Ich hab einen Teil der Borderlands-Reihe fast 3 Jahre lang gemieden, doch jetzt bereue ich es
MeinMMO-Redakteur Nikolas Hernes ist großer Borderlands-Fan, doch einen Teil hat er jahrelang gemieden. Zu Unrecht, wie er jetzt weiß. Der Beitrag Ich hab einen Teil der Borderlands-Reihe fast 3 Jahre lang gemieden, doch jetzt bereue ich es erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
Borderlands 4 wird 2025 voraussichtlich endlich erscheinen. Bis es so weit ist, kann man sich aber noch in den anderen Titeln der Shooter-Reihe austoben. MeinMMO-Redakteur Nikolas Hernes wollte nach fast 3 Jahren endlich einen Teil nachholen, den er eigentlich gemieden hat. Und das hat sich gelohnt.
Vorneweg muss ich sagen, ich liebe die Borderlands-Reihe. Ich bin damals mit Teil 2 eingestiegen, holte direkt den Ersten nach und kaufte mir zum Release auch Borderlands: The Pre-Sequel und Borderlands 3. In der gesamten Reihe habe ich über 1000 Stunden gesammelt und alle paar Monate werfe ich Teil 2 oder 3 noch gerne an.
Bei Tiny Tina’s Wonderlands war das aber anders. Als das Spiel 2022 erschienen ist, hatte ich gar kein Interesse am Fantasy-Spin-off des Loot-Shooters. Ich liebe zwar den DLC, auf dem die Idee basiert, doch ich dachte immer, es sei einfach nur ein lang-gestreckter Version davon.
2024 wurde endlich Borderlands 4 angekündigt. Im Zuge dessen wollte ich es dann doch wagen und den letzten Teil der Reihe nachholen, den ich bisher nicht gespielt habe. Und was soll ich sagen: Ich habe mich tatsächlich geirrt.
Gameplay ist gewohnt spaßig
Was ist Tiny Tina’s Wonderlands für ein Spiel? Im Kern ist es ein klassischer Borderlands-Shooter. Statt schmutziger Sci-Fi-Welt gibt es klassische Fantasy-Themen. Abseits davon ballert ihr aber mit normalen Waffen, die dann gerne mal aussehen wie eine Armbrust. Statt Granaten gibt es Zaubersprüche.
Das reine Ballern und Looten macht auch direkt, wie gewohnt, ziemlich viel Spaß. Man hat das gleiche Movement und Waffenhandling wie in Borderlands 3. Manche Projektil-Arten gefielen mir leider gar nicht, aber das ist wohl Geschmackssache.
Der Skilltree hat mir überraschend viel Spaß gemacht. Es gibt keinen festen Charakter mehr. Man sucht sich eine Klasse, im späteren Verlauf noch einmal eine zweite aus und kombiniert die Skills. Vor allem Builds mit viel Elementarschaden haben es mir angetan.
Mein anfängliches Problem war eher das Setting. Ich bin nicht der größte Fantasy-Fan, und der Anfang von Wonderlands hat mich erst einmal abgeschreckt. Es wirkte einfach wieder wie das Tiny-Tina-DLC aus Borderlands 2. Auch die ersten Nebenquests wirkten wie Stangenware.
Doch als ich die anfänglichen Missionen beendet hatte, wurde ich überrascht. Die weiteren Gebiete und Quests, vor allem optionale, haben wir richtig viel Spaß gemacht.
Eine riesige Bohnenranke und der Witcher waren meine Highlights
In einer größeren Nebenquest soll man einen Bohnenmann in eine Stadt werfen. Das sorgt dafür, dass die Stadt sich verändert und eine riesige Bohnenranke entsteht. Dieses Gebiet zu erkunden, hat mir richtig viel Spaß gemacht. Vor allem, weil sie immer eine größere Nebenquest bereithalten, die durch kurze, andere Quests versüßt werden.
Eine meiner Lieblingsquests war eine Parodie auf den Witcher, der in dem Spiel wie ein unfreundlicher Typ präsentiert wird, dessen Persönlichkeit vor allem darüber definiert wird, dass er alles kann und ein großer Womanizer ist.
Doch auch die Hauptquest ist sympathisch. Die neuen Figuren Valentin und Frette, die mit Tina eine DnD-Kampagne spielen, sind charmant und man hört ihren Kommentaren gerne zu. Auch kleinere Gags aus dem DnD-Kosmos haben mir gefallen. In einer Quest muss sich Tina beispielsweise etwas ganz Neues einfallen lassen, weil die Spieler nicht den Weg gehen, den sie geplant hat. Ein Schicksal, das wohl viele Dungeon Master kennen.
Zusätzlich dazu hat es mich überrascht, dass es auch visuell viel Abwechslung gibt, zumindest, wenn man dem Borderlands-Stil etwas abgewinnen will.
Es gibt aber auch Kritik
Ich mag Tiny Tina’s Wonderlands mittlerweile echt gerne. Auch das Endgame möchte ich mir noch anschauen. Aber es gibt auch einige Kritikpunkte, die beim Spielen stören könnten.
- Die Overworld-Karte hätte es nicht gebraucht. Konzeptionell ist sie ganz süß, spielerisch aber ziemlich unspektakulär. Die Random-Encounter wirkten immer wie Fremdkörper, die ich nach dem ersten Mal alle geskippt habe.
- Das Endgame in Wonderlands besteht vor allem aus den Chaos-Rängen. Man läuft kleine Dungeons und Kämpfe ab und kann nach einem Run guten Loot bekommen. Mir persönlich macht das viel Spaß, weil es an Spiele wie Diablo erinnert. Aber mehr als kleine Arena- und Bosskämpfe, die immer schwerer werden, sind sie nicht.
Der wohl größte Kritikpunkt sind die DLCs. Borderlands ist dafür bekannt, euch als Zusatzinhalte umfangreiche DLC-Kampagnen zu bieten. Das gibt es hier nicht. Die DLCs sind neue thematische Dungeons, Items und Herausforderungen, die ihr ablaufen könnt. Einmaliges Durchspielen geht in maximal 30 Minuten. Neue Geschichten gibt es nicht.
Das ist verschenktes Potenzial, denn das große DnD-Vorbild bietet viele, oft auch kleinere, Kampagnen, die euch neue Szenarien präsentieren.
Trotz all der Schwächen habe ich Tiny Tina’s Wonderlands sehr genossen. Es ist kurzweilig und hat viele Stärken, die ich an der Borderlands-Reihe so liebe. Ich hätte es gerne zum Release erlebt und mich mit der Community auf Geheimnisse und neue Builds gestürzt. Für mich kommt das Spiel zwar nicht an Borderlands 3 und schon gar nicht an Borderlands 2 ran, doch das muss es auch nicht.
Wonderlands ist trotz vieler Kritikpunkte ein gutes Spiel, dass euch vor allem als Snack die Wartezeit auf Borderlands 4 versüßen kann. Vor allem im Koop mit Freunden. Eine Liste aller Borderlands-Spiele im Ranking hat MeinMMO-Autor Max Handwerk für euch erstellt: 6 Spiele zu Borderlands im Ranking
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