PepsiCo Aktie: Dividenden-Liebling im Korrekturmodus – was nun?

PepsiCo – dank Diversifizierung mehr als Cola. (Foto: Freepik, 108motiongraphic)

PepsiCo ist ebenso wie Coca-Cola seit vielen Jahren eine beliebte Aktie für Großinvestoren als auch für Kleinanleger. Das starke Geschäftsmodell der beiden Konsumgütergiganten und eine stabile Dividende ziehen immer wieder Anleger an. Beide Unternehmen haben gezeigt, dass sie durch wirtschaftliche Höhen und Tiefen weiter wachsen können und Anlegern eine gewisse Stabilität auch in turbulenten Börsenzeiten bieten.

In den vergangenen 10 Jahren lag mit Ausnahme von Corona der maximale Drawdown der Aktien bei 10 Prozent. Nun stehen wir erneut bei diesem Drawdown. Ist PepsiCo (oder Coca-Cola) aktuell ein Investment wert?

PepsiCo – Diversifikation und Anpassung an Konsumtrends

PepsiCo, Inc. ist im Gegensatz zu Coca-Cola auch im Snackbereich tätig und bietet Anlegern damit eine breitere Diversifikation. Die Hälfte des Umsatzes stammt aus dem Snacksegment mit Marken wie Lay’s, Dorito und Cheetos.

PepsiCo hat wie auch Coca-Cola insbesondere in Zeiten hoher Inflation von der starken Marke und dem Status als „Konsumgüter“-Marke profitiert. PepsiCo konnte die steigenden Kosten und Probleme in der Lieferkette an die Kunden weiterreichen und sogar von Shrinkflation profitieren. Das Gewinnwachstum lag zuletzt deutlich über dem Umsatzwachstum.

Fakt ist jedoch auch, dass einerseits die Inflation und andererseits auch die Bereitschaft der Konsumenten, immer mehr zu bezahlen, ein Ende findet. Das Wachstum sollte sich in den nächsten Jahren deutlich abschwächen. Dennoch konzentriert sich der Riese auf weitere Diversifikation. Erst zuletzt wurde ein Anteil an der beliebten Hummus-Marke „Sabra“ erworben. Damit zeigt Pepsi, dass es sich den Konsumententrends anpasst und den Trend hin zu gesundheitsbewussteren Snacks priorisiert.

PepsiCo war zuletzt eine besonders gefragte Aktie

Der Markt erkannte in Zeiten der Inflation die besondere Marktstellung von PepsiCo und dass der Konzern in der Lage ist, seine Gewinne mit einigen Tricks überdurchschnittlich zu erhöhen. Anleger nutzten diese Sonderstellung von Pepsi  und schätzten zudem die Stabilität und Dividende. Alleine von Mitte 2021 (130 US-Dollar) bis zum letzten Allzeithoch (195 US-Dollar), legte die Aktie ohne Dividende 50 Prozent zu. Das ist beachtlich, denn in den letzten 10 Jahren liegt die reine Kursrendite nur bei 60 Prozent (inklusive Dividende 110 Prozent).

PepsiCo muss um Wachstum kämpfen

Obwohl die Aktie aktuell mit einem Abschlag zum durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gehandelt wird und eine Dividendenrendite von über 3 Prozent bietet, sollte ein Investment je nach Ziel mit Vorsicht getätigt werden. Das jüngste Wachstum war von Inflationstricks getrieben. Aufgrund der Größe können Übernahmen und Beteiligungen nicht zu besonderem Wachstum beitragen.

Zusätzlich bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der mittel- und langfristigen Auswirkungen von Abnehm-Medikamenten, die den Appetit reduzieren und den Absatz von Pepsi-Produkten gefährden könnten.

Eine weitere Herausforderung stellt die US-Regierung dar. Sie überlegt, verstärkt Maßnahmen wie Zuckersteuern einzuführen. Dies wäre weniger kritisch, wenn nicht bereits jetzt die hohen Kosten und die erhöhte Preissensibilität der Verbraucher eine Belastung darstellen würden. Trotz der zunehmenden Produktdiversifikation bleibt Pepsi stark auf zucker- und salzreiche Getränke sowie Snacks fokussiert, was in einem zunehmend gesundheitsbewussten Umfeld weitere Herausforderungen mit sich bringen könnte.

Für wen ist PepsiCo interessant?

PepsiCo erscheint aufgrund der soliden Dividendenrendite für Dividendenanleger und defensive Investoren attraktiv. Allerdings sollte man keine Outperformance des Marktes allein durch die Dividendenausschüttung erwarten. Sinkende Verkaufsmengen, begrenzte Wachstumsperspektiven sowie politische und absatzbezogene Herausforderungen machen einen Einstieg derzeit weniger attraktiv.

Zumal die Aktie bereits in den letzten 10 Jahren nur begrenzte Kursgewinne aufweisen konnte und die durchschnittliche jährliche Dividendenerhöhung nur bei etwa 6 Prozent lag. In Vergleich zu anderen Unternehmen mit zweistelligem Dividendenwachstum und höherem Umsatz- und Gewinnwachstum ist PepsiCo daher trotz jüngstem Kursrückgang weniger interessant.

Eine mittelfristige Chance ergibt sich allerdings aus der aktuellen Bewertung. Die Aktie weist einen Drawdown von rund 10 Prozent auf und das KGV liegt nur bei 18, was in der Vergangenheit oft einen günstigen Einstiegszeitpunkt darstellte, um ein paar Prozent Gewinn mittelfristig damit zu erzielen.

Bereits investierte Aktionäre könnten ihre Positionen aufgrund der zuverlässigen Dividendenzahlungen weiterhin halten, denn Pepsi bleibt eine etablierte Marke mit stabiler Dividende. Allerdings bietet die Aktie in den kommenden Jahren nur begrenztes Kurspotenzial, sodass sie im Vergleich zu einem breit diversifizierten ETF weniger attraktiv erscheint.

Und Coca-Cola?

Angesichts der Tatsache, dass Coca-Cola mit ähnlichen Herausforderungen wie Pepsi konfrontiert und zudem weniger diversifiziert aufgestellt ist, insbesondere im Snack-Segment, lässt sich das Fazit auch auf Coca-Cola übertragen – mit dem zusätzlichen Nachteil der geringeren Diversifikation.

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