3 Minuten lange Reels auf Instagram: Was du jetzt wissen musst

Jetzt können erste User mit Reels bis zu drei Minuten Länge ihr Storytelling optimieren. Auch in die Empfehlungen kommen die längeren Reels – und Instagram möchte diese Recommendations updaten. Die neue Bearbeitungs-App Edits soll die Kreation weiter vorantreiben.

Jan 22, 2025 - 11:05
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3 Minuten lange Reels auf Instagram: Was du jetzt wissen musst

Es ist so weit: Instagram erlaubt jetzt drei Minuten lange Reels. Schon im Sommer 2024 gab es entsprechende Tests. Seit Mitte Januar unterstützt die Plattform aber auch offiziell erste Creator bei längeren Videos im Kurzvideobereich. Damit diese dann auch möglichst viel Reichweite erhalten, passt Instagram zudem die Empfehlungen für Reels an. Während die Meta-Tochter außerdem einen neuen Friends Reels Feed im Reels Tab ausrollt und Best Practices im Professional Dashboard anbietet, soll die Videobearbeitungs-App Edits als CapCut-Kopie für noch mehr Creator Engagement und hochwertigen Video-Content auf der Plattform sorgen.

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Bis zu 3 Minuten:

Instagram erlaubt längere Reels

Instagram Reel vor Farbverlauf, auf Smartphone Mockup
© Anna Bliokh, Instagram via Canva


3 Minuten lange Reels vorerst nicht für alle

Die Nachricht, dass Creator jetzt im Reels Editor längere Videos integrieren können, wurde in der Creator Economy positiv aufgenommen. Zwar konnten sie schon zuvor längere Videos hochladen und teilen. Die Kreation im Editor war aber bis zuletzt auf 90 Sekunden beschränkt – die Länge, die Instagram selbst lange als Maximallänge für Inhalte ausgab, um nicht an Reichweite einzubüßen. Allerdings wünschten sich viele Creator die Limit-Anpassung, wie Instagram berichtet.

[…] 90 seconds isn’t always enough time to tell a story just the way you want […],

heißt es im offiziellen Blog Post. Deshalb erhalten die Creator jetzt das Update. Doch zunächst können nur Business Accounts in den USA auf die Funktion zugreifen. In der EU müssen wir uns noch gedulden, ein Roll-out in weiteren Regionen soll folgen. Die bis zu drei Minuten langen Videos sollen außerdem für User in Bereichen wie Explore und im Reels Tab als Empfehlungen für Non-Follower zu sehen sein, jene Gruppe, die Reels Creator seit kurzem auch in Deutschland mit den sogenannten Trial Reels ansprechen können.

Schließlich möchte Instagram die Empfehlungen in den kommenden Wochen derart anpassen, dass auch die längeren Reels umfassend vorgeschlagen und ausgespielt werden.

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Auf diese Weise sollen die Videos, die mehr Raum für umfassendes Storytelling bieten, relevante Reichweite erhalten. Auf Instagram und Facebook macht die Reels-Rezeption bereits über 60 Prozent der Nutzungszeit aus. Und Reels sind mit Abstand das Format, welches am meisten Reichweite generiert.

Reichweite je nach Format © Instagram-Studie 2024 von metricool
Reichweite je nach Format © Instagram-Studie 2024 von metricool

Mit längeren Reels könnten Unternehmen zum Beispiel ausführliche Produktvorstellungen, Brand Trailer – etwa für den HR-Kontext – oder schlichtweg ausführliche Behind-the-scenes-Inhalte optimiert darstellen. Auf TikTok sind bereits Videos mit einer Länge bis zu zehn Minuten zu erstellen, YouTube wiederum hat die Videolänge für Shorts zuletzt ebenfalls auf drei Minuten erweitert und ermöglicht Creatorn darüber hinaus das Langformat.

Edits, Trial Reels, Friends Reels Feed und Co. – das solltest du über die Reels-Kreation wissen

Um die eigene Reichweite zu steigern, die Community zu stärken und sich im weitreichenden Instagram-Kosmos kreativ zu behaupten, liefert die Plattform diverse Möglichkeiten zur Videooptimierung und -ausspielung.

So steht derzeit vor allem die neue Standalone App Edits im Fokus. Mit Edits können Creator direkt auf ihrem Smartphone Videos kostenfrei bearbeiten. Sie können Clips ohne Wasserzeichen herunterladen, Videos in 1080p auf Instagram teilen, bis zu zehn Minuten lange Clips bearbeiten und alle Drafts und Videos an einem Ort speichern. Darüber hinaus erhalten sie AI Support für Animationen, diverse Hintergründe, Overlays, Schriftarten, automatische Untertitel, Enhancement-Optionen für Sounds und nicht zuletzt Analyseoptionen für Follower und Non-Follower, Live Insights und Planungs-Tools basierend auf der Video-Performance.

Die zunächst kostenfreie App soll am 13. März 2025 veröffentlicht werden. Bisher ist sie nur im App Store zu finden und dort als Vorbestelloption vermerkt. In den US App Stores ist derweil die ähnliche App CapCut, die eng mit TikTok verbunden ist und ebenfalls von ByteDance bereitgestellt wird, noch nicht wieder verfügbar. Im Zuge des TikTok-Banns wurde sie entfernt, nahm den Dienst wie TikTok aber wieder auf, ohne jedoch im App Store zurückzukehren. Genau diesen Umstand könnte Meta für sich nutzen. Verunsicherte TikTok Creator möchte der Konzern derweil mit kostenfreien Verifzierungen, Boni in Höhe von bis zu 5.000 US-Dollar für Reels Content und weiteren Incentives zu Instagram und Facebook locken, wie TechCrunch berichtet.


CapCut-Alternative Edits von Instagram vor dem Start

Edits App auf Smartphone Screen, Edits-Logo, schwarzer Hintergrund
© Instagram via Canva


Kreativoptionen für besser Videos

Im neuen Blog Post Instagrams zum Erfolg mit Reels rät das Unternehmen des Weiteren zur Nutzung der diversen Kreations-Tools auf der Plattform. Im Rahmen der Vorstellung der großen Instagram-Ziele für 2025 erklärte Plattformchef Adam Mosseri jüngst, dass neben Verbindungen vor allem die Verbesserung von Kreations-Tools im Vordergrund steht. Deshalb bietet die Plattform Creatorn bereits On-Screen-Reels-Tipps und Hinweise zu gut performenden Videos im Best-Practice-Bereich im Professional Dashboard.

Die Best Practices als Tool im Professional Dashboard, eigener Screenshot
Die Best Practices als Tool im Professional Dashboard, eigener Screenshot

Außerdem können Creator Drafts umbenennen, verwalten und planen, dank AI auf Übersetzungen und KI-Hintergründe bauen (noch nicht in der EU, wo die Meta AI weiterhin nicht verfügbar ist), neue Sticker einsetzendirekt aus Feed Posts Reels erstellen und erste Links unmittelbar in den Videos integrieren.

Im Reels Tab können unterdessen auch Carousels mit Musik auftauchen. Das Format, das auf Instagram am meisten Engagement bringt, wird von Creatorn immer wieder gern genutzt. Und so rät Instagram:

Now, when you add audio to photos and carousels, they may also appear in the Reels tab. Taking advantage of audio is an easy way to get in front of new audiences.

Neue Publika lassen sich ebenso mit den schon erwähnten Trial Reels erreichen. Diese können an Non-Follower ausgespielt werden, um deren Reaktionen zu ermitteln. Nach dem Teilen finden Creator die Reels im Drafts-Ordner und können sie noch an ihre Follower ausspielen.

So sehen die Trial Reels aus (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © Instagram
So sehen die Trial Reels aus (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © Instagram

Grundsätzlich rät die Plattform dazu, so kreativ und originell wie möglich zu sein, wenn es um Videos geht. Dazu möchte die Meta-Tochter seit Frühjahr 2024 insbesondere auch kleinere Creator (unter 10.000 Follower) unterstützen, wie im Rahmen eines Algorithmus-Updates angekündigt wurde. Originelle Videos, die deine Freund:innen mögen oder zumindest besprechen, kannst du indes im neuen Friends Reels Feed sehen, den Instagram im Reels Tab integriert.


Neuer Friends Reels Feed auf Instagram

Instagram Reels, Logo von Reels vor Instagram Logo
© Juan Ramon Roballo, Images Rouges via Canva


Während Reels immer häufiger als Go-to-Format für neue Instagram-Inhalte fungieren, hat ihre Popularität auch Einfluss auf die Profildarstellung genommen. Neuerdings ist im Tall Grid das Format 3:4 an Stelle des quadratischen getreten – was nicht alle User erfreut hat.


Instagram führt 3:4 statt Quadrat im Grid ein:

Musst du umstellen?

Hand hält Smartphone mit Instagram-Logo, kommt aus Blattwerk, grün
© Pramod Tiwari – Unsplash

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