TikTok, CapCut, Lemon8 und Co. nicht mehr in US App Stores – Rückkehr wohl nur bei Verkauf

Neben TikTok und CapCut sind derzeit diverse Apps nicht mehr zum US Download verfügbar. Trotz Trumps Zusicherungen ist die Situation für Apple und Co. vertrackt, ein TikTok-Verkauf in den USA noch immer problematisch. Wir blicken auf den Status quo.

Jan 22, 2025 - 16:28
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TikTok, CapCut, Lemon8 und Co. nicht mehr in US App Stores – Rückkehr wohl nur bei Verkauf

Sowohl TikTok als auch CapCut sind in den USA nach einem kurzen Shutdown am 19. Januar wieder verfügbar. Doch die ByteDance Apps können nur von bestehenden Usern genutzt werden. In den US App Stores sind sie weiterhin nicht verfügbar. Da Apple, Google und Co. Strafen fürchten, warten sie mit einer Wiedereinführung womöglich so lange, bis ByteDance das US-Geschäft der Apps an ein US-Unternehmen verkauft. Doch dieses Vorhaben hat Hindernisse; und die Uhr tickt.


TikTok schon wieder zurück:

Trump lässt sich feiern und fordert Joint Venture

TiKTok Logo in Halle
© Jonathan Kemper – Unsplash


Diese Apps sind in den USA nicht mehr zum Download verfügbar

Nach Informationen von AppleInsider sind neben TikTok, Lemon8 und CapCut die folgenden Apps nicht mehr zum Download in US App Stores verfügbar:

  • Gauth: AI Study Companion
  • Hypic
  • Lark – Rooms Display
  • Lark – Team Collaboration
  • Lark Rooms Controlle
  • MARVEL SNAP
  • TikTok Shop Seller Center
  • TikTok Studio

Die Grundlage für den Ausschluss aus den App Stores bildet der Protecting Americans from Foreign Adversary Controlled Applications Act. Doch für die Betreiber:innen der Apps gibt es Hoffnung, zumindest auf Seiten von TikTok. Denn der neue US-Präsident Donald Trump verkündete nicht nur, dass TikTok zurück sei, sondern unterzeichnete auch einen Erlass, um ByteDance weitere 75 Tage zuzuschreiben, um das US-Geschäft TikToks an ein US-Unternehmen zu verkaufen. Ob dann auch Lemon8 und CapCut sowie weitere ByteDance Apps wieder zum Download bereitstünden, bleibt unklar. Aktuell scheuen Apple und Google davor zurück, gegen noch geltendes US-Recht die besagten Apps wieder zum Download bereitzustellen.

TikTok-Rückkehr noch auf wackligen Beinen

Derweil operiert beispielsweise TikTok wieder, nach Absprachen mit Service Providern wie Oracle, die von Trump Zusicherungen für die konsequenzlose Nutzung erhalten haben sollen. Doch Oracle könnte, genau wie Apple und Google, sollten diese die Apps ohne rechtliche Handhabe wieder anbieten, mit juristischen Konsequenzen konfrontiert werden. Immerhin hat der Supreme Court erst im Januar den TikTok-Bann vor dem Inkrafttreten am 19. Januar bestätigt. An der rechtlichen Grundlage hat sich noch nichts geändert, wenngleich Donald Trump auf eine neue Lösung pocht. Dabei plant dieser offenbar, die TikTok-Bereitstellung in den USA an ein Joint Venture zu knüpfen, das nicht nur eine US-Übernahme des Geschäfts für die Vereinigten Staaten, sondern auch eine finanzielle Beteiligung der US-Regierung an den Umsätzen vorsieht.

Dafür gibt es keine rechtliche Handhabe und ByteDance sowie ein mögliches Übernahmeunternehmen dürften Einwänden gegen diese Beteiligung vorbringen. Ob ByteDance einem Verkauf überhaupt zustimmen würde, ist immer noch unklar. Es ist derzeit der einzige Weg zum Fortbestehen in den USA; doch obwohl der US-Markt für TikTok sehr wichtig ist, ist die Plattform nicht von diesem abhängig. Die stellvertretende Direktorin der Presseabteilung des Außenministeriums der Volksrepublik China, Mao Ning, erklärte kürzlich auf einer Pressekonferenz:

TikTok has operated in the US for years and been very popular with American users. It has played a positive role in boosting US employment and consumption. We hope the US will earnestly listen to the voice of reason and provide an open, fair, just and non-discriminatory business environment for market entities from all countries. When it comes to actions such as the operation and acquisition of businesses, we believe they should be independently decided by companies in accordance with market principles. If it involves Chinese companies, China’s laws and regulations should be observed.

Es gibt jedoch Gerüchte darüber, dass der Tech-Milliardär und X-Eigner Elon Musk als potentieller Käufer des US-Geschäfts diskutiert wurde. Laut Engadget hat ByteDance-Gründer Zhang Yiming einen guten Kontakt zu Musk, der wiederum als naher Trump-Verbündeter gilt.

Sowohl TikTok als auch CapCut sind in den USA nach einem kurzen Shutdown am 19. Januar wieder verfügbar. Doch die ByteDance Apps können nur von bestehenden Usern genutzt werden. In den US App Stores sind sie weiterhin nicht verfügbar. Da Apple, Google und Co. Strafen fürchten, warten sie mit einer Wiedereinführung womöglich so lange, bis ByteDance das US-Geschäft der Apps an ein US-Unternehmen verkauft. Doch dieses Vorhaben hat Hindernisse; und die Uhr tickt.


Geht TikTok jetzt an Elon Musk?

Zwischen „reiner Fiktion“ und X-Kontrolle über Entertainment App

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© Solen Feyissa – Unsplash, Duncan.Hull (eigenes Werk) – Wikipedia.de, CC BY-SA 3.0 (Änderungen wurden vorgenommen via Canva)


Zudem war TikTok CEO Shou Zi Shew bei Trumps Amtseinführung anwesend und zeigte sich in einer Reihe mit Amazon-Gründer Jeff Bezos, Meta CEO Mark Zuckerberg und Co. Er saß neben Tulsi Gabbard, die in Trumps Kabinett Geheimdienstchefin werden soll.

Die Zukunft von TikTok, CapCut und Co. hängt jetzt an Gesetzesveränderungen, Verkaufsgesprächen und vielen politisch motivierten Entscheidungen. Dabei stellt sich die Frage, ob diverse Medienplattformen in den USA auch inhaltlich politischen Vorgaben der Machtstärksten folgen. X und Meta haben kürzlich bereits Hinweise auf eine voreingenommene Content-Darstellung geliefert, die die Republikaner:innen und Personen wie Donald Trump bevorzugt behandelt.


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© Meta / BBC News via Canva

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