Dreame X50 Ultra Complete im Test: Der neue Roboter-König?

Es ist unglaublich, mit welcher Frequenz die asiatischen Hersteller neue Saug- und Wischroboter auf den Markt bringen. Ganz frisch gestartet ist der Dreame X50 Ultra Complete, den ihr ab sofort für einen Startpreis von 1.399 Euro bestellen könnt. Ab Mittwoch soll der Preis dann bei den regulären 1.499 Euro liegen. Wir durften das neue Top-Modell von Dreame schon seit Dezember ausprobieren und möchten euch unsere Erfahrungen heute in einem ausführlichen Test schildern.

Auf den ersten Blick scheint der Dreame X50 Ultra Complete ohne große Revolution auskommen zu müssen. Immerhin sollen bald ja die ersten Modelle mit einem Roboter-Arm auf den Markt kommen. Socken aus dem Weg räumen kann der X50 noch nicht. Dafür hat Dreame zahlreiche bestehende Features stark verbessert, um den ersten Platz in der Rangliste verteidigen zu können. Selbst im Vergleich mit dem direkten Vorgänger, dem Dreame X40, hat der neue X50 einiges zu bieten.

ProLeap und VersaLift: Die besonderen neuen Features des Dreame X50

Bei den Neuheiten muss man zwischen zwei Kategorien unterscheiden: Funktionen, von denen alle Haushalte profitieren, und die besonderen Features, bei denen es ganz gezielt auf eure Wohnsituation ankommt. Genau mit denen möchte ich starten.

Da wäre beispielsweise das ProLeap System. Dank dem kann der Dreame X50 Ultra über bis zu 6 Zentimeter hohe Türschwellen klettern und Kanten mit einer Höhe von bis zu 4,2 Zentimeter bewältigen. So kann er beispielsweise auch in euren Wintergarten fahren. Mein Problem: Solche Kanten gibt es bei mir Zuhause nicht – außer vielleicht bei meiner Haustür oder der fast bodentiefen Dusche. Prinzipiell funktioniert das System wie versprochen, nur habe ich eben keine Anwendung dafür.

Etwas anders sieht es bei der VersaLift Navigation aus. In besonders niedrigen Ecken kann der Dreame X50 Ultra seinen Laser-Turm einfahren und so auch unter Möbeln reinigen, unter die er sonst nicht kommen könnte. 8,9 Zentimeter gibt Dreame hier als Grenze an. Mehr als ausreichend für meinen genau 10 Zentimeter über dem Boden stehenden Besta-Schrank. Zu niedrig für den Dreame X40, der genau 10,2 Zentimeter hoch ist, aber kein Problem für den neuen Dreame X50 Ultra. Solltet ihr bei euch also Möbel haben, die 9 bis 10 Zentimeter hoch sind, profitiert ihr davon enorm. Andererseits hat Roborock mit der neuen Saros-Serie schon 8 Zentimeter unterboten.

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Keine aufgewickelten Haare und weniger Wartung

Für mich machen zwei andere Details aber einen viel größeren Unterschied. Allen voran die neue Bürste, für die sich Dreame natürlich einen passenden Namen hat einfallen lassen: HyperStream Detangling DuoBrush. Die Doppel-Bürste ist nur an einer Seite befestigt und schwebt auf der anderen Seite lose im Gehäuse. Aufgewickelte Haare bewegen sich genau in diese Richtung, fallen dann einfach von der Bürste herunter und werden aufgesaugt.

Und das funktioniert wunderbar. Auch nach einem Monat ohne manuelle Wartung konnte ich an beiden Bürsten kein einziges langes Haar entdecken. Beim Vorgänger, dem Dreame X40, verwickelten sich die langen Haare bisher an den Aufhängungen der Bürsten und mussten dort alle paar Wochen manuell entfernt werden. Das war eine Geschichte von wenigen Minuten, der Dreame X50 Ultra Complete macht es trotzdem noch einmal deutlich besser.

Weniger Wartung gibt es auch an der Basisstation, die natürlich mit Wassertanks, Saugbeutel und Reinigungslösung ausgestattet ist. Das Waschbrett für die Wischer hat Dreame noch einmal optimiert. Nicht nur werden die Wischpads jetzt mit 80 Grad heißem Wasser gereinigt. Sie werden auch mit jeweils 10 kleinen Düsen sauber gespritzt und reinigen im Anschluss die Station selbst. Im Vergleich zum Vorgänger, bei dem das Waschbrett ebenfalls gereinigt wurde, funktioniert das jetzt noch einmal bedeutend besser. Nach einem Monat verblieb nur ein kleines bisschen Schmutz an einem herausnehmbaren Filter, der einfach unter fließendem Wasser abgespült wird. Auch das ist noch einmal ein großer Schritt.

Und die Basisstation kann sogar Bakterien bekämpfen. Dreame schreibt dazu: „Nach der Selbstreinigung der Wischpads und der Heißlufttrocknung weisen der Mopps eine 99-prozentige Bakterienabtötungsrate auf.“ Überprüfen können wir das mit unseren Mitteln natürlich nicht, Dreame hat diese Funktion aber erfolgreich vom TÜV Süd testen lassen.

Kann der Dreame X50 denn auch wischen und saugen?

Bei so vielen Features haltet ihr es vermutlich für kaum möglich, aber der Dreame X50 Ultra Complete kann eure Wohnung auch saugen und wischen. Was die Einrichtung, Raumerkennung und Navigation angeht, gibt es hier prinzipiell keine großen Veränderungen im Vergleich zum Vorgänger, der bereits exzellent funktioniert hat. Natürlich kann auch der X50 seine Wischpads und Bürsten anheben und Teppiche erkennen.

In der Praxis ist mir aber vor allem ein Detail aufgefallen: Der Dreame X50 Ultra Complete erkennt besonders verschmutzte Bereiche jetzt noch zuverlässiger. Liegen beispielsweise in der Küche oder unter dem Esstisch besonders viele Krümel auf dem Boden, pausiert der Roboter die Wischfunktion, erhöht die Saugleistung und fährt den Bereich zunächst einmal im doppelten Kreuzmuster ab. Erst danach wird die reguläre Reinigungsaufgabe mit Wischfunktion.

Ein weiteres Highlight sind aus meiner Sicht die ausfahrbaren Wischpads. Dass Dreame damit bis an Kanten reinigen kann, ist ja soweit bekannt. Der Dreame X50 Ultra Complete dreht sich nach Möglichkeit aber auch seitlich, um noch ein paar Zentimeter unter besonders flachen Möbeln reinigen zu können. Auch dafür hat sich der Hersteller natürlich einen besonderen Namen einfallen lassen: Die MopExtend RoboSwing Technologie.

Die etwas anderen Kamera-Features

Natürlich verfügt der Dreame X50 Ultra Complete auch über eine eingebaute Kamera zur Objekterkennung. In unserem Haushalt mit Kindern und Katze hat er sich in den vergangenen Wochen nur ein einziges Mal festgefahren – als ein kleiner, einzelner Zettel flach auf dem Boden lag. Mit allen anderen dreidimensionalen Hindernissen hatte der Roboter absolut keine Schwierigkeiten.

Auf Wunsch kann der Roboter Bilder der umfahrenen Hindernisse aufnehmen, und auch ein Live-Zugriff auf das Kamerabild ist möglich. Auch hier geht Dreame noch einmal einen Schritt weiter: Ihr könnt auf Wunsch einen Video-Anruf mit Zwei-Wege-Kommunikation starten, um mit eurem Haustier zu sprechen. Und es gibt sogar einen Haustier-Finder: Per Knopfdruck macht sich der Roboter autonom auf die Reise, sucht euer Haustier und knipst ein Foto für euch. Ich bin mir sicher, dass ihr solche Features schon immer haben wolltet.

Das Fazit: Der Dreame X50 Ultra Complete ist eine Wucht

Nach einem Monat mit dem Gerät kann ich ohne Zweifel sagen: Der Dreame X50 Ultra Complete ist der bisher beste Saug- und Wischroboter, der bisher durch mein Haus gefahren ist. Insbesondere die Verbesserungen rund um die Bürste und die Basisstation gefallen mir besonders gut, denn so werden die erforderlichen Wartungsintervalle bedeutend verlängert. Im Prinzip muss man nur noch alle ein bis zwei Wochen die Wassertanks leeren und füllen. Solltet ihr die Möglichkeit für einen festen Wasseranschluss haben, ist der bald folgende Dreame X50 Master definitiv eine Option.

Der Dreame X50 Ultra Complete hat zwar keinen futuristischen Roboter-Arm, mit seinen zahlreichen Verbesserungen und mehr als ausgereiften Funktionen ist er aber eine gute Wahl für alle, die ein Upgrade für einen älteren Roboter suchen oder gleich mit einem absoluten Top-Modell neu in das Roboter-Geschäft einsteigen wollen. Echte Kritikpunkte zu finden, fällt mir unglaublich schwer, denn in meinem Haushalt ist mir tatsächlich nichts Negatives aufgefallen. Auch wenn er nicht ganz so flach ist, wie die kommenden Roborock-Modelle, ist der Dreame X50 Ultra Complete für mich der aktuelle Roboter-König.

Dreame X50 Ultra Complete im Test

Mein Fazit

Der Dreame X50 Ultra Complete ist der aktuell beste Saug- und Wischroboter auf dem Markt, auch wenn er noch keinen Roboter-Arm hat.

Einrichtung

97

Navigation

99

Reinigungsleistung

92

Preis

85

Pro

sehr gute Navigation

verbesserte Bürsten und Station

kann "klettern"

reinigt sehr ordentlich

Kontra

nicht der flachste Roboter

93

Testergebnis

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