war dann nur Barzahlung möglich. Nenn mich altmodisch, aber mit ein paar Scheinen im Portemonnaie fühle ich mich einfach sicherer. Dass für euch jungen Leute das alles intuitiver ist, verstehe ich. Aber ich muss mich wirklich daran gewöhnen, dass man eine Dose Cola mittlerweile mit Karte bezahlt. Das kommt mir immer noch komisch vor.