Strom- und Gasanbieter wechseln oder warten? Verbraucherzentrale spricht Klartext

Ein Wechsel des Energieversorgers kann sich für viele Haushalte lohnen. Besonders Kunden in der Grundversorgung zahlen oft unnötig hohe Preise pro Kilowattstunde. Die Verbraucherzentrale NRW zeigt, wie der Wechsel ohne Risiken gelingt – und welche Fehler ihr dabei unbedingt vermeiden solltet.

Feb 8, 2025 - 10:55
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Strom- und Gasanbieter wechseln oder warten? Verbraucherzentrale spricht Klartext

Ein Wechsel des Energieversorgers kann sich für viele Haushalte lohnen. Besonders Kunden in der Grundversorgung zahlen oft unnötig hohe Preise pro Kilowattstunde. Die Verbraucherzentrale NRW zeigt, wie der Wechsel ohne Risiken gelingt – und welche Fehler ihr dabei unbedingt vermeiden solltet.

Verbraucherzentrale: Wechsel des Energieversorgers spart viel Geld

Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.000 Kilowattstunden pro Jahr können Haushalte durch einen Anbieterwechsel rund 270 Euro einsparen. Derzeit sind Stromtarife ab 32 Cent pro Kilowattstunde verfügbar. Das liegt deutlich unter dem Grundversorgungspreis. Auch bei Gas lohnt sich der Preisvergleich. Hier starten die Preise bei etwa 11 Cent pro Kilowattstunde. Zahlt ihr mehr, dann solltet ihr den Anbieter wechseln.

Beim Wechsel des Anbieters ist der richtige Zeitpunkt entscheidend. Zunächst solltet ihr die Kündigungsfrist eures aktuellen Vertrags prüfen. Besondere Vorsicht ist bei Altverträgen aus der Zeit vor März 2022 geboten, denn oft droht eine automatische Verlängerung um zwölf Monate. In der Grundversorgung ist dagegen ein Wechsel mit nur zwei Wochen Frist möglich. Zahlt ihr dort sehr viel pro Kilowattstunde, kommt ihr trotzdem schnell aus dem Vertrag heraus.

Online-Vergleichsportale helfen bei der Suche nach dem besten Angebot. Wichtig ist dabei, dass ihr die Voreinstellungen anpasst und Filter wie „direkte Wechselmöglichkeit“ deaktiviert, um alle verfügbaren Tarife zu sehen. Experten empfehlen eine einjährige Vertragslaufzeit mit Preisgarantie. Vor dem Abschluss solltet ihr zudem den neuen Anbieter durch eine kurze Online-Recherche prüfen – besonders bei Anbietern, die ihr nicht kennt. Negativschlagzeilen sind laut der Verbraucherzentrale ein Warnsignal (Quelle: Verbraucherzentrale NRW).Preise vergleichen bei Check24

Wechsel funktioniert ganz einfach

Wirklich viel falsch machen könnt ihr dabei nicht. Ihr solltet nur den Gesamtpreis genau ausrechnen und euch nicht von Boni blenden lassen. Nehmt dazu euren Gesamtverbrauch im Jahr, rechnet den Preis für die kWh aus und die Grundgebühr für 12 Monate dazu. Letztere unterscheidet sich sehr zwischen den Anbietern und kann darüber entscheiden, ob sich ein Angebot lohnt oder nicht. Genau das Gleiche macht ihr mit den Angeboten und könnt so genau sehen, ob ihr Geld spart oder nicht. Das ist etwas Arbeit, aber es lohnt sich.

Oft übernehmen die Unternehmen den Wechsel dann komplett für euch. Sie kündigen den alten Vertrag und erledigen alles Weitere. Ihr müsst zum Stichtag nur die Zählerstände übermitteln. Darüber werdet ihr aber per Mail informiert.

Ich habe gerade gewechselt

Ich persönlich habe in diesem Jahr meinen Gas- und Stromanbieter gewechselt, weil mein alter Anbieter zur Vertragsverlängerung mehr Geld pro kWh und mehr Grundgebühr wollte. So spare ich bei Strom und Gas etwa 150 Euro im Jahr. Mein Stromverbrauch ist aber auch relativ gering. Ich brauche beispielsweise durch mein Balkonkraftwerk nur noch 1.000 kWh Strom im Jahr, statt vorher 1.300 bis 1.400 kWh. Der Gasverbrauch ist gefallen, trotzdem müsste ich durch die gestiegenen Preise viel mehr zahlen. So konnte ich den Aufpreis in Grenzen halten und bin damit zufrieden.