Influenza: Mitten in der Grippewelle: Soll ich mich jetzt noch impfen lassen?

Während immer mehr Menschen in Deutschland an Influenzaviren erkranken, sind viele noch immer nicht geimpft. Für manche wäre es sinnvoll, das auch jetzt noch nachzuholen 

Feb 5, 2025 - 19:48
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Influenza: Mitten in der Grippewelle: Soll ich mich jetzt noch impfen lassen?

Während immer mehr Menschen in Deutschland an Influenzaviren erkranken, sind viele noch immer nicht geimpft. Für manche wäre es sinnvoll, das auch jetzt noch nachzuholen 

Die Grippewelle rollt. Das zumindest legen die wöchentlichen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) nahe. Seit dem Jahreswechsel werden immer mehr Influenzaerkrankungen in Deutschland registriert, im Verlauf dieser Woche gar so viele wie in den vergangenen zehn Jahren nicht. Schlüsse über die Schwere der Grippewelle lassen sich jedoch anhand der Daten noch nicht ziehen. Zumal die Zahlen weiter steigen, ein Scheitelpunkt noch nicht absehbar ist.  

"Die Schwere einer Grippewelle können wir erst nach der Welle zuverlässig beurteilen", sagt RKI-Pressesprecherin Susanne Glasmacher. Zum einen, weil die Daten aus sehr unterschiedlichen, schwer vergleichbaren Quellen stammten: etwa aus Arztpraxen, Abwassseruntersuchungen oder der Bevölkerung selbst. Zum anderen aber besage die bloße Zahl der möglicherweise Infizierten wenig über die Schwere der Verläufe. "Kinder erkranken oft, aber meist nicht schwer", sagt Glasmacher. "Die Alten hingegen erkranken selten, aber häufiger schwer. Auch Impfquoten spielen eine Rolle." 

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Grippeviren treten in unterschiedlichen Stämmen auf. Welcher Typ die saisonale Grippewelle dominiert, lässt sich im Vorfeld nicht sicher vorhersagen. Deshalb beobachten die Weltgesundheitsorganisationen und andere jedes Jahr die Verbreitung der verschiedenen Stämme und versuchen, diejenigen zu identifizieren, die sich am wahrscheinlichsten stark ausbreiten. Auf der Grundlage dieser Analysen setzen die Hersteller ihre Impfstoffe für die aktuelle Grippesaison zusammen. 

Im Winter 2024/25, so zeigen es laut RKI erste Laboruntersuchungen, scheint der Impfstoff gut gegen jene Viren zu schützen, die im Moment zirkulieren. Auch hier gilt jedoch: Die Wirksamkeit der Impfung lässt sich erst am Ende der Welle abschließend beurteilen, wenn es valide Statistiken zur Impfquote und den mit der Grippewelle in Zusammenhang stehenden Todesfällen gibt. 

Ist eine Impfung auch jetzt, mitten in der Grippewelle, noch sinnvoll? 

Der beste Zeitraum für eine Impfung liegt zwischen Oktober und Mitte Dezember. So bleibt ausreichend Zeit, bis die Grippewelle über Büros, Schulen und Kindergärten hereinbricht: Nach der Impfung dauert es 10 bis 14 Tage, bis der Körper genügend Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat. Wer es jedoch verpasst hat, sich im Herbst gegen Grippe impfen zu lassen, kann das auch jetzt noch nachholen. "Die Grippewelle dauert üblicherweise drei bis vier Monate und hat dieses Jahr Anfang Januar begonnen", sagt Glasmacher. "Der Körper hätte also noch einige Wochen Zeit, um einen Schutz aufzubauen, und entgeht so möglicherweise einer Erkrankung." 

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die saisonale Grippeimpfung unter anderem für Menschen ab 60 Jahren oder mit chronischen Erkrankungen, ohnehin gesundheitsgefährdete Personen sowie Schwangere ab dem vierten Monat. (Eine vollständige Liste der Empfehlungen finden Sie hier.) Doch auch für Personen, die nicht in diese Gruppen fallen, könnte eine Impfung sinnvoll sein, sagt Glasmacher: "Am besten besprechen diejenigen das mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin."