Berichterstattung untersagt, An Eides statt, Intime Szenen beim Film

1. RBB darf Vor­würfe im Fall Gelb­haar nicht ver­b­reiten (lto.de, Luisa Berger) “Der RBB berichtete über Vorwürfe von Frauen gegen den Politiker Gelbhaar – und musste sie kurz darauf wegen Recherchefehlern in Teilen wieder zurücknehmen. Nun untersagte das [Landgericht] Hamburg dem Sender auch weitere Berichterstattung.” Luisa Berger fasst den Fall bei “Legal Tribune Online” zusammen […]

Jan 22, 2025 - 11:06
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Berichterstattung untersagt, An Eides statt, Intime Szenen beim Film

1. RBB darf Vor­würfe im Fall Gelb­haar nicht ver­b­reiten
(lto.de, Luisa Berger)
“Der RBB berichtete über Vorwürfe von Frauen gegen den Politiker Gelbhaar – und musste sie kurz darauf wegen Recherchefehlern in Teilen wieder zurücknehmen. Nun untersagte das [Landgericht] Hamburg dem Sender auch weitere Berichterstattung.” Luisa Berger fasst den Fall bei “Legal Tribune Online” zusammen – und zwar sowohl inhaltlich als auch juristisch.

2. Wie funktioniert so eine eidesstattliche Versicherung im Journalismus?
(uebermedien.de, Lisa Kräher)
In seiner inzwischen gerichtlich untersagten Berichterstattung über den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar berief sich der RBB auch auf eine eidesstattliche Versicherung. Lisa Kräher erklärt bei “Übermedien”, dass eidesstattliche Versicherungen (EV) in journalistischen Texten dazu dienen können, die Glaubwürdigkeit anonymer Quellen zu untermauern und die Berichterstattung rechtlich abzusichern. Medienhäuser seien jedoch keine Behörden, daher habe eine EV juristisch erst dann Gewicht, wenn sie in einem presserechtlichen Verfahren vor Gericht vorgelegt werde. Außerdem warnt Kräher: “Nur, weil jemand etwas in einer eidesstattlichen Versicherung angibt, ist das nicht zwingend richtiger bzw. glaubhafter als Aussagen anderer Quellen. Deshalb ist eine eidesstattliche Versicherung auch kein Freibrief für Journalisten, Inhalte oder deren Absender weniger genau zu überprüfen als andere Aussagen.”

3. “Samma, wie lange wollt ihr bei dem Scheiß bleiben?”
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Während der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident fragte ein Simultandolmetscher des Senders Phoenix on air die Regie: “Samma, wie lange wollt ihr bei dem Scheiß bleiben?” Phoenix erklärte später, dass es sich um eine technische Panne gehandelt habe, und betonte, dass die Äußerung nicht die Meinung des Senders widerspiegele.
Weiterer Lesetipp: Bei n-tv.de erklärt Dolmetscher Frank Deja, dass er eine falsche Taste gedrückt habe und deshalb ungewollt zu hören gewesen sei. Außerdem geht er auf den Inhalt seiner Aussage ein: “Die politischen Inhalte sind nicht das Problem. Ich dolmetsche ständig Leute, mit deren politischen Inhalten ich nicht einverstanden bin. Das Problem bei Trump war, dass er auf einmal anfing, frei zu assoziieren oder dreimal hintereinander dasselbe zu sagen. Diesen wirren Gedankensprüngen zu folgen, ist die Schwierigkeit beim Dolmetschen.” (n-tv.de, Hedviga Nyarsik)

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4. Instagram unterdrückt Suchtreffer
(spiegel.de)
Meta-Chef Mark Zuckerberg kündigte kürzlich einen Kurswechsel hin zu mehr “freier Rede” auf Plattformen wie Instagram und Facebook an. Doch Nutzerinnen und Nutzer hätten festgestellt, dass bei bestimmten Hashtags wie #democrat oder #abortion keine Suchergebnisse kämen, während ähnliche Begriffe wie #republican weiterhin Treffer geliefert hätten. Auf Nachfrage habe Meta erklärt, dass es sich um einen “Fehler” handele, der schnell behoben werde.

5. Reichweite reicht nicht
(verfassungsblog.de, Manu Winau)
Mona Winau argumentiert, dass die Bundesregierung die Nutzung von Social-Media-Plattformen wie X und Facebook nicht mit ihrem verfassungsrechtlichen Informationsauftrag rechtfertigen könne, da dort Inhalte vor allem nach der Aufmerksamkeitsökonomie priorisiert würden und nicht die sachliche und neutrale Information gefördert werde. Winau kritisiert, dass die Präsenz des Staates auf den Plattformen nicht nur deren Reichweite erhöhe, sondern indirekt auch Desinformation und populistische Inhalte fördere.

6. Intime Szenen beim Film
(verdi.de, Gunter Becker)
Gunter Becker hat mit der Bremer Intimitätskoordinatorin Sarah Lee über deren Arbeit gesprochen, die zunehmend Teil von Film- und TV-Produktionen sei. Lee erklärt, wie sie intime Szenen choreografiert, um Sicherheit, Einvernehmen und erzählerische Wirkung zu gewährleisten, und welche zwischenmenschlichen und technischen Fähigkeiten dafür erforderlich sind.

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