Mutige Frau: Bischöfin Mariann Budde appelliert an Trumps Menschlichkeit – er beleidigt sie

Anders als viele andere beweist Mariann Budde, 65, Rückgrat: Sanft, aber klar übte die Bischöfin von Washington Kritik an der menschenfeindlichen Politik des neuen Präsidenten. Dieser wurde nun persönlich.

Jan 22, 2025 - 18:27
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Mutige Frau: Bischöfin Mariann Budde appelliert an Trumps Menschlichkeit – er beleidigt sie

Anders als viele andere beweist Mariann Budde, 65, Rückgrat: Sanft, aber klar übte die Bischöfin von Washington Kritik an der menschenfeindlichen Politik des neuen Präsidenten. Dieser wurde nun persönlich.

In ihrer Predigt beim traditionellen Gottesdienst nach Donald Trumps Amtseinführung wandte Mariann Budde, 65, sich direkt an den Präsidenten: "Im Namen Gottes bitte ich Sie, sich der Menschen in unserem Land zu erbarmen, die jetzt Angst haben." 

Die Bischöfin ermahnte den Republikaner, Mitgefühl zu haben mit den illegalen Einwander:innen, die oft schon jahrzehntelang im Land leben, und die er per Dekret abschieben lassen will. Sie gab den Menschen, die nun fürchten müssen, aus ihrem Leben gerissen zu werden, ein Gesicht:

Diese Menschen, die unsere Ernte einbringen und unsere Büros putzen, die in Geflügelfarmen arbeiten und in Fleischfabriken, die das Geschirr spülen, nachdem wir im Restaurant gegessen haben, und die in den Krankenhäusern Nachtschichten schieben – sie sind vielleicht keine Bürger oder haben nicht die richtigen Papiere, aber die riesige Mehrheit der Einwanderer sind keine Kriminellen. Sie zahlen Steuern und sind gute Nachbarn, und sie sind gläubige Mitglieder unserer Kirchen, Moscheen, Synagogen und Tempel.

Außerdem bat sie den Präsidenten um Empathie für queere Menschen, die nun um ihr Leben fürchteten. Trump hatte verfügt, dass es ab jetzt "nur noch zwei Geschlechter" gebe.

Buddes Appell an die Menschlichkeit provoziert den Präsidenten

Ein Affront für den US-Präsidenten, dem sein Unmut schon während der Predigt anzusehen war. Trump bezeichnete die Geistliche nun auf seiner Plattform "Truth Social" als "linksradikale Trump-Hasserin". Ihre Äußerungen seien "fies" und "unangemessen" gewesen und sie schulde der Öffentlichkeit eine Entschuldigung. Abgesehen davon sei der Gottesdienst langweilig und uninspirierend gewesen. "Sie ist nicht sehr gut in ihrem Job!", urteilte er.

Schon in seiner ersten Amtszeit hatte Budde Trump öffentlich kritisiert. In der "New York Times" verurteilte sie einen umstrittenen Auftritt Trumps. Dieser hatte mit einer Bibel vor der St. John's Church in Washington posiert – unmittelbar nachdem er angekündigt hatte, notfalls Militär gegen "Black Lives Matter"-Demonstrant:innen einzusetzen. Budde schrieb, sie sei "entsetzt" darüber, wie Trump die Bibel und das Kirchengebäude für seine politische Agenda missbraucht habe. 

Bischöfin Mariann Budde ist offenbar eine Frau, die sich von der extremen Rechten nicht einschüchtern lässt, egal wie mächtig sie ist. Sie steht zu ihren Werten und sagt, was sie denkt. Und dafür feiern wir sie.

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