Generationenfrage: Gen Z und Boomer klären im Generationentalk auf

Die Jugend von heute seufz ... Typisch Boomer! In der BRIGITTE-Kolumne Generationenfrage dürfen 'Jung' und 'Alt' ungeniert Fragen stellen, um die Eigenheiten der jeweils anderen Generation besser zu verstehen. 

Was hat es mit den ständigen WhatsApp-Stories der Ü40er auf sich? Woher kommt die Angst vorm Telefonieren bei den Jüngeren? Und warum bedankt sich die ganze Welt eigentlich bei Beyoncé #thankyoubeyonce? Die Redakteur:innen der BRIGITTE möchten nicht länger übereinander reden, sondern miteinander. Deshalb fragen sie von nun an einfach mal gegenseitig nach ...

Bettina, 59 (Name von der Redaktion geändert): Ich führe gerne mal Gespräche mit Fremden. In der Bahn. In der Schlange beim Bäcker. Oder im Wartezimmer meiner Ärztin. Bei jüngeren Leuten habe ich aber oft das Gefühl, die sind von einem unsichtbaren "Bitte nicht ansprechen"-Wall umgeben. Ich traue mich dann beispielsweise nicht mal, nach dem Weg zu fragen. Woher kommt das, dass ihr so ungern mit Fremden interagiert?

Eva, 28: Ich glaube, das kommt daher, dass wir alle Handy-süchtig sind. Ich gebe zu, dass ich Wartezeiten sogar ein bisschen mag, weil ich mich dann stumpf berieseln lassen kann – ohne schlechtes Gewissen. Es ist ja quasi egal, ob ich mich umschaue oder aufs Handy, das rede ich mir zumindest gern ein. Manchmal nutze ich solche Wartezeiten aber auch, um Nachrichten zu lesen, Podcasts zu hören oder mit Freund:innen zu schreiben. Durch das Handy haben wir einfach viele Möglichkeiten, die es früher nicht gab. Obwohl ich den Gedanken eigentlich schön finde, auch mal mit neuen Menschen in Kontakt zu kommen, muss ich zugeben, dass ich oft eher skeptisch bin, wenn ich aus dem Nichts angequatscht werde. Denn leider passiert es viel zu oft, dass sich fremde Männer dazu eingeladen fühlen, Frauen ungefragt vollzutexten oder sogar zu bedrängen. Mir ist das schon zu oft passiert, dem möchte ich aus dem Weg gehen. Bevor sich also ein komischer Typ an meinen Blick heftet und mich blöd anmacht, starre ich lieber in mein Smartphone – Selbstschutz eben. Freundlich nach dem Weg fragen darf man uns aber schon, dann schmeißen wir gerne Google Maps für euch an.