My brain
Was macht währenddessen eigentlich das Leben, Herr Buddenbohm. Nun. Ich war in der ersten Wochenhälfte noch krank und fast durchgehend mit Erholung beschäftigt, davon gibt es eher wenig zu berichten. Abgesehen vielleicht von der ärgerlichen Tatsache, dass mich die Weltlage (der Autor zeigt vage auf alles um ihm herum, hebt dann die Hände kurz zum... Der Beitrag My brain erschien zuerst auf Buddenbohm & Söhne.
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Was macht währenddessen eigentlich das Leben, Herr Buddenbohm.
Nun. Ich war in der ersten Wochenhälfte noch krank und fast durchgehend mit Erholung beschäftigt, davon gibt es eher wenig zu berichten. Abgesehen vielleicht von der ärgerlichen Tatsache, dass mich die Weltlage (der Autor zeigt vage auf alles um ihm herum, hebt dann die Hände kurz zum Himmel und winkt anschließend mit resignierender Geste ab) im Ernst mehrfach von der doch so wichtigen Ruhe abgehalten hat. Also von der geistigen Ruhe.
Es hätte anders gehört, merkte ich deutlich. Aber es arbeitete und arbeitete in mir. In meinem Hirn war etwas los, es drehte und tickerte und analysierte und verglich, es ging Szenarien durch. Als wenn es irgendeinen Sinn gehabt hätte, als wenn es auch nur am Rande von Belang gewesen wäre, was ich von globalpolitischen oder gerade entscheidenden deutschen Fragen halte.
Aber man denkt dann eben doch mit heißem Bemühen, um nur ja klüger als zuvor zu sein, ungeachtet der eigenen Unwichtigkeit und Unwirksamkeit. Ich nehme an, es gilt so gerade für viele von uns.
Zwischendurch habe ich mich streng zur Ordnung gerufen, als ich nämlich drauf und dran war, mögliche deutsche Wahlergebnisse nach meiner aktuellen Einschätzung mal eben in Excel abbilden zu wollen. Ich habe das Notebook nach der ersten eingetippten Zahl verärgert wieder zugeklappt und mich lieber wieder hingelegt, und zwar mit Nachdruck.
Geht es denn noch, habe ich mich gefragt, hältst du dich jetzt für die Forschungsgruppe Wahlen oder was. Ich bin ein engagierter Bürger, habe ich mir dann leicht beleidigt geantwortet. Aber Teile von mir fragten sich gleichzeitig skeptisch, noch während ich dieses stolze Statement formulierte, ob es nicht vielleicht zu pathetisch klang.
Es kann dermaßen anstrengend sein, so allein mit sich auf dem Sof. Man sitzt da, macht sich Gedanken und merkt, wie man Kalorien verbraucht. Und es stimmt schon, dass man sich nicht immer die beste Gesellschaft ist.
Mose Allison, meine Damen und Herren. Es ist doch fast eine Pflichtübung, ihn nach solchen Absätzen zu spielen.
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Im Bild noch eine Anmerkung im Stadtteil. Was einem auf dem Weg zum Einkauf so auffällt.
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