Nissan zieht sich aus Fusionsgesprächen mit Honda zurück
Nissan soll die Gespräche mit Honda über eine Fusion gestoppt haben. Es gebe Uneinigkeit über Kontrolle und wirtschaftliche Hürden. Der Beitrag Nissan zieht sich aus Fusionsgesprächen mit Honda zurück erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.
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Nissan hat sich wohl dazu entschieden, die Gespräche mit Honda über eine Fusion unter einem gemeinsamen Dach vorerst zu beenden. Die beiden Unternehmen hatten im vergangenen Jahr Pläne für eine enge Zusammenarbeit vorgestellt, mit dem Ziel, bis August 2026 eine neue Holdinggesellschaft zu gründen. Nun seien die Verhandlungen ins Stocken geraten, wie Automotive News berichtet.
Ein zentraler Streitpunkt war demnach die Frage der Kontrolle. Honda hatte vorgeschlagen, direkt Anteile an Nissan zu erwerben und das Unternehmen als Tochtergesellschaft zu führen. Dieser Ansatz sei bei Nissan auf Widerstand gestoßen. Das Unternehmen bestand auf eine gleichberechtigte Integration und lehnte die Idee ab, untergeordnet zu werden, heißt es.
Neben dem Kontrollaspekt spielte auch die finanzielle Situation eine Rolle. Nissan steht seit Längerem vor wirtschaftlichen Herausforderungen und arbeitet an einer internen Umstrukturierung. Honda knüpfte eine Fusion an Fortschritte in diesem Bereich, sah jedoch bisher keine ausreichenden Entwicklungen. Unabhängig von den gescheiterten Gesprächen sollen nun alternative Formen der Zusammenarbeit geprüft werden. Dazu gehört auch die Möglichkeit gemeinsamer Projekte im Bereich der Elektromobilität.
Offiziell wollten sich beide Unternehmen nicht detailliert zu den Entwicklungen äußern. Nissan betonte lediglich, dass eine Entscheidung über die Zukunft der Gespräche bis Mitte Februar erwartet werde. Eine Sprecherin wies darauf hin, dass die bisherigen Berichte nicht auf einer offiziellen Mitteilung des Unternehmens basieren. Honda bestätigte, dass verschiedene Möglichkeiten geprüft werden, ohne konkrete Pläne zu nennen.
Ursprünglich war vorgesehen, dass die neue Holdinggesellschaft von einer Mehrzahl an Honda-nominierten Direktoren geleitet wird. Der CEO oder Präsident wäre ebenfalls von Honda bestimmt worden. Diese Machtverteilung dürfte eine entscheidende Rolle bei Nissans Vorbehalten gespielt haben.
Honda wird seit 2021 von CEO Toshihiro Mibe geführt, der als stabiler Faktor im Unternehmen gilt. Nissan steht hingegen unter der Leitung von Makoto Uchida, der 2019 inmitten der Krise um den früheren Chef Carlos Ghosn übernommen hatte. Seine Bemühungen um eine Neuausrichtung von Nissan verliefen bislang nur mit begrenztem Erfolg.
Auch Mitsubishi, das als dritter Partner in das Projekt einsteigen sollte, hat bislang keine Entscheidung getroffen. Konzernchef Takao Kato erklärte, dass Mitsubishi weiterhin verschiedene Optionen prüft. Eine Entscheidung sei zunächst für Ende Januar geplant gewesen, werde nun aber frühestens Mitte Februar erwartet.
Falls Mitsubishi Teil des Zusammenschlusses wird, wäre das neue Unternehmen der drittgrößte Autokonzern der Welt, hinter Toyota und Volkswagen. Gemeinsam erzielten Honda, Nissan und Mitsubishi im Jahr 2024 einen Absatz von mehr als 8 Millionen Autos und würden damit die Hyundai Motor Group überholen.
Quelle: Automotive News – Nissan will withdraw from integration with Honda, Nikkei says
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