Passivrauchen: Deutschland braucht ein Rauchverbot im Freien!
Osaka macht's vor: Zur Expo 2025 verbietet die japanische Großstadt das Rauchen im Freien. Auch die EU empfiehlt Verbotszonen. Deutschland sollte jetzt nachziehen
Osaka macht's vor: Zur Expo 2025 verbietet die japanische Großstadt das Rauchen im Freien. Auch die EU empfiehlt Verbotszonen. Deutschland sollte jetzt nachziehen
Die Sonne scheint, die ganze Familie kommt zusammen, um beim Lieblingsitaliener essen zu gehen. Ein Tisch auf der Terrasse ist gefunden – und dann zündet sich jemand am Nachbartisch eine Zigarette an. Die frische Luft weicht dem Tabakrauch. Ähnlich an der Haltestelle: Der Typ, der noch schnell eine rauchen will, bevor der Bus kommt. Oder die Freundin, die beim gemeinsamen Kaffeetrinken die Schachtel zückt. Für Nichtraucherinnen und Nichtraucher ist das nicht nur lästig. Das Passivrauchen schadet nachweislich ihrer Gesundheit – obwohl sie sich nie selbst für dieses Risiko entschieden haben. Geht es nicht auch anders?
Drei Monate vor Eröffnung der Expo 2025 verbietet die japanische Stadt Osaka das Rauchen im Freien – zum Schutz der 2,7 Millionen Einwohnenden und rund 28 Millionen erwarteten Gäste. "Wir wollen Osaka zu einer Stadt machen, in der sich die Menschen auf rauchfreien Straßen sicher fühlen", sagte Bürgermeister Hideyuki Yokoyama zu dem neuen Gesetz. Zigarettenrauch stellt demnach eine öffentliche Bedrohung dar. Damit hat Yokoyama recht: Es gibt keinen überzeugenden Grund, Rauchen auf der Straße weiterhin zuzulassen – aber sehr gute Gründe, es zu verbieten. Auch in Deutschland.
Ein Verbot schützt vor dem Passivrauchen
Der Glaube, dass Rauchen im Freien für andere harmlos sei, ist ein Trugschluss. In einem Umkreis von bis zu zwei Metern um die rauchende Person herum wabern Feinstaub und Schadstoffe durch die Luft – darunter mehr als 70 krebserregende und vermutlich krebserregende Stoffe wie Arsen, Blei und radioaktives Polonium. Manche dieser Giftstoffe finden sich auch in den Aerosolen von E-Zigaretten wieder. Mit dem Rauchen aufhören
Und das hat Folgen: Bereits eine kurze Exposition kann die Blutgefäße verengen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Besonders empfindliche Gruppen wie Asthmatiker oder Menschen mit Lungenerkrankungen reagieren oft sofort auf Tabakrauch, da er die Atemwege reizt und entzündliche Prozesse im Körper auslösen kann. Schon 2006 bestätigte eine Analyse der US-Gesundheitsbehörde: Es gibt keine sichere Menge an Passivrauch. Jede zusätzliche Belastung kann langfristig zu Gesundheitsproblemen führen.
Auch die EU-Kommission empfiehlt das Verbot
Nicht nur Osaka verbietet das Rauchen im Freien deshalb vollständig. Die EU-Kommission empfiehlt, rauch- und dampffreie Zonen an Haltestellen, Spielplätzen und Schulen einzurichten. Als die Grünen die Empfehlung 2024 aufgriffen, folgten die üblichen Vorwürfe einer Verbotskultur. Es geht aber nicht primär darum, Raucherinnen und Rauchern etwas wegzunehmen. Sondern darum, Nichtrauchenden etwas zu bewahren: ihre körperliche Unversehrtheit.
Zehn schlechte Angewohnheiten, die Umwelt und Klima schaden
Natürlich greifen auch Raucherinnen und Raucher oft nicht freiwillig zur Zigarette: Nikotin macht nun mal hochgradig abhängig. Diese Sucht darf aber nicht auf Kosten anderer gehen. Insbesondere Risikogruppen und Kinder müssen vor den Folgen bewahrt werden. Ein Verbot wie in Osaka würde helfen, die Gesundheit aller auch in der Öffentlichkeit zu schützen.