Velofollies 2025: 16 Messe-Highlights – von 24.000 €-Rennrad bis 250 kg-Anhänger
Die erste Messe des Jahres: Wir haben uns 16 interessante Neuheiten von der Velofollies in Belgien herausgepickt, die es in sich haben – von 24.000 € teuren Rennrädern bis zum Klapprad für Mehrtagesrennen.
Es ist neblig, es ist kalt, es ist Velofollies-Zeit! Im beschaulichen Kortrijk in Flandern findet im Januar immer die Velofollies statt und fast jede Firma, die Rang und Namen hat, ist dabei. Wir haben uns 16 interessante Neuheiten herausgepickt, die es in sich haben – vom 24.000 € teuren Rennrad bis hin zum Faltrad für Ultracycling.
Eins vorweg: Belgien ist Rennrad-Gebiet. Daher haben es Mountainbikes auf der Velofollies traditionell eher schwer – dennoch sollte so manche News auch für MTB-Fans spannend sein. Viel Spaß!
[toc]
Video: Velofollies 2025
Ahooga
Dieses Faltrad von Ahooga hat ein ganz besonderes Abenteuer vor Augen: Ahooga-Mitarbeiter Stuart wird zusammen mit einer Kollegin und dem Ahooga Max das Race around Rwanda bestreiten – ein Bikepacking-Rennen über 1.000 km. Das Bike ist mit Teilen von Redshift, Supernova und Custom-Taschen von Merit ausgestattet – und läuft auf 20 Zoll-Laufrädern. Mit dem Showbike macht die Marke Werbung für ihr neues Faltrad ohne Motor. Bisher war Ahooga auf E-Falträder spezialisiert. Das E-Faltrad soll leichte 13 kg wiegen, das Max ohne Motor soll bei 10 kg liegen.
Für das Rennen in Ruanda bekam das Max eine andere Gangschaltung und einen anderen Lenker. Reflective Berlin hat das Bike mit High Reflective Stickern verziert.
Alptitude
Alptitude ist eine Komponentenmarke für Leichtbau-Teile und fertigt in Italien. Eines der Highlights ist der Sattel, der lediglich 69 Gramm wiegt und etwas über 300 € kostet. Weitere Teile sind unter anderem ein Flaschenhalter mit lediglich 9 Gramm für 99 €, ein Schaltwerkskäfig für 390 €. Alle Teile werden nur in kleinen Chargen hergestellt.
Brik Bikes Brut
Dieses Stadtrad kommt nicht nur ohne Akku, sondern auch – in dieser Ausstattung – nur mit einer Rücktrittbremse – dafür aber mit Felgenschloss. Uns hat in diesem Fall das schlichte Design in Verbindung mit der Hammerschlag-Beschichtung beeindruckt.
Das Spannendste am Bike ist allerdings der Kardan-Antrieb: Durch die Fortbewegung per Welle fällt ein Großteil der zu pflegenden Teile raus (die Schaltung) und durch die 2-Gang-Nabe sind dennoch zwei verschiedene Geschwindigkeiten möglich.
So, wie dieses Bike da steht, kostet es 999 € – andere Konfigurationen und Farben sind allerdings auswählbar.
Cinelli
Das Tutto Mini Silver Bootleg ist ein 20″-Spaßbike mit Singlespeed-Antrieb, supervielen Montagemöglichkeiten für alles mögliche und BMX-Laufrädern. „Technical Terrain“ soll genauso möglich sein wie schnelles Fahren in der Stadt – dabei kostet das Gerät so wie es hier steht 1.500 €. Uns gefällts!
Cixi
Cixi baut ein kettenloses Pedaling-System und zeigt dieses beispielhaft an einem E-MTB. Das kettenlose System soll dafür sorgen, dass man sich um größere Pflege einer Schaltung nicht mehr zu kümmern braucht. Wie das geht? Via Generator im Tretlagerbereich wird Energie in Vorder- und Hinterrad gegeben, das Bike wird also von beiden Rädern angetrieben. Bis zu 1000 Watt Leistung sind möglich und das E-Bike ist zudem nicht der einzige Anwendungsbereich, möglich sind auch Heavy Cargo-Fahrzeuge, reine Hinterradantriebe oder sogar Kleinfahrzeuge für die Straße – ein Konzept zeigte ein Fahrzeug, das bis zu 120 km/h fahren soll.
Feedback Sports
Der Pro E Lift Bike Repair Stand von Feedback Sports ist für alle die schweren Bikes gedacht, die nicht ganz so leicht in einen Montageständer zu heben sind (ein Beispiel wäre das Cixi, das über 30 kg wiegen soll). Dabei ist der Pro E Lift sowohl für Profis als auch für die Heimwerkstatt gedacht.
Der Ständer stemmt Räder bis 50 kg Gewicht und lässt sich bis auf 1,93 m hochfahren. Das 25 kg schwere Gerät kostet rund 1300 € und ist ab demnächst erhältlich.
Jaegher
Dieses Jaegher Phoenix ist wohl eines der teuersten Bikes auf dem Markt – die gezeigte Variante kostet schlappe 24.000 €. Natürlich lässt sich der Rahmen aus einem Edelstahl-3D-Druck-Mix entsprechend anders konfigurieren – das gezeigte Modell bietet die volle Bandbreite mit Parts von Shimano, Enve, Beast Components, Ceramicspeed und einer absolut einzigartigen Lackierung, die das Bike buchstäblich zu einem schillernden Kunstwerk macht.
KMC
Ein sehr unauffälliges Highlight gab es bei KMC: Der Kettenhersteller bietet nun auch Ketten an, die von vorneherein gewachst sind. Sowohl TT12 als auch DLC 12 kommen schon fertig vorbereitet, sodass man nicht im Nachhinein erst aufwändig entfetten muss. Finden wir gut – denn was gibt es Schlimmeres als die Fettpampe, die immer auf neuen Ketten zu finden ist?
M-Wave
Ebenfalls unauffällig, aber ein sinnvolles Produkt: Es gibt nun auch von der Messingschlager-Marke M-Wave TPU-Schläuche. Die neuen M-Wave PURide gehen ab 36 g in der 700×18-Version los, bis zu immer noch leichten 114 Gramm für die 29″x2,50-Version. Der Preis kann sich für einen TPU-Schlauch dabei sehen lassen: Ein Exemplar kostet 19,90 €.
Oakley & Bliz
Mit der neuen Oakley Velokato bietet die US-amerikane Kultfirma nun eine Kato mit breiterem Sichtfeld für das Tudor Cycling Team, das Oakley nun sponsort. Das Praktische daran: Die Brille ist perfekt auf den neuen Oakley Aero-Helm abgestimmt, den das Team fährt. Über 30 mal war Oakley laut eigener Aussage mit der Kombination aus Brille und Helm im Windtunnel – zusammen mit dem Helm soll die Brille so schneller sein als die Konkurrenz. Die Highend-Gläser gibt es für 310 €, Erscheinungsdatum soll in diesem Jahr zur Fahrradsaison sein.
Interessant sind außerdem die Brillen der Marke Bliz: Diese gehört wie Oakley zum Luxottica-Konzern, kommt aus Skandinavien und präsentierte direkt am Oakley-Stand schicke, farbenfrohe Designs in verschiedenen Modellen zu günstigeren Preispunkten.
Ortlieb
Eine Neuigkeit haben wir am Stand von Ortlieb entdeckt: Der neue Drypack verfügt über 12 Liter (alternativ auch als 16 L-Version), wiegt 230 Gramm und kostet 60 € in der 12 L-Version. Farben: Schwarz oder, wie im Bild, „dark sand“.
Trailon
Der Trailon cargo HD Lastenanhänger kommt aus Belgien und ist etwas für die richtig großen Lasten: 250 kg kann der große Kasten mit den Maßen 160 x 60 cm aufnehmen. Das auf drei Rädern laufende Gefährt verfügt an allen Rädern über Federungen, gebremst wird via Auflaufbremse.
Aktuell ist der Trailon Lastenanhänger nur zum Selbstziehen an beispielsweise einem kraftvollen E-Bike gedacht, geplant ist allerdings auch ein eigener Antrieb zur Unterstützung.
Velowash
Velowash bietet verschiedene Waschplätze für Fahrräder an – neben größeren Waschstationen gibt es mit dem hier gezeigten Modell auch eine richtige kleine Waschstraße. Bezahlt wird per Apple Pay oder Google Pay, das Bike wird reingefahren, das Programm startet – innen fahren dann Waschrollen am Rad entlang und reinigen in Kombination mit Wasser das Bike. Die Räder drehen sich dazu ebenfalls.
Wheeltop
Manch einer hat sie schon auf der einen oder anderen Günstig-Website mit Bike-Teilen aus Fernost gesehen: Die Wheeltop 7000 12fach-Gruppe ist funkgesteuert, verfügt über 12 Gänge und wiegt genausoviel wie eine Shimano 105 Gruppe – sie kommt, so kennt man es von der Konkurrenz, mit zwei Akkus an Schaltwerk und Umwerfer und sieht absolut schick aus. Wer jetzt allerdings ein Mega-Schnäppchen vermutet, wird vielleicht enttäuscht: Mit rund 900 € für die komplette Gruppe ist die Wheeltop-Schaltung schon eher im hochwertigeren Bereich angesiedelt.
Zafi
Beeindruckende Fahrräder aus Holz gab es am Stand von Zafi zu sehen. Für Zafi überwiegen die Vorteile des nachwachsenden Rohstoffes: Laut der Firma absorbiert ein Holzrahmen die Vibrationen beim Fahren effektiv. Das Holz für die Rahmen stammt aus dem Soignes Wald am Stadtrand von Brüssel – als Material kommen Eschen- und Nussbaumholz zum Einsatz.
Zuatu
Die Firma Zuatu aus Slowenien stellt handgemachte Rennradschuhe mit Carbon-Plattform her. Nach dem Fertigen der Plattform kann diese über Hitze dem eigenen Fuß entsprechend angepasst werden. Und wer jetzt denkt, dass dies noch viel teurer ist als ein vergleichbares Carbon-Modell, liegt nicht ganz richtig: Mit 400 € liegt man im Preisspektrum zwar hoch, aber vergleichbar zu Serien Highend-Modellen. Außerdem soll demnächst noch ein Modell für rund 200 € auf den Markt kommen – es gibt verschiedene Farben und Materialien, von schnittresistenten Stoffen bis hin zu Leder. In Größe 42 liegt man bei 185 Gramm Gewicht. On top gibt’s lebenslange Garantie auf den Schuh. Zu haben sind die individuellen Schuhe zunächst in halben Größenschritten. Einen 100 % Maßschuh soll es noch dieses Jahr von den Slowenen geben.
Welches Produkt gefällt euch am besten?
What's Your Reaction?