Überwachungskamera Ring Pan-Tilt Indoor Cam im Test
Mit der Ring Pan-Tilt Indoor Cam können Anwender dank eines beweglichen Objektivs Innenräume komplett überwachen. Was die kleine PTZ-Überwachungskamera sonst noch leistet, zeigt der Test.
Mit der Ring Pan-Tilt Indoor Cam können Anwender dank eines beweglichen Objektivs Innenräume komplett überwachen. Was die kleine PTZ-Überwachungskamera sonst noch leistet, zeigt der Test.
Die Pan-Tilt Indoor Cam von Ring bietet ein schwenk- und neigbares Objektiv und ermöglicht damit eine Rundumsicht. Das vertikale Sichtfeld fällt mit 169° sehr üppig aus. Die für Innenräume vorgesehene Überwachungskamera löst mit Full-HD auf, bietet eine Gegensprechfunktion sowie ein Datenschutzvisier. Letzteres kennen wir schon von der Ring Indoor Cam 2. Gen. (Testbericht) mit starrem Objektiv. Damit kann man die Ring-Kameras einfach ausschalten, indem man das Visier vor das Objektiv schiebt. Was die Ring Pan-Tilt Indoor Cam sonst noch bietet, zeigt der Test.
Design, Lieferumfang & Funktionen
Im Grunde sieht die Pan-Tilt Indoor Cam aus wie die Ring Indoor Cam mit drehbarem Sockel. Und in der Tat gleichen sich die beiden Überwachungskameras wie Zwillinge, zumindest wenn man von vorn lediglich den Kamerakorpus in Augenschein nimmt. Dazu zählt auch die Status-LED, die kontinuierlich in Blau leuchtet, sobald der Aufnahmemodus aktiv ist. Apropos Aufnahme: Beide zeichnen Videos mit Full-HD und einer maximalen Bildrate von 25 Bildern pro Sekunde auf.
In der Gesamtbetrachtung wird jedoch schnell klar, dass es zwei unterschiedliche Überwachungskameras sind. Den Unterschied macht der schwere Standfuß der Pan-Tilt Indoor Cam. Während die Indoor Cam knapp 80 Gramm auf die Waage bringt, sind es bei der Pan-Tilt Indoor Cam 213 Gramm.
Mit dem beweglichen Standfuß bietet die Pan-Tilt Indoor Cam eine 360°-Rundumsicht mit einem 169° großen vertikalen Sichtfeld. Die Steuerung in der App funktioniert zügig und zuverlässig, wobei die Neuausrichtung des Objektivs relativ leise erfolgt. Allerdings bietet sie keine Festlegung von bestimmten Positionen. Lediglich die Standard-Ausrichtung ist einstellbar. Auch auf eine Bewegungsverfolgung muss man bei der Ring-Kamera verzichten.
Die Pan-Tilt Indoor Cam kann auf einer ebenen Fläche, an der Decke oder an einer Wand montiert werden. Entsprechende Halterungen sowie Schrauben und Dübel sind im Lieferumfang enthalten. Dank des drei Meter langen Verbindungskabels ist man bei der Montage relativ flexibel. Ein für die Stromversorgung nötiges Netzteil liegt ebenfalls in der Verpackung. Alternativ lässt sich die Ring-Kamera auch an einer USB-Steckdose (Ratgeber) betreiben.
Einrichtung und Konfiguration
Die Inbetriebnahme der Ring Pan-Tilt Indoor Cam ist einfach, dauert wegen der ausführlichen Beschreibung der wichtigsten Funktionen aber etwas länger als bei anderen Überwachungskameras. Anfänger werden die detaillierten Erklärungen während des Set-ups aber zu schätzen wissen. Erfahrene Anwender können diese überspringen. Weitere Details dazu zeigt die Bildergalerie.
Praxis: Benachrichtigungen, Bildqualität und Gegensprechfunktion
Bei der Bewegungserkennung unterscheidet die Ring-Kamera zwischen Personen und anderen sich bewegenden Objekten. Eine Identifizierung von Tieren unterstützt sie hingegen nicht. Benachrichtigungen können Anwender somit auf Personen und auch zeitlich einschränken. Sie erfolgen zeitnah und zuverlässig. Während des Tests hat die Kamera keine Fehlalarme registriert. Dank Advanced Pre-Roll beginnt die Aufnahme bereits ein paar Sekunden früher, sodass man genau nachvollziehen kann, was vorgefallen ist. Eine weitere Warnmöglichkeit bietet der integrierte Lautsprecher in Form einer bis zu 72 dB lauten Sirene, die Anwender so konfigurieren können, dass sie bei einer erkannten Bewegung aufheult.
Die Aufnahmen bei Tageslicht sind detailreich und kontraststark. Bei Gegenlicht vermisst man allerdings eine HDR-Funktion. Eine Nachtsicht in Farbe erzeugt die Ring Pan-Tilt Indoor Cam bei genügend Restlicht. Ist es zu dunkel, dann nimmt sie mangels zusätzlicher LED-Leuchten Videos nur in Schwarzweiß auf. Die Qualität ist dabei gut. Gesichter sind gut zu erkennen und nicht überbelichtet oder unscharf. Im direkten Vergleich mit der 4K-Überwachungskamera Eufy S330 zeigt sich, dass man für detailreiche Bilder nicht unbedingt eine hohe Auflösung benötigt. In der Praxis werden die Bilder beim digitalen Zoomen aufgrund der relativ niedrigen Auflösung jedoch früh unscharf.
Die Gegensprechfunktion funktioniert im Test wie erwartet. Gesprächspartner verstehen sich gut, doch Hi-Fi-Qualität sollte man bauartbedingt, wie bei allen anderen Überwachungskameras, nicht erwarten. Mit der Gegensprechfunktion kann die Ring Pan-Tilt Indoor Cam auch als Babyfon dienen. Aufgrund der fehlenden Geräuscherkennung ist sie aber anderen Modellen, die wie die Eufy Cam 2K (Testbericht) auch weinende Babys erkennen und zudem eine Bewegungsverfolgung bieten, unterlegen.
Welche Smart-Home-Plattformen unterstützt die Pan-Tilt Indoor Cam?
Wenig überraschend unterstützt die Amazon-Tochter Ring mit der Pan-Tilt Indoor Cam den hauseigenen Sprachassistenten Alexa. Wer ein smartes Display wie Amazon Echo Show im Einsatz hat, kann sich den Livestream der Pan-Tilt Indoor Cam darauf ausgeben lassen. Das klappt im Test erwartungsgemäß sehr gut. Wie bei Ring-Kameras üblich erscheint dieser sofort und nahezu ohne Versatz. Zu Google Assistant und Apple Homekit ist die Lösung hingegen inkompatibel. Doch für Homey Pro und Home Assistant existieren Integrationen, sodass Nutzer dieser Smart-Home-Systeme (Bestenliste) Ring-Kameras für Automatisierungen nutzen können. Allerdings unterstützt Home Assistant anders als bei der klassischen Indoor Cam nicht alle Funktionen, sodass etwa die Personenerkennung als Auslöser für Automatisierungen zur Verfügung steht.
Was kostet die Ring Pan-Tilt Indoor Cam?
Regulär kostet die Ring Pan-Tilt Indoor Cam 80 Euro, derzeit bekommt man sie ab 75 Euro. Das ist relativ viel Geld für eine PTZ-Überwachungskamera mit Full-HD-Auflösung. Wer sich für die Ring-Überwachungskamera interessiert, sollte daher besser auf Rabattaktionen wie Prime Day oder Black Friday warten, denn dann wird sie für deutlich weniger angeboten. Zum Black Friday 2024 kostete sie nur 50 Euro.
Was kostet das Ring-Abo?
Wie üblich bei Ring-Überwachungskameras stehen sämtliche Funktionen nur mit einem kostenpflichtigen Cloud-Abo zur Verfügung, das nach der ersten Inbetriebnahme der Ring Pan-Tilt Indoor Cam für 30 Tage kostenlos zur Verfügung steht. Ohne Abo können Anwender lediglich den Livestream einer Kamera betrachten und erhalten nur einfache Benachrichtigungen. Auch das Speichern von Videos ist nur mit Abo möglich.
Mit monatlich 4 Euro respektive 40 Euro jährlich ist die Basic-Variante am günstigsten. Darin sind auch intelligente Benachrichtigungen auf Basis einer Personenerkennung enthalten. Das Standard-Abo für 10 Euro monatlich oder 100 Euro jährlich bietet außerdem noch Live-Video als Bild im Bild sowie einen Livestream von mehreren Kameras. Zusätzlich beinhaltet es eine Ereignisübersicht. Mit einem Premium-Abo für 20 Euro monatlich oder 200 Euro jährlich ist auch eine Daueraufnahme sowie kontinuierliches Live-Video möglich.
Fazit
Im Test punktet die Ring Pan-Tilt Indoor Cam mit einer einfachen Inbetriebnahme und Konfiguration, einer guten Bildqualität sowie zeitnahen und zuverlässigen Benachrichtigungen. Letztere können Anwender mit der intuitiven App, die bereits während der Installation die Funktionsmerkmale detailliert erklärt, zeitlich einschränken. Die durch das schwenk- und neigbare Objektiv gebotene Rundumsicht mit einem 169° großen vertikalen Sichtfeld weiß ebenfalls zu gefallen. Positiv ist auch, dass man mit dem Visier die Kamera schnell ein- und ausschalten kann.
Für die volle Funktionalität der Kamera ist aber ein kostenpflichtiges Ring-Abo nötig. Wer dieses schon nutzt, für den ist Ring Pan-Tilt Indoor Cam eine gute Wahl, wenn es um die Überwachung von Innenräumen geht. Gehören hingegen Bewegungsverfolgung sowie Tiererkennung zum Anforderungsprofil, bietet der Mitbewerb bessere Lösungen – und das ganz ohne kostenpflichtiges Cloud-Abo.
- Rundumsicht mit einem großen vertikalen Sichtfeld
- Privatsphärevisier schaltet Mikrofon und Kamera aus
- gute Bildqualität, zuverlässige Benachrichtigungen
- keine Bewegungsverfolgung
- keine Geräuscherkennung
- wichtige Funktionen nur über kostenpflichtige Cloud