"Ungenügend": Dennree-Leinsamen mit höchsten Mineralölrückständen im Test
"Mit ihrem mild-nussigen Geschmack eignet sich die dennree Leinsaat geschrotet hervorragend zum Verfeinern von Müsli, Joghurt und Quarkspeisen": Mit diesen Worten werden die Dennree-Leinsamen auf der Herstellerwebseite beworben. Nach unserem Test raten wir jedoch von ihnen ab: Sie sind "ungenügend".Für unseren Test haben wir 19-mal geschrotete Leinsamen ins Labor geschickt und einer umfassenden Schadstoffanalyse unterziehen lassen. Das Ergebnis ist enttäuschend: Zehn Produkte rasseln durch. Zu den Testverlierern gehört auch eine Packung Dennree Leinsaat geschrotet: Sie schneidet, wie drei andere Produkte, mit der schlechtesten Note "ungenügend" ab. Doch warum haben die geschroteten Leinsamen der bekannten Bio-Marke kein besseres Gesamturteil bekommen? Die Antwort in Kürze: In dem Produkt sind wir auf eine außergewöhnlich hohe Menge an Mineralölrückständen gestoßen – darunter auch solche, die wir als besonders bedenklich einstufen. Bedenkliche Mineralölrückstände in Dennree-Leinsamen im Test Konkret hat das von uns beauftragte Labor in den geschroteten Dennree-Leinsamen im Test sowohl aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) als auch gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) nachgewiesen. MOAH sind aus unserer Sicht besonders bedenklich, weil sich unter ihnen auch krebserregende Verbindungen befinden können. Umso kritischer sehen wir es, dass im geprüften Dennree-Produkt eine Menge an MOAH nachgewiesen wurde, die den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Höchstgehalt überschreitet. Dabei handelt es sich allerdings um einen Richtwert, der nicht gesetzlich bindend ist. Wir haben uns bei unserer Bewertung an diesem Richtwert orientiert und werten den MOAH-Befund im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes um gleich um fünf Noten ab. Alle anderen geschroteten Leinsamen im Test sind frei von MOAH.Stoffe können sich im Körper anreichern Nun zu MOSH/MOSH-Analogen. Diese Stoffe kritisieren wir, weil sie sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber anreichern. Im Körper stellen sie wohl die wohl größte Verunreinigung dar – mit bisher ungeklärten Folgen. MOSH/MOSH-Analoge haben die Laborexperten im untersuchten Dennree-Produkt ebenfalls in einer bemerkenswert hohen Menge festgestellt: Der gemessene Gehalt ist mehr als doppelt so hoch wie der Orientierungswert, den die Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) festgelegt hat. Dieser Richtwert ist ebenfalls rechtlich nicht bindend. Grundsätzlich finden wir aber, dass weder MOSH/MOSH-Analoge noch MOAH etwas in Lebensmitteln zu suchen haben. Hier sind aus unserer Sicht die Hersteller gefragt. Sie müssen Kontaminationsquellen ausfindig machen und sie beseitigen.Zum Vergleich: MOSH/MOSH-Analoge kritisieren wir auch in sechs anderen geschroteten Leinsamen im Test – allerdings stufen wir hier den Gehalt "nur" als "erhöht" ein. In einigen anderen Produkten wurden die Stoffe wiederum lediglich im Spurenbereich gefunden, die wir nicht abwerten. Manche Leinsamen waren sogar komplett frei von Mineralölrückständen. Anbieter Dennree findet weniger MOSH – und kein MOAH Dennree reagierte auf unseren Laborbefund. Laut Anbietergutachten wurde in einem chargengleichen Ruckstellmuster ein geringerer Gehalt an MOSH/POSH und kein MOAH gemessen.Superfood Leinsamen? Leider ist nur ein Päckchen geschrotete Leinsamen in unserem Test empfehlenswert. Schuld daran ist nicht nur die berüchtigte Bildung von Blausäure. Im Labor zeigten sich weitere Probleme wie Belastungen mit Mineralölbestandteilen und Anzeichen für Fettverderb.Geschrotete Dennree-Leinsamen "kaum saatig im Geschmack" Nun bleibt die Frage: Wie schneiden die geschroteten Leinsamen von Dennree im Sensorik-Test ab? Ein geschultes Sensorikteam hat das Produkt hinsichtlich seines Geschmacks und Geruchs begutachtet – und notierte hierzu: "Ganz leicht nussig, ganz leichte Firnisnote"; als Kritikpunkt stellten die Sensorikexperten jedoch fest, dass die Dennree-Leinsamen "kaum saatig im Geschmack" sind. Dafür ziehen wir eine Note ab. Somit schneidet das Dennree-Produkt in der sensorischen Prüfung mit der Note "gut" ab. Minuspunkte im Sensorik-Test erhalten auch vier andere geschrotete Leinsamen. So setzt sich das Gesamturteil zusammen Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Da wir in den geschroteten Dennree-Leinsamen im Test sowohl MOAH als auch MOSH/MOSH-Analoge in einer Menge gefunden haben, die die jeweiligen Richtwerte überschreitet, die wir bei der Bewertung zugrunde gelegt haben, ziehen wir fünf Noten ab. Das Gesamturteil lautet somit "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren. Der Test zeigt: Viele geschrotete Leinsamen im Test fallen durch, nur eine Packung ist empfehlenswert. Wir kritisieren insbesondere zu viel enthaltene Blausäure. Mehr dazu lesen Sie hier: Leinsamen-Test: Giftige Blausäure entdeckt – und es gibt weitere Probleme. Weiterlesen auf oekotest.de: Sprudelwasser-Test: Kritische Stoffe in 14 Minera
"Mit ihrem mild-nussigen Geschmack eignet sich die dennree Leinsaat geschrotet hervorragend zum Verfeinern von Müsli, Joghurt und Quarkspeisen": Mit diesen Worten werden die Dennree-Leinsamen auf der Herstellerwebseite beworben. Nach unserem Test raten wir jedoch von ihnen ab: Sie sind "ungenügend".
Für unseren Test haben wir 19-mal geschrotete Leinsamen ins Labor geschickt und einer umfassenden Schadstoffanalyse unterziehen lassen. Das Ergebnis ist enttäuschend: Zehn Produkte rasseln durch. Zu den Testverlierern gehört auch eine Packung Dennree Leinsaat geschrotet: Sie schneidet, wie drei andere Produkte, mit der schlechtesten Note "ungenügend" ab.
Doch warum haben die geschroteten Leinsamen der bekannten Bio-Marke kein besseres Gesamturteil bekommen? Die Antwort in Kürze: In dem Produkt sind wir auf eine außergewöhnlich hohe Menge an Mineralölrückständen gestoßen – darunter auch solche, die wir als besonders bedenklich einstufen.
Bedenkliche Mineralölrückstände in Dennree-Leinsamen im Test
Konkret hat das von uns beauftragte Labor in den geschroteten Dennree-Leinsamen im Test sowohl aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) als auch gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) nachgewiesen.
MOAH sind aus unserer Sicht besonders bedenklich, weil sich unter ihnen auch krebserregende Verbindungen befinden können. Umso kritischer sehen wir es, dass im geprüften Dennree-Produkt eine Menge an MOAH nachgewiesen wurde, die den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Höchstgehalt überschreitet. Dabei handelt es sich allerdings um einen Richtwert, der nicht gesetzlich bindend ist.
Wir haben uns bei unserer Bewertung an diesem Richtwert orientiert und werten den MOAH-Befund im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes um gleich um fünf Noten ab. Alle anderen geschroteten Leinsamen im Test sind frei von MOAH.
Stoffe können sich im Körper anreichern
Nun zu MOSH/MOSH-Analogen. Diese Stoffe kritisieren wir, weil sie sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber anreichern. Im Körper stellen sie wohl die wohl größte Verunreinigung dar – mit bisher ungeklärten Folgen.
MOSH/MOSH-Analoge haben die Laborexperten im untersuchten Dennree-Produkt ebenfalls in einer bemerkenswert hohen Menge festgestellt: Der gemessene Gehalt ist mehr als doppelt so hoch wie der Orientierungswert, den die Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) festgelegt hat. Dieser Richtwert ist ebenfalls rechtlich nicht bindend.
Grundsätzlich finden wir aber, dass weder MOSH/MOSH-Analoge noch MOAH etwas in Lebensmitteln zu suchen haben. Hier sind aus unserer Sicht die Hersteller gefragt. Sie müssen Kontaminationsquellen ausfindig machen und sie beseitigen.
Zum Vergleich: MOSH/MOSH-Analoge kritisieren wir auch in sechs anderen geschroteten Leinsamen im Test – allerdings stufen wir hier den Gehalt "nur" als "erhöht" ein. In einigen anderen Produkten wurden die Stoffe wiederum lediglich im Spurenbereich gefunden, die wir nicht abwerten. Manche Leinsamen waren sogar komplett frei von Mineralölrückständen.
Anbieter Dennree findet weniger MOSH – und kein MOAH
Dennree reagierte auf unseren Laborbefund. Laut Anbietergutachten wurde in einem chargengleichen Ruckstellmuster ein geringerer Gehalt an MOSH/POSH und kein MOAH gemessen.
Superfood Leinsamen? Leider ist nur ein Päckchen geschrotete Leinsamen in unserem Test empfehlenswert. Schuld daran ist nicht nur die berüchtigte Bildung von Blausäure. Im Labor zeigten sich weitere Probleme wie Belastungen mit Mineralölbestandteilen und Anzeichen für Fettverderb.
Geschrotete Dennree-Leinsamen "kaum saatig im Geschmack"
Nun bleibt die Frage: Wie schneiden die geschroteten Leinsamen von Dennree im Sensorik-Test ab? Ein geschultes Sensorikteam hat das Produkt hinsichtlich seines Geschmacks und Geruchs begutachtet – und notierte hierzu: "Ganz leicht nussig, ganz leichte Firnisnote"; als Kritikpunkt stellten die Sensorikexperten jedoch fest, dass die Dennree-Leinsamen "kaum saatig im Geschmack" sind. Dafür ziehen wir eine Note ab.
Somit schneidet das Dennree-Produkt in der sensorischen Prüfung mit der Note "gut" ab. Minuspunkte im Sensorik-Test erhalten auch vier andere geschrotete Leinsamen.
So setzt sich das Gesamturteil zusammen
Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Da wir in den geschroteten Dennree-Leinsamen im Test sowohl MOAH als auch MOSH/MOSH-Analoge in einer Menge gefunden haben, die die jeweiligen Richtwerte überschreitet, die wir bei der Bewertung zugrunde gelegt haben, ziehen wir fünf Noten ab. Das Gesamturteil lautet somit "ungenügend".
Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.
Der Test zeigt: Viele geschrotete Leinsamen im Test fallen durch, nur eine Packung ist empfehlenswert. Wir kritisieren insbesondere zu viel enthaltene Blausäure. Mehr dazu lesen Sie hier: Leinsamen-Test: Giftige Blausäure entdeckt – und es gibt weitere Probleme.
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