Xiaomi Redmi Note 14 im Test
Das günstige Redmi Note 14 bietet eine solide Kamera, ein scharfes Display und eine lange Akkulaufzeit. Wo die Schwächen liegen, zeigt dieser Testbericht.
Das günstige Redmi Note 14 bietet eine solide Kamera, ein scharfes Display und eine lange Akkulaufzeit. Wo die Schwächen liegen, zeigt dieser Testbericht.
Seit Jahren bedient Xiaomi mit seiner Untermarke Redmi und der Note-Reihe preisbewusste Käufer mit vergleichsweise starker Hardware – insbesondere einer für den Preis gut ausgestatteten Kamera. Das gilt auch für das Redmi Note 14 mit 108-Megapixel-Linse. Wie üblich ist die Modellvielfalt der Reihe etwas unübersichtlich. Wir haben die preiswertere 4G-Variante getestet. Ob sie ein Schnäppchen ist, zeigt dieser Test.
Design
Das Redmi Note 14 setzt auf ein schlichtes, funktionales Design mit kantigem Kunststoffgehäuse, das auf der Rückseite rechtwinklig zu den Seiten abschließt. Unser Testgerät in der giftgrünen Variante „Lime“ fällt sofort ins Auge und dürfte im Alltag ein Hingucker sein. Alternativ gibt es das Smartphone in Schwarz („Midnight Black“), Hellblau („Ocean Blue“) und Lila („Mist Purple“). Die Rückkamera erinnert mit zwei großen Linsen und einem kleinen Objektiv an ein verblüfftes Emoji.
Die Verarbeitung des Kunststoffgehäuses ist hochwertig und zeigt sich unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken. Mit Maßen von 163,3 × 76,6 × 8,2 mm und einem Gewicht von 197 g wirkt das Gerät wuchtig und lässt sich kaum einhändig bedienen. Dank IP54-Zertifizierung ist es gegen Spritzwasser geschützt. Oben befindet sich ein 3,5-mm-Klinkenanschluss für Kopfhörer, ein seltenes Feature bei Smartphones.
Display
Das 6,67-Zoll-OLED-Display bietet mit 2400 × 1080 Pixeln eine hohe Bildschärfe (395 PPI). Dank einer variablen Bildwiederholrate von 60 bis 120 Hz wirken Animationen sehr flüssig. Lediglich bei Videos erscheint das Display mitunter etwas kontrastarm und könnte mehr Leuchtkraft bieten. Die maximale Helligkeit liegt laut Xiaomi bei 1800 Nits, sodass der Bildschirm auch bei direktem Sonnenlicht gut ablesbar ist.
Kamera
Das Highlight des Redmi Note 14 ist die 108-Megapixel-Hauptkamera – allerdings auch die einzige ernst zu nehmende Linse neben der 20-Megapixel-Selfie-Kamera. Hinzu kommen eine wenig nützliche 2-Megapixel-Makrolinse und eine Tiefenschärfe-Linse. Eine optische Bildstabilisierung fehlt bei allen Objektiven.
Bei Tageslicht liefert die Hauptkamera detailreiche Aufnahmen mit natürlichen Farben und gutem Dynamikumfang. Dank hoher Auflösung sehen auch Fotos mit zweifachem Zoom noch ordentlich aus. Der Porträtmodus erzeugt eine überzeugende Tiefenwirkung. Ein dreifacher Zoom ist ebenfalls in der Kamera-App voreingestellt, führt jedoch zu grobkörnigen Bildern. Bis zu zehnfache Vergrößerung ist möglich. Nachts stößt die Kamera schnell an ihre Grenzen: Trotz Nachtmodus bleiben die Fotos dunkel und verrauscht.
Die Makrolinse überzeugt nicht – die niedrige Auflösung führt zu detailarmen, pixeligen Nahaufnahmen. Die Selfie-Kamera hingegen liefert ordentliche Ergebnisse. Videos mit der Hauptkamera sind in Full-HD bei bis zu 60 FPS möglich, wirken aber wegen fehlender Stabilisierung wackelig, unscharf und farbarm. Die Frontkamera bietet Full-HD-Aufnahmen mit maximal 30 FPS, die etwas besser wirken.
Ausstattung
Als Antrieb dient der Mediatek Helio G99, ein bewährter Mittelklasse-Prozessor, der in vielen günstigen Smartphones und Tablets zu finden ist. Für den Alltag reicht die Leistung völlig aus – störende Ruckler treten nicht auf. Das bestätigt auch der Benchmark PCmark mit 11.000 Punkten. Die Grafikleistung ist hingegen eher schwach: Der 3Dmark-Test „Wild Life“ kommt nur auf 1.200 Punkte. In dieser Preisklasse ist das aber üblich. Für Casual Games wie Angry Birds genügt die Performance dennoch.
Das Redmi Note 14 gibt es mit 6 oder 8 GB RAM sowie 128 oder 256 GB internem Speicher. Allerdings setzt es auf den mittlerweile nicht mehr ganz schnellen UFS-2.2-Standard. Ein microSD-Slot zur Speichererweiterung ist vorhanden. Die Ausstattung ist typisch für die Preisklasse: Wi-Fi 5, GPS-Ortung über GPS, Glonass, Beidou und Galileo sowie ein USB-C-2.0-Anschluss. Bluetooth 5.3 und NFC sind ebenfalls an Bord.
Die größte Schwäche: Das Redmi Note 14 unterstützt maximal LTE (4G). Zwar ist die 5G-Netzabdeckung bisher nicht flächendeckend gegeben, und viele günstige Tarife (Ratgeber) drosseln das Tempo ohnehin auf 50 Mbit/s. Dennoch bieten viele Smartphones in dieser Preisklasse bereits 5G, sodass hier der Eindruck entsteht, nicht mehr die neueste Technologie zu bekommen. Es gibt jedoch eine Variante mit 5G-Modem und anderem Prozessor, die wir später noch testen werden.
Positiv fällt die Tonqualität beim Telefonieren auf: Gesprächspartner sind klar und deutlich zu hören, auch die eigene Stimme wird gut übertragen. Der Fingerabdrucksensor im Display arbeitet zuverlässig. Die Stereo-Lautsprecher klingen für diese Preisklasse erstaunlich voluminös.
Software
Das Redmi Note 14 läuft mit Android 14 und Hyper OS 1. Die Bedienoberfläche bietet eine Variante mit und ohne App-Drawer. Xiaomi installiert allerdings recht viel Bloatware vor. Der Sicherheits-Patch ist nicht mehr ganz aktuell und stammt aus dem November 2024 – ein Update dürfte jedoch bald folgen. Erstaunlich großzügig zeigt sich Xiaomi bei Software-Updates: Es sind vier Android-Upgrades geplant, also bis Android 18. Sicherheits-Patches sollen bis zu sechs Jahre lang bereitgestellt werden.
Akku
Dem schlanken Gehäuse sieht man es gar nicht an, aber im Redmi Note 14 steckt ein ziemlich kräftiger Akku mit 5500 mAh. Ob das zu einer langen Akkulaufzeit führt? Die Antwort ist ja, wie die 12,5 Stunden aus dem Battery Test von PCmark beweisen. Damit hält das Smartphone auch bei reger Nutzung locker einen Tag durch, bei sparsamer Nutzung auch eineinhalb Tage.
Ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang. Laden ist mit maximal 33 Watt möglich. Von 20 auf 100 Prozent vergeht rund eine Stunde. Um ein leeres Handy vollständig aufzuladen, sollte man mit rund 90 Minuten rechnen. Kabelloses Laden gibt es nicht – was bei dem niedrigen Preis auch eine Überraschung wäre.
Preis
Die UVP für das Redmi Note 14 mit 6/128 GB liegt bei 200 Euro. Mittlerweile bekommt man das Smartphone mit dieser Konfiguration schon ab 170 Euro. Die Variante mit 8/256 GB liegt bei 195 Euro – unser Tipp. Es gibt auch eine Ausführung mit 8/128 GB, die aber ein schlechteres Preis-Leistung-Verhältnis bietet.
Fazit
Das Redmi Note 14 bietet bei überschaubarem Budget ein scharfes OLED-Display sowie eine ordentliche 108-Megapixel-Kamera und gute Akkulaufzeit. Der Mediatek Helio G99 sorgt für eine im Alltag ausreichende Performance. Die Verarbeitung ist einwandfrei. Mit NFC, Stereo-Lautsprechern sowie langer Update-Versorgung ist die Ausstattung ordentlich.
Schwächen gibt es bei der Kamera, die bei Nachtaufnahmen und der Makrolinse enttäuscht. Die fehlende 5G-Unterstützung wirkt in dieser Preisklasse nicht mehr zeitgemäß. Mit einem Straßenpreis ab 170 Euro bietet das Redmi Note 14 dennoch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für alle, die ein günstiges Handy suchen mit guter Hauptkamera und tollem Display.
- preiswert
- tolles Display mit 120 Hz
- 6 Jahre Software-Updates
- gute Kamera bei Tag
- Kamera schwächelt bei Dunkelheit
- Makrolinse statt Weitwinkellinse
- Android 14 mit veraltetem Patch und Bloatware
- kein 5G