Bewertung der Lufthansa Allegris FIRST CLASS in der Mittelsuite von New York (JFK) nach München

Nachdem ich euch bereits auf den Hinflug in der Lufthansa Allegris First Class von München nach New York (JFK) in der Fenstersuite mitgenommen habe, möchte ich nun auf die Allegris First Class Suite Plus, die neue Mittelsuite, eingehen. Diese durfte ich auf meinem Rückflug von New York nach München ausprobieren. Dabei werde ich auch auf […]

Feb 3, 2025 - 00:16
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Bewertung der Lufthansa Allegris FIRST CLASS in der Mittelsuite von New York (JFK) nach München
Allegris First Class Suite Plus

Nachdem ich euch bereits auf den Hinflug in der Lufthansa Allegris First Class von München nach New York (JFK) in der Fenstersuite mitgenommen habe, möchte ich nun auf die Allegris First Class Suite Plus, die neue Mittelsuite, eingehen. Diese durfte ich auf meinem Rückflug von New York nach München ausprobieren.

Dabei werde ich auch auf die Lufthansa Lounge in New York JFK mit separatem First Class Bereich und die weiteren Annehmlichkeiten einer First Class Reise von New York nach München eingehen. Informationen zur Buchung der Reise als Meilenticket im Flex Plus Tarif findet ihr in dem verlinkten Review vom Hinflug.

Info

Im Sinne der Transparenz: Normalerweise sind wir bei den Reviews immer undercover unterwegs. Bedeutet für uns: Wir buchen und zahlen die Flüge selbst und geben uns nicht als Blogger zu erkennen. Zudem sind wir nicht bekannt genug, als dass uns irgendeine Airline auf der Passagierliste erkennen und entsprechend bevorzugen würde.

Wie auch auf dem Hinflug haben wir vorher mit der Lufthansa gesprochen, um von einem kostenfreien Upgrade aus der Business Class in die First Class zu profitieren. Dieses wurde jeweils einem Statusgast pro Flug mit Allegris First bis zum 27. Januar 2025 vergeben. Nach Absprache mit der Lufthansa hatten wir diese Option in Anspruch genommen. Gezahlt haben wir das dafür benötigte Business-Class Ticket selbst mit unseren eigenen Meilen und es gab zu keiner Zeit eine Einflussnahme seitens der Lufthansa auf diesen Review oder das Borderlebnis.

Wir haben diesen Weg gewählt, da es in Zukunft nicht absehbar ist, wann oder ob die Allegris First Class mit Meilen buchbar sein wird und reguläre Cashtickets gerne bis zu 10.000 € kosten können.

Flugdetails

Hier noch die obligatorischen Flugdetails:

  • Flug: LH 411 New York JFK – München MUC
  • Sitzplatz: 1E
  • Fluggerät: D-AIXX (Auslieferung November 2024)
  • Planm. Abflug: 17:30 Uhr
  • Planm. Ankunft: 7:00 Uhr
  • Blockzeit: 7h 30min
  • Reisezeitpunkt: 20. Januar 2025

Check-in

Der Check-in in New York verlief problemlos. Für First-Class-Gäste, HON Circle Member, Senatoren und Star Alliance Gold Statusinhaber standen zwei Check-in Schalter zur Verfügung, die zum Zeitpunkt meines Check-ins 2 Stunden vor Abflug von keinem anderen Fluggast genutzt wurden. Somit konnte ich mir direkt die Bordkarte ausdrucken lassen und dann weiter zur Sicherheitskontrolle begeben.

In New York JFK Terminal 1 gibt es in dem Sinne keine klassische Fast Lane. So gibt es zwar eine separate Schlange zur Passkontrolle, welche unmittelbar vor der Sicherheitskontrolle stattfindet, ohne TSA Precheck muss man sich danach jedoch in die normale Schlange für die Sicherheitskontrolle stellen.

Dabei habe ich die gesamte Sicherheitskontrolle im Terminal 1 als sehr chaotisch und eng wahrgenommen. Das wird hoffentlich mit dem Wechsel der Lufthansa Group Airlines ins neue Terminal 6 ab 2026 deutlich besser. Insgesamt dauerte das ganze Prozedere vielleicht 20 Minuten. Dabei war die Schlange vor der Passkontrolle/Ausreise sowohl in der Priority als auch normalen Schlange recht kurz, das habe ich auch schon bedeutend voller gesehen.

Lounge in New York

Unmittelbar hinter der Sicherheitskontrolle befindet sich auf der linken Seite die Lufthansa Lounge. Diese verfügt über drei verschiedene Bereiche und Etagen. In der untersten Ebene befindet sich die Business Class Lounge. Die verfügt von den drei Bereichen über die größte Grundfläche, was bei der potenziell größten Menge an zutrittberechtigter Reisenden (Business-Class-Gäste eines Star-Alliance-Fluges oder Frequent Traveller) auch sinnvoll erscheint.

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Zugang zur Lufthansa Lounge in New York JFK

Eine Etage darüber befindet sich die Senator Lounge, die ich bereits von einem vorherigen Besuch kannte. Diese verfügt sogar über eine Bar und ebenso wie die anderen beiden Level über eine beeindruckende Aussicht auf das Vorfeld. Auch wenn es auf dem Bild nicht danach aussieht, fliegt die Lufthansa-Gruppe bis zu achtmal pro Tag ab New York JFK. Dazu kommen noch neun weitere Star Alliance Partner, die ihre Gäste entweder in die Lufthansa- oder Turkish-Airlines-Lounge neben Gate 3 schicken. Darüber hinaus kommt wohl spätestens ab dem 2. März 2025 ITA hinzu. Zu Stoßzeiten können die beiden Loungebereiche also sehr voll werden.

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Anders ist es im First-Class-Bereich in der obersten der drei Etagen. Dank des verspäteten Boardings von 30 Minuten und der netten Verantwortlichen von Lufthansa am John F. Kennedy Airport, die mir das geupgradete Ticket in die Lounge brachte, konnte ich vor dem Abflug den Bereich noch einmal anschauen. Dieser ist genauso wie der Senator-Bereich über eine Treppe oder einen Fahrstuhl zugänglich. Zum First-Class-Bereich wird man jedoch begleitet, da dieser nur mit entsprechendem Code im Fahrstuhl erreichbar ist.

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Lufthansa First Class Bereich New York JFK

Der gesamte First Class Bereich ist in einem Restaurantstil aufgebaut und war zum Zeitpunkt meines Besuches komplett leer und eingedeckt. Dabei kann man sich entweder an einem kleinen Buffet bedienen, wo kleine Häppchen, Pralinen und weitere Snacks ausliegen oder à la carte warme Speisen bestellen. Letzteres konnte ich leider aufgrund der zu geringen Zeit in der Lounge nicht testen, jedoch nutzte ich die Gelegenheit, um in die Karte zu schauen.

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Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit bot mir das Loungepersonal zwar eine Suppe an, da diese schnell erwärmt werden könne, in Anbetracht meiner Erfahrung des Vortages, was die Menge an Essen an Bord angeht, lehnte ich jedoch höflich ab. So beschränkte ich mich auf ein Glas Champagner und ein paar Neuhaus-Pralinen, die am Buffet auslagen, sowie eine kleine Flasche Wasser.

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Der Lufthansa First-Class-Bereich ist dabei in zwei Bereiche aufgeteilt, die durch die Küche getrennt werden. So befinden sich im vorderen Bereich vier Tische sowie eine Auslage an diversen Alkoholika, wie Wein, Champagner, Whiskey, Gin und vielen weiteren hochprozentigen Getränken. Man muss sich jedoch nicht selbst bedienen, sondern bekommt die gewünschten Getränke jederzeit serviert, wenn man dies wünscht. Dieser Bereich kam mir insgesamt etwas düsterer und weniger einladend vor, sodass ich mich schnell dazu entschloss, mich im hinteren und größeren Bereich niederzulassen.

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Das „Buffet“ kann dabei nicht wirklich mit dem anderer First Class Lounges mithalten. Allerdings habe ich insofern damit weniger ein Problem, als dass man so immerhin eine Menge Essensreste = Müll vermeidet. Ohne einen tagesaktuellen direkten Vergleich zu haben, könnte ich mir gut vorstellen, dass die meisten Speisen auch in den unteren Etagen der Lounge zu finden sind.

Boarding

Das Boarding begann in dem Fall bereits in der Lounge. So gibt es zwar kein direktes Boarding aus der Lounge in den Flieger, jedoch wird man als First-Class-Reisender in der Lounge abgeholt und bis in das Flugzeug begleitet. Dabei wurde mir sogar mein Handgepäck abgenommen, sodass ich ganz unbeschwert zum Gate gehen konnte. Am Gate angekommen, wurde ich an der Schlange vorbei direkt in den Flieger gebracht.

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An der Flugzeugtür verabschiedete sich der freundliche junge Herr vom First Class & HON Service von mir und wünschte mir viel Spaß in der Allegris. Im Flugzeug erwartete mich dann bereits die gleiche Crew vom Hinflug, mit einem Glas Champagner und den vom Hinflug bekannten Macadamia-Nüssen.

Kabine

Der Rückflug fand an Bord der Airbus A350-900 mit der Kennung D-AIXX statt. Diese ist tatsächlich schon etwas älter als die Maschine vom Rückflug und war für mehrere Monate in 2024 im spanischen Teruel zwischengelagert. Das hat zwar keine Auswirkung auf das Kabinenlayout an sich, welches gleich zu dem auf dem Hinflug ist, jedoch hatte die Standzeit scheinbar Auswirkung auf die Technik an Bord.

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©Aerolopa.com

So funktionierte beim Anbordkommen die elektrische Sitzverstellung des Sitzes 1A leider nicht, weshalb man mir in Absprache mit dem Piloten die Mittelsuite bzw. Suite Plus anbot. In Vorfreude auf das breiteste (durchgängige) Bett der Lüfte nahm ich das Angebot dankend an, doch auch hier sollte im Laufe des Fluges noch ein Problem auftauchen.

Die Suite Plus

Die Suite Plus (oder auch Doppelsuite) wurde in der Vielflieger-Community rege diskutiert. So hat sich die Lufthansa aufgrund der Kabinenbreite dazu entschieden, anstatt zwei abgespeckte Einzelsuiten, eine Doppelsuite anzubieten. Dabei werden bis zu 2.900€ für die Reservierung dieses Sitzes als Einzelreisender aufgerufen. Warum es mir das nicht wert wäre, erkläre ich später.

Info

Die meisten Bilder wurden bereits auf dem Hinflug gemacht, da hier das Licht bedeutend besser und mehr Zeit war, im Vergleich zum nächtlichen Rückflug. Zusätzlich zu den geschilderten Problemen des Rückfluges war auch die Suite Plus auf dem Hinflug nicht fehlerfrei. So blieb die Garderobe leider nicht selbstständig verschlossen und am Gangplatz hing etwas vom Sitz herunter, was zwar komisch aussah, jedoch nicht funktionseinschränkend war.

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Die Allegris First Class Suite Plus bzw. Mittelsuite oder auch Doppel-Suite

Wenn man zu zweit reist, dann kann man hingegen Geld im Vergleich zu zwei einzeln gebuchten Tickets sparen. Dabei muss man jedoch die Reservierung über eine dedizierte Hotline vornehmen. Allerdings sehe ich da nur einen bedingten Mehrwert, weshalb ich bei einem Cashticket mich wohl dagegen entscheiden würde, doch auch dazu später mehr.

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Sitzfunktionen

Grundsätzlich unterscheidet sich die Suite Plus, was die Sitzfunktionen angeht, nicht großartig von den beiden Fenstersuiten. Wichtig zu erwähnen ist, dass man die beiden Sitze soweit individuell einstellen kann. Lediglich die Ottomane kann man nur einheitlich bewegen.

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Allerdings gibt es nicht jede Funktion/Ausstattung in doppelter Ausführung. So gibt es nur eine große Lampe, eine Rose, eine Garderobe und auch nur einen Monitor, doch dazu später mehr. Dafür verfügt jeder Sitz über ein eigenes Tablet, über das sich der Sitz genauso individuell wie bei den Fenstersuiten einstellen lässt. Auch verfügt jeder Sitz über eine eigene Leselampe und eine eigene Luftdüse.

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Die Suite Plus bietet für bis zu zwei Personen Platz

Eine Armlehne hat jeder Sitz nur jeweils an der Außenseite. In der Mitte gibt es leider keine (herausklappbare) Armlehne. Stattdessen muss man hier auf eines der angebotenen Kissen zurückgreifen, sollte man den zweiten Arm auflegen wollen. Verstellen kann man entweder seinen eigenen Sitz oder beide Sitze gleichzeitig. Somit kann man auch bei einer Reise alleine beide Sitze komfortabel verstellen.

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Die vorkonfigurierten Sitzpositionen sind jedoch bei beiden Sitzen die gleichen und identisch zu denen der Fenstersuiten.

Stauraum & Ablageflächen

Auch wenn die Suite Plus grundsätzlich mehr Stauraum bietet, reduziert sich das Verhältnis bei einer Auslastung zu zweit. So hat nur die rechte Armlehne ein kleines Fach inklusive USB-A und USB-C Ladebuchse sowie einen Kopfhöreranschluss. Zudem gibt es nur eine Möglichkeit, den Kopfhörer aufzuhängen oder Geräte über eine Steckdose aufzuladen.

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Dafür verfügt die türnahe Armlehne über je einen USB-C- und Kopfhöreranschluss, der auch direkt von außen zu erreichen ist. Somit dürfte zumindest die „fehlende“ Steckdose in den meisten Situationen kein Problem sein, viel mehr sehe ich jedoch ein Problem darin, dass es nur eine Möglichkeit gibt, die Kopfhörer zu verstauen. So hätte es grundlegend genügend Platz für einen zweiten Haken gegeben, doch der wurde scheinbar schlicht vergessen.

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Wie bereits erwähnt, lässt sich die Ottomane nur in einem bewegen. Dafür gibt es immerhin zwei Zugangsklappen, sodass man unabhängig davon, ob eine der beiden Personen schläft oder nicht, an die dort verstauten Gegenstände kommt. Auch wenn die linke Öffnung kleiner als die rechte ist, passt in beide je ein handelsüblicher Handgepäckkoffer. Jedoch wird man bei einer Doppelbelegung potenziell trotzdem noch mehr Platz benötigen, sodass man weitere Gegenstände im äußeren Fach verstauen lassen muss.

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Eine weitere Besonderheit in der Suite Plus ist der kleine Cocktailtisch, den man aus der linken Armlehne klappen kann. Dies ermöglicht, kleine Snacks oder auch Getränke abzustellen, sollte die Suite von zwei Personen gebucht werden. Auf der Ablagefläche auf der rechten Seite befindet sich zudem ein Wireless-Charging-Pad, um Smartphones kabellos aufladen zu können.

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Privatsphäre

Die Privatsphäre ist hier ähnlich gut, wie in den Fenstersuiten, jedoch gibt es einen kleinen Unterschied. So ist die Abtrennung der Suite Plus an der Türseite zum Gang wie bei den anderen beiden Suiten 1,90 m hoch, während die Wand ohne Tür und zum rechten Gang hin nur 1,80 m hoch ist. Das dürfte zwar für die allermeisten Fälle genügend Privatsphäre bieten, jedoch hätte ich mir hier gewünscht, dass die Wände eine gleichmäßig durchgehende Wandhöhe und Privatsphäre haben.

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Bei geschlossener Tür ist die Privatsphäre top

Auch hier funktionierten die Türen, die erst in der Luft freigeschaltet werden, problemlos und reduzierten die möglichen Einblicke auf die beiden notwendigen Schaulöcher in den Türgriffen. Dank der Magnetstreifen an beiden Türen und des verwendeten Stoffes werden Geräusche optimal gedämmt, sodass man auch trotz der Suite-Größe nicht nur über eine visuelle, sondern auch akustische Privatsphäre verfügt.

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Sitzkomfort

Der Sitzkomfort fällt je nach Einzel- oder Doppelbelegung etwas besser oder eben schlechter als in den Fenstersuiten aus. So reduziert sich die verstellbare Sitzfläche auf jeweils 60 cm, sodass man hier weniger Platz zum Sitzen hat, wenn man zu zweit reist. Aufgrund der reduzierten Sitzbreite, gibt es hier auch nur jeweils einen Dreipunktgurt und keinen extra Gurt zum Schlafen. Der Schultergurt lässt sich dabei genauso wie in der Business oder Premium Economy Class abnehmen.

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Dazu hat man durch die gespiegelte Anordnung der Gurte die Möglichkeit bei einer Einzelbelegung den Hüftgurt des rechten Sitze bis in die Buchse des linken Sitzes zu stecken, um somit von einer fast 120 cm breiten Sitzfläche zu profitieren.

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Den Tisch teilt man sich bei einer Doppelbelegung

Bei einer Doppelbelegung muss sich eine Person zum Essen auf die Ottomane setzen. Dass das grundsätzlich kein Sicherheitsproblem ist, da die Ottomane in der Doppelsuite sogar über zwei Gurte und ausreichend Komfort für eine Stunde Sitzen reicht, habe ich schon geschildert. Jedoch fände ich es als zweite Person deutlich angenehmer, einen eigenen Tisch zu haben und während des Services den vollen Sitzkomfort zu haben. Dafür ist der Tisch zum Glück ausreichend groß, sodass man hier auch problemlos zu zweit dran speisen kann.

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Von den Schnellwahltasten und Tablets gibt es in der Suite Plus jeweils eine pro Platz. Dabei empfiehlt sich die Sitzeinstellung durch das Tablett, da je nach Position des Sitzes einige Teasten der Schnellwahlfunktion nicht bedienbar sind. Auch lässt sich von beiden Tablets aus das Licht für die gesamte Suite steuern.

Schlafkomfort

Beim Schlafkomfort in der Allegris Suite Plus verhält es sich ähnlich wie beim Sitzkomfort. Wenn man alleine reist, kann man von einem 1,2 m breiten Bett und somit dem wohl breitesten Bett in der kommerziellen Luftfahrt innerhalb einer Suite (zusammen mit The Residence von Etihad) profitieren. Wenn man hingegen zu zweit in der Suite Plus schläft, dann reduziert sich die Liegefläche auf 60 cm pro Sitz.

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Dazu kommt, dass die Ottomane bzw. der Fußraum am linken Sitz aufgrund der Garderobe auf 50 cm schrumpft. Auch wenn das an den Füßen verschmerzbar ist, zeigt dies, warum ich bei einer Reise zu zweit trotzdem nicht die Mittelsuite buchen würde. Bei den Ticketpreisen, die teilweise von Lufthansa aufgerufen werden (teils über 10.000€ pro Ticket und Richtung), werden sich die meisten Kunden auch den Aufpreis für zwei normale Sitze leisten können, um von einem deutlichen Platz und Qualitätsgewinn gegenüber nur der Suite Plus zu profitieren. In Anbetracht des vorhandenen Platzes wären vier anstatt der 3,5 Sitze wahrscheinlich auch keine viel bessere Option, ideal finde ich die Suite Plus jedoch nicht.

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Gerne hätte ich auch den Schlafkomfort in der Suite Plus und die große Liegefläche ausprobiert, jedoch funktionierte im Laufe des Fluges dann der rechte der beiden Sitze in der Doppelsuite nicht mehr richtig und ließ sich nicht mehr verstellen. So musste ich leider zum Schlafen auf die Fenstersuite 1A ausweichen, in der die Sitzverstellung in der Zwischenzeit wieder funktionierte. Dort konnte ich sehr gut schlafen und so die kurze Zeit zum Schlafen effektiv nutzen, den Schlafkomfort der Doppelsuite konnte ich so jedoch nicht testen, auch wenn dieser als Alleinreisender wahrscheinlich ebenfalls sehr gut gewesen wäre.

Info

Mir sind in der Suite Plus leider auf beiden Flüge einige mehr oder weniger kleine Probleme aufgefallen, die ich im Text erwähnt habe und hier einmal einordnen möchte. Zwar wirft es Fragen auf, weshalb solche Probleme bei einer so neuen Kabine auftreten, jedoch befindet sich das Produkt noch in der Einführungsphase, welche genau dafür da ist, um Probleme zu erfassen und zu beheben. Dies wurde uns vorher seitens Lufthansa auch so kommuniziert und deshalb haben diese Probleme nur einen geringfügigen Einfluss auf die Bewertung, wenn es sich offensichtlich um die Art besagter Fehler handelt. Sollte dies nun immer noch so sein, wäre das stark zu verurteilen!

Die Probleme mit der Steuerung des Entertainmentsystems zum Beispiel zählen nicht zu einem Einführungsphasen-bedingten Fehler, da dies genauso schon seit fast einem Jahr in der Business-Class bekannt ist und kritisiert wird, dazu später aber nochmal mehr. Dazu habe ich letztlich die technischen Fehler in der Sitzverstellung aufgrund des mehrfachen Auftretens an zwei Sitzen zu Teilen einfließen lassen. Bei einem Cash-Ticket wären die Abzüge deutlich größer!

Essen & Trinken

Nachdem ich auf dem Hinflug dem Essen eine recht große Priorität beigemessen hatte, musste ich zeitlich bedingt dieses Mal leider etwas kürzertreten. Hätte ich mir das Essen im Umfang, wie auf dem Flug München – New York servieren lassen, wäre letztlich gar keine Zeit mehr zum Schlafen gewesen.

Abendessen

Auch auf diesem Flug erhielt ich zwei A4-große Menükarten. Eine für die Getränke und eine für die Essensauswahl. Gestartet wurde der Essensservice mit den bereits erwähnten Macadamia-Nüssen und einem Glas Champagner zur Begrüßung.

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Danach wurde ein Gruß aus der Küche serviert, welcher jedoch, bevor ich ein Foto machen konnte, einen unfreiwilligen Abgang machte, als ich den Tisch justieren wollte. Grund dafür war, dass der Tisch hakte und durch das ruckartige Lösen kam es dann zu besagtem Abgang und einer Champagner-Dusche für mich. Im Nachhinein stellte die Flugbegleiterin dann fest, dass dieses Problem bereits im Bordbuch vermerkt war, jedoch kam diese Information zu spät und wäre im Vorhinein sinnvoller gewesen.

Nach dem kleinen Missgeschick ging es selbstredend mit dem Kaviar-Service weiter, sowie dem Enten-Confit als weitere Vorspeise. Dazu wurden wieder verschiedene warme Brotoptionen mit Öl serviert. Passend dazu gab es ein weiteres Glas Champagner sowie stilles Wasser. Leider wurde diesmal weniger auf die Anrichteweise des Kaviars geachtet als noch beim Hinflug. Geschmacklich hatte dies logischerweise keine Auswirkungen, bei einem First Class Erlebnis wäre das jedoch schon wünschenswert, auch auf solche Details zu achten.

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Vorspeise inklusive Kaviar-Service

Eine Suppe als Zwischengang gab es auf diesem Flug nicht, was aufgrund der Flugzeit meiner Meinung nach jedoch kein Problem darstellt. Stattdessen bietet man als eine der fünf verfügbaren Hauptspeiseoptionen einen Eintopf auf der Menükarte. Ich entschied mich jedoch für das Steak mit Kartoffelgratin.

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Sehr leckeres Steak mit Kartoffelgratin und Gemüse

Auch hier hätte die Anordnung filigraner sein können. Dafür war das Steak jedoch perfekt zubereitet und schmeckte sehr lecker. Wenn man berücksichtigt, dass das Steak nicht frisch im Flieger zubereitet werden konnte, war geschmacklich wenig Unterschied zu einem sehr guten Steak am Boden zu merken.

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Das Dessert hingegen war dann wieder etwas schwächer. Zwar war es grundsätzlich lecker, aber meiner Meinung nach dann doch nicht ganz einer First Class entsprechend. Auch wenn das Essen von den Outstations meistens etwas schwächer ist, wäre hier definitiv mehr möglich.

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Das Dessert war noch ausbaufähig

Auch hier wurden zum Abschluss als Betthupferl noch Pralinen gereicht, bevor es dann für mich schlafen ging.

Frühstück

Pünktlich 1,5 Stunden vor der Landung klingelte mein Wecker und das Frühstück wurde aufgefahren. Dabei wurde wieder ein Servierwagen aufgebaut. Den hätte man sich für mich als einzigen Passagier wohl sparen können, schließlich wäre trotz des Trainings vom Hinflug die Menge der angebotenen Option schlichtweg zu viel. Bei voller Auslastung hingegen ist dies bestimmt eine nette Option und bietet für die Fluggäste die Möglichkeit, sich ihr Frühstück individuell zusammenzustellen.

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Der Frühstückwagen in fast schon Buffetform

Darüber hinaus wurde selbstredend auch frisches Rührei mit Speck angeboten. Definitiv das Highlight des Frühstücks und ein (meines Wissens nach) Alleinstellungsmerkmal der Lufthansa First. Dazu wurden noch frische Früchte, ein Müsli, sowie ein Smoothie und Orangensaft gereicht.

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Das umfassende Frühstück 1,5 Stunden vor der Landung

Auch eine Auswahl an Brötchen und Brot sowie einem Muffin wurde gereicht. Diese waren so weit gekostet, zufriedenstellend, aber noch ausbaufähig. Hätte ich mir die Suite mit einer zweiten Person geteilt, hätte der Platz hier allerdings nicht gereicht, um gleichzeitig zu frühstücken, wenn man nicht ein paar Einschnitte in der Menge an gleichzeitig servierten Speisen hinnehmen möchte.

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Insgesamt war das Essen meiner Auffassung nach etwas besser als auf dem Hinflug. Dies liegt vor allem an dem Steak sowie dem Frühstück, welches mich bis auf die Brot und Brötchenoptionen begeistern konnte. Bei den anderen Gängen gibt es meiner Meinung nach ein paar Verbesserungsmöglichkeiten. Sowohl in der Art der Anrichtung als auch im Geschmack. Am Ende des Fluges war ich somit bestens gesättigt, sodass ich nicht einmal das kleinste Bedürfnis hatte, während meines Aufenthaltes in der Lufthansa First Class Lounge im Satellit Terminal, noch etwas Weiteres zu frühstücken.

Getränke

Die Getränkekarte des Rückfluges nach München unterschied sich nicht von der des Hinfluges. Somit greifen hier die bereits aufgeführten Kritikpunkte, wie fehlende Cocktails und für eine First Class verhältnismäßig günstige Getränke. Besonders im Vergleich zum vorherigen Flug war hier lediglich der Smoothie, der zum Frühstück gereicht wurde. Dieser schmeckte jedoch auch nur mittelmäßig und war recht süß, sodass ich mich auf den Orangensaft und Cappuccino beschränkte.

Service

Aufgrund meiner kurzen Aufenthaltsdauer in New York von etwas über 24 Stunden hatte ich das Glück, mit derselben Crew vom Hinflug zurück nach München zu fliegen. Da auch wieder die beiden gleichen netten Damen für mich zuständig waren, war der Service insgesamt sogar noch einmal etwas persönlicher. Dabei sei hervorgehoben, dass dieser Umstand dadurch nur bedingt repräsentativ ist und auf die meisten eurer Flüge nicht zutreffen wird.

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Eines von zwei heißen Tüchern auf dem Flug

Ich wurde somit während des gesamten Fluges wieder bestens umsorgt und führte einige interessante Gespräche mit den Flugbegleiterinnen. Nach dem Fauxpas mit dem hakenden Tisch und dem verschütteten Champagner kümmert sich die zuständige Flugbegleiterin umgehend um mich und besorgte mir für die feuchte Sitzfläche eine Decke zum Unterlegen. Hier sei lediglich angemerkt, dass man mich im Vorhinein schon über den hakenden Tisch hätte informieren können, dann wäre dieses Malheur nicht passiert.

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Ich wurde während des Essensservice spätestens alle 5 Minuten gefragt, ob man mir noch etwas nachgießen könne oder ob ich sonst noch etwas benötigen würde. Lediglich die zuvor angemerkte fehlende Präzision bei der Anrichtung der Speisen könnte man hier erwähnen. Insgesamt merkte man auch auf diesem Flug, dass die Routinen schon bedeutend besser saßen, als auf den ersten Allegris Business-Class-Flügen und man sich mit dem vorhandenen Equipment bestens auskannte, wie am Garpunkt des Steaks zu sehen.

In-Flight Entertainment

Das In-Flight Entertainment der Suite Plus inklusive des Menüs ist grundsätzlich identisch zu dem der Fenstersuiten, bloß gibt es zwei Tablets zur Steuerung. Das bedeutet jedoch, dass die Doppelsuite ebenfalls nur über einen, circa 45 Zoll großen 4K-Monitor, verfügt, den man sich teilen muss. Somit muss man bei doppelter Belegung der Suite Plus sich mit seiner Begleitung absprechen, welchen Film man schauen möchte oder wer seinen Film auf dem Tablet schaut.

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Dabei ist dieser Umstand dem Konzept der Suite Plus geschuldet, zwei eigene Monitore würden wohl auch komisch aussehen. Durch den gemeinsamen Bildschirm wird fast schon eine Art Wohnzimmeratmosphäre erschaffen, die dann jedoch durch die Tatsache, dass beide Reisende eigene Noise-Cancelling-Kopfhörer tragen müssen, um etwas zu hören, wieder zerstört wird. Dabei gibt es für den zweiten Kopfhörer nicht einmal eine Verstau- oder Aufhängemöglichkeit. Hier wäre ein Lautsprecherkonzept, wie in der neuen JAL First Class wohl sinnvoller.

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Ansonsten gibt es auch hier das Problem, dass man, wenn man die Kamera in groß sehen möchte, dafür die Touchfunktion des großen Monitors nutzen muss, da diese vom Tablet aus nicht auf den großen Bildschirm projiziert werden kann. Zwar könnte man hier auch sein Smartphone als Fernbedienung nutzen, dies ist jedoch ziemlich umständlich und nervig, da nach jedem Ausschalten des Bildschirms das Handy neu gekoppelt werden muss. Hier würde ich mir noch eine Nachrüstung à la Apple TV Fernbedienung oder so ähnlich wünschen.

Extras

Leider gab es auf dem Flug von New York nach München nicht noch eines der schönen limitierten Lufthansa Worldshop Amenity Kits. Stattdessen gab es einen Kulturbeutel von Porsche Design mit einigen Annehmlichkeiten. Diese waren jedoch nicht so umfassend wie in dem Kit des Hinfluges. Immerhin zwei Cremes von Augustinus Bader waren noch inkludiert, im Kit des Hinfluges gab es dazu insgesamt aber noch drei Amenities von Doctor Babor.

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Das Amenity-Kit von Porsche Design

Ferner gab es auch wieder die sehr bequemen Slipper und einen Schlafanzug sowie Socken, Augenmaske, Ohrstöpsel, einen Kamm, Schuhanzieher und eine Zahnbürste mit Zahnpasta und Dental-Bürstchen. Insgesamt solide, aber für ein First Class Amenity Kit definitiv ausbaufähig. In München angekommen, erwartete mich zwar keine HON/First Class Assistenz, jedoch war der Weg in die First Class Lounge, mit 50 Metern auch so zu schaffen, wo ich dann problemlos binnen Sekunden einreisen konnte. Dort buchte man mich auf eigenen Wunsch netterweise noch auf einen Abbringer eine Stunde später um, sodass ich noch etwas mehr Zeit in der Lounge verbringen konnte.

Fazit

Grundsätzlich sind die Hauptparameter, wie Privatsphäre, Sitzkomfort und Service, wie auch bei der Fenstersuite top (wenn man von den technischen Problemen absieht). Auch das Essen konnte mich so weit überzeugen, mein Problem mit der Suite Plus liegt jedoch weniger an der Suite selbst, sondern viel mehr am Konzept dahinter. Auch wenn ich zugegebenermaßen selbst keinen Alternativvorschlag zur Lösung des Platzproblems habe, finde ich die Doppelsuite im Verhältnis zu dem Platzangebot in den Fenstersuiten bei einer Doppelbelegung einfach zu klein. Es wird auch hier bestimmt einige (frisch verliebte) Kunden geben, die die Suite Plus buchen werden, jedoch würde ich persönlich bei einem bezahlten Ticket lieber zwei Einzelsuiten buchen, anstatt der Suite Plus.

Trotzdem gibt es meiner Meinung nach noch Potenzial, die Essens- und vor allem Getränkequalität sowie die Anrichte und das Amenity Kit zu verbessern. Gerade letzteres und die Getränkequalität/-auswahl sind wohl am einfachsten umzusetzen und hätten bereits einen nicht unerheblichen Effekt.

  • Top Privatsphäre
  • Modernste Technik
  • Individuell einstellbarere Sitze
  • Großer, gut auflösender Bildschirm in der Doppelsuite
  • Sehr nette Crew
  • Viele Verstaumöglichkeiten
  • Bildschirm in der Suite Plus lässt nur einen Film gleichzeitig zu
  • In-Flight Entertainment nach wie vor nicht richtig durchdacht
  • Getränkeauswahl sollte besser sein
  • Anrichteweise der Speisen noch ausbaufähig
  • Sitz funktionierte letztlich nicht richtig
Info

Da ich auf dem Rückflug das WLAN nicht getestet habe und den expliziten Schlafkomfort in der Suite Plus nicht ausprobieren konnte, sind die Aspekte in der Bewertung außen vor gelassen.

Lufthansa Allegris First Class Suite Plus
  • Check-in & Boarding
  • Lounge
  • Sitzfunktionen & Stauraum
  • Privatsphäre
  • Sitzkomfort
  • Essen & Verpflegung
  • Service
  • In-Flight Entertainment
  • Extras
4.33
Fazit

Ich hoffe stark, dass die (technischen) Probleme in den Doppelsuiten auf meinen Flügen mittlerweile behoben sind und in Zukunft das bieten können, was versprochen wird und theoretisch auch geleistet werden kann. Insgesamt ist der Rückflug somit etwas schwächer als der Hinflug, wobei der Service unverändert sehr gut war.

Info

Die Sternebewertung bezieht sich explizit auf die Allegris Suite Plus bei einer Einzelbelegung. Wie bereits weiter oben ausgeführt, wurden sitzbezogene Probleme, die innerhalb der Einführungsphase behoben werden können, nur bedingt in der Bewertung berücksichtigt. Ohne diese wäre die Bewertung wohl eher bei 4,6 von 5 Sternen anzusiedeln.

Bei einer Doppelbelegung müsste jeder für sich selbst evaluieren, inwiefern man einen Komfortverlust erleidet. Für mich wäre dieses Konzept definitiv nichts und ich würde potenziell die Business-Mittelsuiten eher vorziehen, sollte bei einer Buchung für zwei Personen die beiden First Class Fenstersuiten schon belegt sein. Dann würde ich die Suite Plus eher mit 3,75 von 5 Sternen bewerten.

Eine Bewertung der Allegris Fenstersuite findet ihr hier.