Eine kleine Wochenschau | KW02/2025: Warum liegt hier überall Schnee?
Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal. The post Eine kleine Wochenschau | KW02/2025: Warum liegt hier überall Schnee? first appeared on .
Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.
06. Januar 2025, Berlin
Gestern Abend hatte es geschneit, die Gehwege und Bäume waren weiß gezuckert, unsere Straße präsentierte sich fast schon als idyllisches Winterwonderland. (Lediglich leichte Abzüge in der B-Note für das Dixieklo, das vor dem Nachbarhaus steht.)
Nachts dann Regen, für heute sind zweistellige Temperaturen angesagt, an den gestrigen Schnee erinnern nur noch ein paar schmutzige Matschreste am Straßenrand. Von Idylle keine Spur mehr. Wie es sich für den ersten Montag des Jahres gehört.
Nachmittags im DHL-Kiosk. Vor mir eine junge Frau, so um die Mitte/Ende 20, die ein Paket abholt. Dann will sie noch Tabak, Blättchen und Filter. Der jugendliche Kiosk-Mitarbeiter mustert sie und fragt: „Bist du schon 18?” Sie errötet leicht und zeigt ihm ihren Ausweis. Ich glaube, sie hatte einen guten ersten Montag des Jahres.
07. Januar 2025, Berlin
Heute ist Tag des alten Gesteins. Also, so wie ich mich jeden Morgen beim Aufstehen fühle.
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Anfang des Jahres ist auf Insta Fitness-Werbung-Zeit. Damit die Leute nicht vergessen, dass sie nun ihre in der Adventszeit aus der Form gegangenen Körper stählen müssen.
In einem Video erklärt ein durchtrainierter Mann, alle anderen Experten außer ihm lägen falsch, Cardio-Training sei des Teufels und um so auszusehen wie er, sei kaum Fitness-Training nötig. „Auszusehen wie er” heißt eine voluminöse Oberarm- und Brustmuskulatur so wie ein beeindruckend ausdefiertes Sixpack. Auf Letzteres scheint er sehr stolz zu, denn er hat das Video mit nacktem Oberkörper gedreht. (Wahrscheinlich geht er auch ohne Hemd einkaufen.)
Um in die beste Form deines Lebens zu kommen, sei einzig und allein die Ernährung ausschlaggebend, erklärt der menschgewordene Muskelberg. Damit meine er nicht Verzicht, Kalorien zählen oder den Verzehr von Light- und Protein-Produkten. Nein, einzig und allein die Nährwertzusammensetzung deiner Mahlzeiten sei entscheidend. Dafür habe er einen Rechner entwickelt, der individuelle Nährwertprofile erstelle, auf dich, deine Trainingsziele und deine Alltagsgewohnheiten zugeschnitten, die dir den Weg zum Adoniskörper ebnen.
Selbstverständlich probiere ich den Rechner sofort aus. Wer möchte nicht wie eine aus Marmor gemeißelte Götterstatue aus dem antiken Griechenland aussehen?
Mein individuelles, auf mich, meine Trainingsziele und meine Alltagsgewohnheiten zugeschnittenes Ergebnis: Ich soll täglich 300 Gramm Kohlehydrate, 74 Gramm Fette und 200 Gramm Protein zu mir nehmen. Wenn ich ein Käsekuchenrezept mit genau diesen Nährwerten finde, steht meinem Sixpack nichts im Weg.
08. Januar 2025, Berlin
Der verurteilte Straftäter und designierte US-Präsident Donald Trump lässt verlauten, Grönland und den Panama-Kanal notfalls mit militärischer Gewalt zu übernehmen, in der Ukraine weiterhin Krieg, Friedrich „Nosferatu” Merz fabuliert davon, Straftätern mit doppelter Staatsbürgerschaft den deutschen Pass wegzunehmen, in Österreich wird die rechtsextreme FPÖ mit der Regierungsbildung beauftragt und Los Angeles brennt.
Angesichts der Nachrichtenlage scheint mir die Idee, im Januar auf Süßigkeiten zu verzichten, nicht ganz durchdacht zu sein. Vielleicht ist 2025 ein gutes Jahr, um mit dem Kiffen anzufangen.
09. Januar 2025, Berlin
Passiere beim Laufen eine Kneipe namens Wikinger-Eck. Sollte meine DNA-Herkunfts-Analyse einen skandinavischen Teil von mehr als 50 Prozent aufweisen, werde ich dort ein Bier trinken. Bei über 80 Prozent übernehme ich den Laden. Feindlich. Wie es sich für einen Wikinger gehört.
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Einer meiner Vorsätze für 2025: weniger prokrastinieren und zielstrebiger arbeiten. Bisher klappt das nur so mittel. Das Gute daran: Nur so habe ich im Internet von „Roland, the Farter“ gelesen.
Der gute Roland lebte im England des 12. Jahrhunderts in Suffolk auf dem Landgut Hemingstone, das mit einer Größe von zwölf Hektar ungefähr fünfzehn Fußballfeldern entsprach. Dies gewährte ihm König Heinrich II. für seine Dienste am Hofe. Diese bestanden aus folgender Leistung: Zu Weihnachten einen Sprung, einen Pfiff und einen Furz vorführen. Quasi ein flatulenzbedingtes Grundeinkommen.
Falls der Sohn in den nächsten Monaten weiterhin unschlüssig ist, was seine Studiums- oder Berufswahl angeht, lässt er sich vielleicht von dem guten Roland inspirieren. (Bei uns reicht das allerdings nicht für freie Kost und Logis.)
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