Frischer Post-Punk aus LA – Cure For Youth im Interview
Hinter Cure For Youth stehen Scott und Catie, ein kreatives Duo, das derzeit in Los Angeles lebt. Vor wenigen Tagen bin ich durch ihren Song „Too Far Again“ auf die beiden aufmerksam geworden und war sofort begeistert. Ich durfte ihnen ein paar Fragen zu ihrer Herkunft, ihrer Inspiration und ihrer Zukunft stellen. Danke, dass ihr […]
Hinter Cure For Youth stehen Scott und Catie, ein kreatives Duo, das derzeit in Los Angeles lebt. Vor wenigen Tagen bin ich durch ihren Song „Too Far Again“ auf die beiden aufmerksam geworden und war sofort begeistert. Ich durfte ihnen ein paar Fragen zu ihrer Herkunft, ihrer Inspiration und ihrer Zukunft stellen.
Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt! Könnt ihr euch zu Beginn bitte kurz vorstellen?
Scott: Hi, ich bin Scott. Ich spiele Gitarre, Bass und singe in Cure for Youth.
Catie: Hi, ich bin Catie. Ich spiele Synth, lerne Bass und singe in Cure for Youth.
S: Wir haben uns vor 12 Jahren in Berlin kennengelernt, sind seit 10 Jahren ein Paar und machen seit zwei Jahren gemeinsam Musik. Aktuell leben wir in LA.
Angesichts der aktuellen Waldbrände rund um Los Angeles möchte ich zuerst fragen: Wie geht es euch? Ich hoffe, bei euch ist alles in Ordnung.
C: Danke für die Nachfrage! Uns geht es soweit gut. Allerdings waren die letzten zwei Wochen ziemlich intensiv. Wir leben in der Nähe des Eaton Feuers in einer Warnzone und hatten wirklich Glück im Unglück. Einige Freunde haben jedoch leider alles verloren.
Wie hat es euch nach L.A. verschlagen und was war die ursprüngliche Vision hinter der Band?
S: Ich bin in Sudbury, Ontario (Kanada) groß geworden und bin mit Anfang 20 nach Berlin gezogen. Vor zwei Jahren sind wir in die USA gezogen und kannten zunächst niemanden. Zudem habe ich es vermisst, in meiner alten Band in Berlin zu spielen (Local Support). Dadurch, dass ich immer in Punk und Hardcore Bands gespielt habe, wollte ich etwas Neues probieren—und Post-Punk ist eine natürliche Schlussfolgerung.
C: Ich bin in der Nähe von Köln aufgewachsen und bin zum Studieren nach Berlin gezogen und geblieben. Die ersten Lieder klangen tatsächlich mehr nach Ceremony’s ‘Zoo’ Album. Mit der Zeit hat sich unser Sound jedoch weiterentwickelt, da ich Klavier spiele und Synth am meisten Sinn machte. Wir haben zudem auch gelernt, wie unsere Stimmen zusammen harmonieren und welche Tonlage mir am meisten liegt.
Wie hat die Stadt eure Musik und eure persönliche Identität geprägt?
C: Ich bin noch nicht lange genug hier, um das beantworten zu können. Ich denke, dass mich vor allem Berlin und meine Jugend am meisten beeinflusst haben. Jedoch gibt es hier so viel zu sehen, hören und zu erleben, dass ich es kaum erwarten kann, wie LA mich in Zukunft in allem (vor allem aber kreativ) beeinflussen wird.
S: Ich kann dem nur zustimmen. Zusätzlich zu Cure for Youth, spiele ich auch in der LA Hardcore Band Monk, was uns beide in die lokale Szene gebracht hat. Dadurch haben wir viele Musiker kennengelernt und neue Freundschaften gemacht.
Könnt ihr euch an einen bestimmten Moment erinnern, z. B. an das Hören eines Liedes oder den Besuch eines Konzerts, der eure Leidenschaft für das Musikmachen geweckt hat?
C: Ich bin mit Musik groß geworden. Bei uns zu Hause wurde immer viel getanzt, Musik gespielt und gehört. Ich kann es nicht genau zurückführen, aber weiß, dass es schon immer ein Teil meines Alltags war.
S: Als ich 14 Jahre alt war, hat mich ein guter Freund zu meiner ersten DIY-Show mitgenommen. Dort habe ich zum ersten Mal wahrgenommen, wie jede*r theoretisch mitmachen kann ohne “professionelle” Musiker*innen sein zu müssen.
Gibt es neben den musikalischen Einflüssen auch andere Kunstformen wie Filme, Literatur oder bildende Kunst, die euren kreativen Prozess inspirieren?
S: Tatsächlich inspirieren mich politische Ereignisse, schwierige Momente, oder existentielle Ängste.
C: Für mich ist es ähnlich. Ich würde hinzufügen, dass mich vor allem andere Musiker*innen oder Künstler*innen inspirieren, die eine ähnliche Stimme haben wie ich und die Mode.
Wie ist die Dynamik zwischen euch beiden als Duo? Wie geht ihr an das Songwriting und den Aufnahmeprozess heran?
C: Ha, das war zu Beginn tatsächlich interessant. Scott und ich hatten zuvor noch nie gemeinsam gearbeitet oder musiziert. Dadurch, dass Scott schon länger „offiziell“ Musik macht als ich, nimmt er seine vielen Ideen immer direkt auf. Er war am Anfang definitiv federführend (aka Control Freak lol) in vielen Bereichen. Heute ist es ausgeglichener und wirklich ein gemeinsamer Ideenaustausch und Prozess.
S: Ich bin leider wirklich ein Control Freak wenn es um Musik geht haha. Jedoch habe ich gelernt, mit der Zeit auch auf Catie’s Ideen zu hören. Wir nehmen 90% der Musik selbst bei uns zu Hause auf und mieten uns für die finalen Vocals in ein Tonstudio ein. Zudem arbeiten wir mit einem Freund aus Kanada zusammen, der das Schlagzeug bei sich im Studio in besserer Qualität aufnimmt (shoutout Ian!) .
Ich konnte nur drei eurer Songs auf Streaming-Plattformen finden. Arbeitet ihr derzeit an weiterem Material, oder können wir in naher Zukunft sogar ein ganzes Album erwarten?
S: Ja! Am 23. Januar kommt unsere neue EP “Stolen Time” raus. Wir hatten die Veröffentlichung bereits vor den Bränden geplant und demnach ist unsere erste Single der neuen EP “Too Far Again” bereits erschienen.
C: Jedoch sprechen wir aktuell noch nicht viel über die Veröffentlichung, da wir aktiv (wegen der Brände) in der Gemeinde mithelfen.
Gibt es bestimmte Trends oder Entwicklungen in der Musikindustrie, die ihr besonders spannend oder beunruhigend findet?
S: Fuck AI Generated music. (Suno, Udio, Etc.)
C: This
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