Warum UX-Strategien das wichtigste Handwerkszeug für UX-Manager:innen sind
Ich habe nach dem Studium als UX-Designer in meiner eigenen Agentur gearbeitet. Da ging es im Alltag viel um gestalterische Themen in Kundenprojekten. […]
Ich habe nach dem Studium als UX-Designer in meiner eigenen Agentur gearbeitet. Da ging es im Alltag viel um gestalterische Themen in Kundenprojekten. Daher waren für mich UX-Methoden und UX-Prozesse bzw. insbesondere Gestaltungsprozesse das absolut wichtigste Handwerkszeug – dachte ich. Später bin ich dann in eine UX-Agentur für UX-Research gewechselt und habe mich dort mit qualitativen Research-Projekten beschäftigt. Und auch hier waren UX-Methoden und UX-Prozesse das absolut wichtigste Handwerkszeug – dachte ich.
Ich dachte, dass ich mit einer guten Anwendung von UX-Methoden und der Durchführung von UX-Prozessen den Unternehmen nicht nur mit einzelnen Designartefakten oder Erkenntnissen zum Produkterfolg verhelfen kann, sondern dass die Anwendung von UX-Methoden schon dazu beiträgt, dass die Unternehmen den Mehrwert von UX verstehen und dadurch die Etablierung von UX gefördert wird.
Als ich später die Verantwortung für UX in einem großen Unternehmen übernehmen durfte, wurde mir schnell klar, dass dieser Ansatz allein nicht tragfähig ist. Die Anwendung von UX-Methoden trägt kurzfristig zur Lösung konkreter Problemstellungen oder Fragestellungen bei. Mit ein bisschen Hype drumherum schafft man es damit auch kurzfristig in einem großen Unternehmen für Aufmerksamkeit zu sorgen. Man schafft es, “eine neue Sau durchs Dorf zu treiben”, wie man bildlich sagt. Aber man etabliert die UX-Methoden bzw. die UX-Denke damit nicht wirklich. Wenn der Hype vorbei ist und die Sau aus dem Dorf wieder rausgelaufen ist, dann kehrt das Unternehmen in der Regel zum bisherigen Tagesgeschäft zurück.
Etablierung von UX ist eine langfristige Angelegenheit
Um UX bzw. eine menschzentrierte Arbeitsweise zu etablieren, müssen viele Aspekte der Unternehmensorganisation und der Unternehmensprozesse angepasst werden. Es braucht zahlreiche gute Erfolgsbeispiele und Vorbilder, die durch ihre Erfolge für Anwender:innen und Kund:innen zu einer dauerhaften Verhaltensänderung und menschzentrierten Arbeitsweise beitragen.
Damit so ein großes und langfristiges Vorhaben gelingt, braucht es eine gute UX-Strategie. Diese hilft dabei, die Vision klar zu formulieren und zu erkennen, an welchen Handlungsfeldern gearbeitet werden sollte, um diese Vision zu erreichen.
UX-Strategien helfen dabei, Fokus zu halten
Die Umsetzung einer UX-Strategie ist in den seltensten Fällen die Hauptaufgabe von UXler:innen. In der Regel erfolgt die Etablierung von UX in Unternehmen nebenbei.
Eine gut ausgearbeitete und implementierte UX-Strategie definiert nicht nur eine klare Vision und Ziele. Sie dient als Kompass, der UXler:innen dabei hilft, trotz Tagesgeschäft ihre strategischen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.
UX-Strategien verbinden UX mit den Geschäftszielen
Eine gute UX-Strategie schlägt die Brücke zwischen den Bedürfnissen der Anwender:innen bzw. Kund:innen und den Unternehmenszielen. Das erleichtert UXler:innen die Argumentation. Es hebt die UX-Strategie aus dem operativen Klein-Klein des Alltags auf die Managementebene.
Eine gute UX-Strategie setzt sich fast von allein um
UX-Strategien schaffen einen Rahmen für die Erreichung langfristiger Ziele. In Kombination mit einer Systematik zur Umsetzung, wie z.B. OKR, lässt sich eine Taktung schaffen, in der sich Mitarbeitende immer wieder an der UX-Strategie ausrichten. Sie bekommen dadurch eine klare Orientierung, die es ihnen erlaubt, Entscheidungen im Sinne der Strategie zu treffen, ohne ständig Rückfragen stellen zu müssen. Mit dieser nahtlosen Integration der UX-Strategie in die tägliche Arbeit der Mitarbeitenden kommt man der langfristigen UX-Vision kontinuierlich näher.
UX-Strategien sind ein unternehmenspolitisches Kommunikationsmittel
Eine UX-Strategie ist ein hervorragendes Kommunikationsmittel, um Stakeholder ins Boot zu holen. Sie bietet eine klare und nachvollziehbare Darstellung der geplanten UX-Maßnahmen und deren Nutzen. Sie unterstützt das Alignment von Zielen und die Erkennung von Zielkonflikten. UXler:innen können so besser vermitteln, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden und welche Auswirkungen sie haben. Dies fördert das Verständnis und die Akzeptanz für UX-Maßnahmen auf allen Ebenen des Unternehmens.
Fazit
Für UXler:innen, die UX in ihren Unternehmen etablieren wollen, sind UX-Strategien weit mehr als nur ein schönes Add-on. Sie sind das zentrale Werkzeug, um ihre Rolle effektiv und wirkungsvoll auszufüllen. Durch eine klare Vision, die Verknüpfung mit Geschäftszielen und eine systematische Umsetzung schaffen sie die Grundlage für nachhaltigen Erfolg.
Aus diesem Grund habe ich meine Erfahrungen mit UX-Strategien und meine Best-Practices in ein Seminar gepackt. In diesem möchte ich Dir meinen Weg der Erarbeitung und Umsetzung von UX-Strategien vermitteln.
Seminar “UX-Strategie entwickeln, kommunizieren und umsetzen”
In diesem Seminar lernst Du, wie Du eine fundierte UX-Strategie entwickelst, die auf die spezifischen Ziele und Herausforderungen Deines Unternehmens abgestimmt ist. Du erfährst, wie Du eine klare UX-Vision formulierst, die als Leitfaden für alle strategischen Maßnahmen dient. Außerdem lernst Du, wie Du den Ist-Zustand und die Handlungsfelder systematisch analysierst und priorisierst, um Deine Strategie effektiv umzusetzen. Du erlernst Methoden zur Einbindung von Stakeholdern und zur Erfolgsmessung, um Deine Strategie nachhaltig zu verankern und Fortschritte kontinuierlich zu evaluieren.